Putzroboter: Jetzt wischen sie auch

Kombigeräte. Sie können saugen und in einem anderen Betriebsmodus wischen – oft auch beides gleichzeitig. Auf der Unterseite gibt es dafür Bürsten, in der Mitte die Saugöffnung und hinten ein Wischtuch. Das Foto zeigt den Ecovacs.
Im Test der Stiftung Warentest: Sieben Saug- und Wischroboter. Zwei davon sind reine Wischroboter. Fünf weitere sind Saug-Wischroboter. Mit dabei sind etwa Geräte von Ecovacs, iRobot, Medion oder Xiaomi (Preise zwischen 179 und 665 Euro). Die meisten der Staubsauger- und Wischroboter putzen nur mäßig. Am ehesten überzeugt im Test Saugroboter mit Wischfunktion ein Roboter mit der Note Befriedigend (380 Euro).
Saug-Wischroboter: Mit Ansaugmund und Wischtuch

Wischer. Der Moneual (Foto) ist ein reiner Wischroboter – wie der iRobot. An der Unterseite des Moneual rotieren zwei Scheiben, auf denen Reinigungpads fixiert sind. Er manövriert mithilfe der Wischscheiben.
Wie die Putzhelfer funktionieren, zeigt sich, wenn sie wie Käfer auf dem Rücken liegen. Mit Rädern zum Manövrieren, Seitenbürsten und Ansaugmund ähneln die Kombigeräte herkömmlichen Saugrobotern – bis auf das an ihrem Hinterteil montierte halbrunde Wischtuch. Die beiden reinen Wischroboter sind simpler aufgebaut. Bei dem Staubsauger-Roboter von Moneual rotieren zwei runde Wischmopps, die nicht nur putzen, sondern mit deren Hilfe er auch hin- und hersteuert. Der geprüfte iRobot rollt auf zwei Rädern und bewegt ein rechteckiges Wischtuch über den Boden.
Video: Wischroboter und Saug-Wischroboter im Test
Wie systematisch reinigen Wischroboter die Zimmer? Wie kommen sie mit Hindernissen klar? Wo gab es Schwachstellen im Test? Und wie ist die Handhabung? Diese und weitere Fragen beantwortet unser Video.
Saugroboter mit Wischfunktion – mit Wasser im kleinen Tank
Im Vergleich zum klassischen Mopp mit Eimer müssen die Roboter mit recht wenig Wasser auskommen. In ihre Tanks passt nicht mal ein halber Liter. Weil sie nicht wirklich nass, sondern eher leicht feucht wischen, reicht das meist für ziemlich große Flächen. Aber nicht immer: Bei einem Modell war der Tank im Test schon nach 10 Minuten fast leer. Weil es ärgerlich ist, diesen Roboter relativ oft per Hand nachtanken zu müssen, wurde die Handhabungsnote abgewertet.
Nur ein Wischroboter im Test spritzt mit Wasser

Tank mit Spritzer. Der iRobot ist das einzige Modell im Test mit Wasserspritze. Bei allen anderen fließt das Nass auf direktem Weg aus den Tanks auf die Wischtücher. Der Tank des iRobot fasst 0,4 Liter.
Bei fast allen geprüften Modellen fließt das Wasser aus dem Tank direkt auf die Tücher. Nur der Wischroboter von iRobot arbeitet mit einer anderen Technik: Er verfügt über eine Wasserspritze, mit der er den zu überfahrenden Bereich benetzt. Um sicher zu gehen, dass dabei nicht zufällig eine Steckdosenleiste gewässert wird, fährt er immer abschnittsweise vor und zurück und spritzt erst dann – also wenn vor ihm alles frei ist.
Wischroboter – nicht alle Flecken weggewischt
Im Test sollten die Wischroboter verschiedenartige Flecken entfernen: Kaffee, Fettiges und Senf hatten die Prüfer akribisch auf Fliesen aufgetragen. Nach ein- und mehrmaligem Drüberwischen zeigen sich große Unterschiede. Kaffeeflecken entfernen die meisten Roboter gut, Fettschmutz mitunter etwas schlechter. Angetrockneter Senf ist ihre größte Herausforderung. Die Tester empfehlen, bei hartnäckigem Schmutz eine Spot-Funktion zu aktivieren, damit die Roboter den Bereich intensiver reinigen.
Im Zweifel besser von Hand wischen
Die Warentester raten aber grundsätzlich: Je größer und schmutziger die Fläche, desto mehr spricht für Einweichen lassen, klassisches Wischen und Auswringen. Die Roboter sollten eher „für zwischendurch“ genutzt und die Tücher nach jedem Einsatz gereinigt werden.
Zwei Roboter nicht sicher genug

Ladestation. Hier lädt der Xiaomi seinen Akku auf. Teile im Inneren der Ladestation sind nicht nach Vorschrift isoliert. Es besteht eine – allerdings geringe – Stromschlaggefahr an den silberfarbenen Kontakten.
Um Strom zu tanken, müssen die Putz-Roboter zu ihrer Ladestation und berühren deren Kontakte. Da liegt harmlose Niedervoltspannung an. Die Drähte im Innern der Ladestationen müssen so verlegt sein, dass die dort ankommende 230-Volt-Netzspannung auf keinen Fall zu den berührbaren äußeren Ladekontakten durchkommen kann. Die Prüfer haben das kontrolliert und kritisieren: Bei zwei Modellen sind die Schutzvorkehrungen nur einfach ausgeführt. Die Norm fordert hingegen einen zusätzlichen Schutz, etwa durch eine verstärkte oder doppelte Isolierung der Drähte. Da die zusätzliche Absicherung fehlt, lautet das Sicherheitsurteil für beide nur ausreichend.
Wischroboter kommen nicht in jede Lücke
Die Roboter punkten damit, dass sie theoretisch rund um die Uhr einsatzbereit sind und – oft auch per App – loslegen können. Zudem fahren sie unter niedrige Möbel wie die Truhensitzbank in der Küche. Schmale Lücken sind jedoch ein Problem: Um durchfahren zu können, braucht einer der beiden Wischroboter sogar eine Breite von 40 Zentimeter. Für engere Bereiche, etwa zwischen Möbeln, ist doch wieder Handarbeit erforderlich.
Auf Teppichboden nehmen es die meisten Kombiroboter mit Ecken und Kanten nicht so genau. Da bleibt Schmutz liegen. Besser saugen sie auf Hartböden. Aber drei Modelle halten angesaugten feinen Staub ralativ schlecht zurück – vor allem im Vergleich zu guten Bodenstaubsaugern (zum Test von Staubsaugern).
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