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Besitzer von Satelliten-Anlagen, die einen zweiten Fernseher nutzen wollen, mussten bisher zusätzliche Kabel bis hoch zur Sat-Antenne ziehen. Eine neue Technik versorgt nun mehrere Empfänger über ein einziges Kabel mit dem vollen TV-Programm. Dafür muss an der „Schüssel“ aber eine Baugruppe erneuert werden: das Empfangsmodul (LNC). Wir haben fünf solcher Module ins Labor geschickt. Ergebnis: Die Technik funktioniert ohne Macken. Dennoch gibt es Unterschiede.
Testergebnisse für 5 Einkabel-Empfangsmodule für Satellit (LNC) 08/2016
Liste der 5 getesteten Produkte
Ein LNC schafft sogar 24 Einkabel-Empfänger
Die Einkabeltechnik startete bereits vor rund zehn Jahren. In den ersten Jahren lief nicht alles reibungslos. Das ist aber Geschichte, wie unser Test zeigt: Alle Komponenten und Empfänger harmonierten. Für den Test installierten wir eine Sat-Anlage mit mehreren Fernsehern und Receivern. Daran prüften wir fünf exemplarisch ausgesuchte Signalumsetzer: 4 Einkabel-LNC für bis zu 4 Einkabel-Empfänger und eines für bis zu 24 Einkabel-Empfänger. Letzterem fehlt allerdings der Universalanschluss für ältere Satellitenempfänger, den die anderen vier Probanden haben.
Unterschiede bei den Preisen und beim Wetterschutz
Die LNC kosten zwischen 38 und 76 Euro und bieten durchweg hohe Empfangsleistungen. Unterschiede fanden wir vor allem beim Wetterschutz. Regen stört nicht nur den Empfang. Er treibt im Verlauf der Jahre auch Feuchtigkeit in undichte Stecker. Darunter könnte auf Dauer der Empfang leiden. Wasser und Strom vertragen sich nun mal nicht. Deswegen verfügen die geprüften Einkabel-LNC über eine Abdeckkappe. Sie wird nach der Montage nach unten gezogen und schützt die Anschlüsse, so der Plan. Der geht bei einem der getesteten LNC gut auf. Dagegen deckt die Abdeckkappe eines anderen Moduls die F-Stecker des Sat-Kabels aber nur teilweise ab. Hier helfen Kompressionsstecker, die ein Antennenbauer montieren kann. Die schließen das Antennenkabel dauerhaft dicht ab.
In drei Schritten zur Einkabeltechnik
Versierte Heimwerker können ihre Sat-Anlage in nur drei Schritten auf die neue Einkabeltechnik umbauen. Unsere Anleitung zeigt, wie‘s geht. Selber installieren lassen sich auch eventuell erforderliche Anschlussdosen. Bei unzugänglichen Sat-Schüsseln in gefährlicher Höhe ist allerdings der Fachmann gefragt. Das ist schlicht eine Frage des Arbeitsschutzes. Seine Grenzen erreicht der Heimwerker wohl auch, wenn bereits die vorhandene Sat-Anlage mehrere Empfänger versorgt – jeweils mit eigenem Kabel und passender Verteilertechnik. Auch dann ist ein Antennenbauer nötig.
Nach dem Wechsel alle Geräte umstellen
Eine Regel sowohl für Antennenbauer als auch Heimwerker: Nach dem Wechsel des Empfangsteils müssen alle Fernseher und Sat-Receiver über ihr Bedienmenü auf Einkabel-Empfang umgestellt werden, sonst bleiben sie ohne Bild. Viele in den letzten Jahren hergestellte Geräte beherrschen die neue Technik schon. Das ist der Fall, wenn in den Geräteunterlagen ein Hinweis steht auf „Einkabel“ – synonym: SCR oder Unicable – mit Bezug auf die Norm DIN EN 50494 oder den Nachfolgestandard DIN EN 50607.
Bei mehr als vier Empfängern muss ein Profi ran
Ein Kabel, vier Empfänger – das ist wohl die Grenze des Eigenbaus. Profis sind gefragt, wenn zum Beispiel im Mehrfamilienhaus das LNC von Dur-Line 24 statt der bislang bei Einkabeltechnik üblichen 4 Empfänger versorgen soll. Der Fachmann wird zunächst genau die Bedürfnisse seines Kunden erfragen. Wer klug ist, ordert gleich den Radioempfang über eine terrestrische Antenne mit. Wenn ein heftiger Regenschauer den Satellitenempfang genau beim Fußballspiel stört, lauschen die Zuschauer wie früher dem Rundfunkreporter.
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- Die ARD wird ihr via Satellit gesendetes Programm vorerst doch weiter in hochauflösender HD-Qualität sowie in SD-Qualität mit geringerer Auflösung zeigen. Eigentlich...
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- Sie sorgen für ein Klangerlebnis wie im Kino: Im Test mussten sich zwölf AV-Receiver beweisen. Viele Geräte schneiden gut ab. Umso mehr kommt es auf die Ausstattung an.
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- Stört ein neuer Baum den Satellitenempfang, können Nachbarn nicht unbedingt Schadenersatz fordern. Eine Gemeinde hatte vor dem Haus eines Anwohners einen Baum...
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Es ist nach einer Dekade an der Zeit sich mit SAT over IP zu beschäftigen!
