
Mit Schadstofffunden in Babywindeln sorgte eine Studie der französischen Umweltschutzbehörde Anses zu Jahresbeginn für Aufsehen. Entdeckt hatte sie etwa Duftstoffe, polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) und Dioxine. Urin könne die Schadstoffe aus Windeln lösen und in Kontakt mit der Babyhaut etwa Unverträglichkeiten verursachen, warnte die Behörde. Eine Schweizer Studie kam dagegen zu ganz anderen Ergebnissen.
Schweizer fanden nichts
Ohne Befund war im Herbst eine Studie des schweizerischen Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen geblieben: Von 20 geprüften Windeln setzte keine kritische Schadstoffgehalte frei. Viele der 20 Produkte sind auch hierzulande erhältlich.
Testbedingungen der Franzosen unrealistisch
Müssen Eltern sich nun Sorgen machen oder nicht? Wir haben Professor Wolfgang Dekant gefragt. Der Toxikologe von der Universität Würzburg hatte Einblick in die Testmethodik der Franzosen – und entwarnt: Die Windeln seien in der französischen Studie extremen Bedingungen ausgesetzt gewesen, die kritischen Substanzen mit Lösungsmitteln aus zermahlenen Windeln gelöst worden. Zudem lagen die Windeln bis zu 16 Stunden in künstlichem Urin. Einen so langen und intensiven Kontakt mit den Substanzen in der Windel hat Babyhaut nicht.
Tipp: Wie die Stiftung Warentest Produkte auf Schadstoffe testet, erläutern wir in unserem Special Acrylamid bis Zinnorganyle – so prüft die Stiftung Warentest.
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