
Sieht aus wie ein zu groß geratener Discman, ist aber ein Saugroboter: Vileda Cleaning Robot. © Lidl
Ein Saugroboter zum kleinen Preis: Lidl hat bereits im Februar für kurze Zeit den Vileda Cleaning Robot angeboten. Nun bietet auch Rossmann den kleinen Putzhelfer an – ebenfalls für 90 Euro. Die Stiftung Warentest hat im Schnelltest gepfüft, wie gut er saugt, navigiert und mit Hindernissen klar kommt. Kann er mit den teuren Putzhelfern aus unserem Saugroboter-Test mithalten? Diese kosten immerhin zwischen 360 und rund 1 000 Euro.
Sehr einfache Ausstattung
„Reinigt Ihre Böden wie von selbst, während Sie Ihre Füße hochlegen!“, wirbt der Drogeriemarkt für den Putzhelfer. So bescheiden der Preis, so spärlich ist auch die Ausstattung des kleinen Vileda: Lediglich ein Ladekabel zum Volltanken des Akkus wird mitgeliefert, eine Basisstation fehlt ihm - ebenso eine Kamera oder gar ein Laserscanner zu Orientierung im Raum. Er verfügt über drei zeitgesteuerte Reinigungsprogramme. Der Nutzer kann so bestimmen, wie lange der kleine Helfer je nach Raumgröße saugt − 5, 30 oder 60 Minuten. Tägliche Startzeiten an denen der Roboter von selbst mit seiner Arbeit beginnt, sind nicht zu programmieren.
Viermal fährt der Cleaning Robot sich fest

Festgefahren: Anders als die Saugroboter in unserem aktuellen Test schafft es der Vileda nicht, den Boden des Prüfraums nahezu flächendeckend abzufahren. © Stiftung Warentest
Ist der Cleaning Robot angeschaltet und der Akku vollgeladen, surrt der Roboter auf Knopfdruck sensor- und softwaregestützt mit rotierenden Bürsten los. Um seine Alltagstauglichkeit zu prüfen, muss er in Testraum des Prüfinstituts nicht nur Kabel und flache Teppichkanten meistern, sondern auch seinen Weg zwischen Stuhl- und Tischbeinen hindurch finden und den Boden möglichst flächendeckend abfahren. Kameras im Labor helfen, seine Fahrrouten zu ermitteln (siehe Grafik). Der kleine Sauger bewegt sich wie zufällig kreuz und quer durch den Raum − und bleibt auf jeder seiner vier Probefahrten hängen: dreimal bereits nach wenigen Minuten am Elektrokabel, das auf dem Boden liegt. Nur einmal gelingt es ihm, eine längere Zeit am Stück zu fahren, bevor er erneut scheitert − diesmal am Sockel der Stehleuchte. Was nutzt es, dass der kleine Vileda „Hindernisse erkennt“, wenn er anschließend an ihnen scheitert? Zum Vergleich: Die sechs Modelle aus unserem aktuellen Saugroboter-Test kamen mit Hindernissen sehr gut klar.
Der Staub bleibt liegen
Die Saugleistung des kleinen Vileda überzeugt ebenso wenig: Staub lässt er auf Teppich größtenteils liegen. Im Schnitt holt er nicht einmal 10 Prozent des Prüfstaubes aus dem kurzen Flor. Zum Vergleich: Der beste Roboter des letzten Tests verputzte hier immerhin rund 50 Prozent, von Hartboden sogar mehr als 90 Prozent. Der Vileda erweist sich dagegen als wenig „ideal für alle Arten von harten Böden“. Nur rund die Hälfte des auf dem Holzboden ausgestreuten Staubes landet in seiner kleinen Staubbox.
Fazit: Viele Defizite
Die Werbung stimmt nicht ganz mit der Realität überein: Die Füße können sie nicht entspannt hochlegen: Im Schnelltest fährt er sich regelmäßig fest. Da es keine Ladestation gibt, die er rechtzeitig zum Tanken anfahren kann, muss ihn der Nutzer jedes mal an das Ladekabel anschließen. Selbst wenn der kleine Sauger in einem leeren Raum die Flächen zum großen Teil abfahren kann − für den Alltag reicht das nicht aus. Und auch sauber werden die Böden nicht so recht: Teppich- und Hartböden reinigt er nur mangelhaft. Wegen seiner schwachen Saugkraft, schafft er in erster Linie nur den Dreck weg, den seine rotierenden Bürsten erfassen und in seine Staubbox schaufeln. Selbst für den günstigen Preis von 90 Euro ist der Vileda Cleaning Robot kein Schnäppchen. Wir können ihn nicht empfehlen.
Tipp: Sie wollen sich nicht auf einen Roboter verlassen und lieber selbst Hand anlegen? In unserem Produktfinder Staubsauger finden Sie günstige gute Geräte.
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man müsste alle störende Hindernisse vom Boden entfernen, dann wäre es etwas besser. Aber Ecken, Unebenheiten und z.B. Katzenhaar - Fehlanzeige!
Ich rate ab!
Kommentar vom Autor gelöscht.