
Computernutzer, die Apples und Microsofts Produkte vergleichen, achten meistens auf Rechenleistung, Bildschirmauflösung oder die Benutzerfreundlichkeit. Ein schachbegeisterter Schülerpraktikant der Stiftung Warentest hat sich eine ganz andere Frage gestellt und die vorinstallierten Schachprogramme von Apple und Microsoft getestet. Schon nach den ersten sechs Partien stand das Ergebnis fest.
Macbook Pro gegen Windows 7 Notebook
In dem Match traten ein Mac Book Pro und ein Windows 7 Notebook gegeneinander an. Beide technisch gleich gut aufgestellt mit einem Intel Core i5 Prozessor und 8 GB Arbeitsspeicher. Die beiden virtuellen Schachspieler gingen jeweils mit höchster Spielstärke ins Rennen. Weil seit Windows 8 auf Windows-Rechnern kein Schachprogramm mehr vorinstalliert ist, musste das Windows 7 Notebook ran.
Abwechselnd durften die beiden Programme eröffnen
Die zwei Notebooks standen sich gegenüber, dazwischen eine Schachuhr. Abwechselnd spielten sie mit Weiß bzw. Schwarz. Der Gegenspieler – üblicherweise ein Mensch, in diesem Fall ein anderer Computer – bekam die jeweils andere Farbe. Spielte zum Beispiel Apple mit Weiß einen Zug, machte der Schülerpraktikant denselben Zug für Weiß auf dem Windows-Computer und übertrug die Antwort von Windows Chess Titans wieder zurück auf das Mac Book. Der Praktikant protokollierte sämtliche Spielzüge.
Chess Titans überlegt länger
Applejünger werden sich über das Ergebnis freuen: Apples hauseigenes Schachprogramm hat Chess Titans vernichtend geschlagen. Bei den sechs Spielen brauchte das Macbook Pro jedes Mal höchstens 46 Züge, bis es hieß: „schachmatt“ – egal, ob er mit Weiß oder mit Schwarz gespielt hatte. Bemerkenswert ist auch, dass der Mac insgesamt zirka ein Viertel weniger Zeit für seine Züge brauchte und wesentlich aggressiver vorging als sein Kontrahent. Wenn es für Chess Titans schlecht stand, wurden die Züge des Windows-Rechners zudem immer sinnloser.
Matt in nur 27 Zügen


Sein Meisterstück lieferte Apple in Partie vier. In dieser gewann das Macbook Pro mit Weiß nach nur 27 Zügen überzeugend. Windows spielte mit den schwarzen Steinen. Nach der klassischen Eröffnung – Königsbauern e4, e5, Springer f3 – reagierte Windows schon mit einem seltsamen Zug – Läufer d6 – und blockierte damit seine eigene Entwicklung. Nach dreizehn Zügen hatte sich Apple dann für den Angriff positioniert (siehe Abbildung). Es dauerte dann nur noch 14 Züge, bis der Mac den schwarzen König mithilfe seiner Dame mattgesetzt hatte.
Nicht mit professionellen Schachprogrammen zu vergleichen
Die beiden vorinstallierten Schachprogramme sind jedoch keinesfalls mit professionellen Programmen wie Houdini oder Rybka zu vergleichen, die sogar gegen Großmeister gewinnen. Die Elo-Werte der Profi-Schachprogramme liegen bei über 3000, der derzeitige Schachweltmeister Magnus Carlsen erreicht dagegen „nur“ 2881 Punkte. Der Elo-Wert beschreibt die Spielstärke von Schachspielern.
Jugend testet
Nicht nur dieser Test unseres Schülerpraktikanten zeigt: Nachwuchssorgen braucht sich die Stiftung Warentest nicht zu machen. Auch die Tests der Preisträger von „Jugend testet 2014“ stecken voller guter Ideen. Prämiert wurden unter anderem Tests von Anti-Schimmel-Reinigern, Cloud-Diensten und dem Fanservice von Fußballklubs.
-
- Private elektronische Geräte verursachen Treibhausgas-Emissionen, die zum Großteil bereits bei der Herstellung entstehen. Nur knapp 40 Prozent entfallen auf den...
-
- Ob von SD-Karte, USB-Stick oder dem internen Speicher: Wenn wichtige Daten verloren gehen, soll Datenrettungssoftware helfen. 14 Programme für Mac und PC hat die...
-
- Das Surface Pro X hat einen besonderen Prozessor – genützt hat ihm der im Test 2019 nichts. Ob die zweite Generation des Microsoft-Rechners glänzt, zeigt der Schnelltest.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.