Leider sind die SAT>IP Server trotz ihrer fortschrittlichen Technologie bis heute ungestestet. Nachdem ich ein nach sechs Wochen mangelhaftes Gerät (Haupauge PCTV Broadway S2) in den Elektroschrott werfen muss, fehlen mir Tests, welche mich vor Fehlinvestitionen bewahren können.
Sicher ist jedoch ist, dass ich auf diese fantastische Empfangstechnik nicht mehr verzichten möchte; und so wieder auf der Suche nach einem zuverlässigeren Server bin.
Zur Info, damit Sie wissen wovon ich spreche, habe ich Ihnen einige Links beigefügt:
https://www.satip.info
ASTRA (von 2012 !) "So funktioniert die Zukunft des Satellitenfernsehens über ASTRA"
https://www.youtube.com/watch?v=LOnGa0TWVmc
Computer:Club2 (Leider nicht mehr im ARD-Programm vertreten !!!)
https://www.youtube.com/watch?v=aG4XOZvIKJA
https://www.otto.de/updated/ratgeber/satellitenfernsehen-auf-dem-smartphone-tablet-oder-pc-so-gehts-mit-sat-ip-36039/
@ Radiowaves: Wir danken Ihnen für die fachliche Bereicherung unseres Testberichtes. Ihre Kommentare geben einen Einblick in die Problemfelder, die eine fachkundige Realisierung vermeiden kann.
@alle: Fachbetriebe sind in der Planung, im Aufbau und im Betrieb von Kabel- oder Satellitenempfangsanlagen der sinnvolle Ansprechpartner. Bei technischen Anfragen unsere Leser können wir immer nur den Kontakt zu einem Fachbetrieb empfehlen. Der Fachbetrieb sollte die Anforderungen an Blitzschutz, Erdung, elektrische Sicherheit, Wetterschutz, Kabellegung und Anschlussdosen kennen und beachten. (Bu)
"Quad-LNB" = Quattro-Switch-LNB mit eingebautem Multischalter, also 4 Geräte an 4 Kabeln klassisch direkt betreibbar?
Versuchen könnten Sie: das Kabel zu dem Raum, in dem der Twin-Receiver stehen soll, auftrennen. Dort einen 2-auf-1-Unicable-Schalter anschließen. Schalter z.B.:
Dur-Line UCP-20 http://www.durasat.de/unicable/einkabel-umsetzer-ucp-20.html
(Steckernetzteil beiliegend, wird offenbar auch generell benötigt)
Spaun SUS 21 F http://www.spaun.de/files/0ebd1_de_SUS_21_F.pdf
(Netzteil optional, wenn Receiver nicht den Schalter und das LNB speisen kann, Schalter zieht 130 mA)
An Eingang 1 das Kabel, das vom LNB kommt. An Eingang 2 ein anderes der 3 verbliebenen Kabel vom LNB. Sie müssen dafür die Versorgung eines anderen Raumes "opfern". Die Dose im "Twin-Raum" gegen eine 12 oder 15-dB-Sat-Durchgangsdose mit DC-entkoppeltem Abschlusswiderstand im Stammdurchgang ersetzen, den Receiver mit einem Kabel anschließen und auf Twin-SCR-Betrieb konfigurieren.
Ohne Gewähr!
Übrigens: das TV-Bild kann man nicht "verbessern", wenn man die Signaldämpfung minimiert. Wir haben seit 2012 ausschließlich Digital-TV via Satellit. Das einzige, was man verbessern kann, ist die Signalqualität, indem man Unter- oder Überpegel vermeidet. Damit optimiert man den Toleranzbereich gegen Empfangsprobleme aller Art, verschiebt also die Grenze des Beginns von Empfangsstörungen in den Bereich geringerer Häufigkeit. Solange der Empfang fehlerfrei möglich ist (und das ist sehr abhängig vom verwendeten Empfänger), ist die Bildqualität stets optimal. Eine schleichende Verschlechterung gibt es bei Digitalempfang nicht.
Nicht nur zu geringer, sondern auch zu hoher Signalpegel führt zu Empfangsstörungen (Klötzchenbildung, einfrierendes Bild, blubbernder Ton)! Kurze Leitungen vom LNB, zu geringe Auskoppeldämpfungen in den Dosen, große Antennen (für den Empfang gut!) können hier schnell zu zuviel Pegel führen. Signalstärke "100%" am Receiver sind oft zu viel, eher 75-90% sind ok.
Das Einkabel-Protokoll ermöglicht auch Erweiterungen bestehender "klassischer" Anlagen. So existieren z.B. am Markt Geräte, die 2 oder 3 einzelne "klassische" Receiver-Ausgänge eines vorhandenen Multischalters auf ein Kabel zusammenführen können zum Anschluss von 2 oder 3 Empfangsgeräten an diesem einen Kabel. Damit kann man auch einzelne Räume einer Wohnung, die nur mit einem Kabel versorgt werden, auf Nutzung mit mehreren Unicable-Empfängern erweitern, ohne die komplette Hausverkabelung umstellen zu müssen. An den übrigen "klassischen" Anschlüssen im Haus können weiterhin konventionelle Geräte ohne Unicable-Protokoll betrieben werden. Beispiele für so etwas: Dura-Sat UCP 20 bzw. UCP 30. Damit gelingt u.U. auch im Mehrfamilienhaus eine Erweiterung eines Anschlusses, wenn noch freie Ausgänge am existierenden Multischalter und eine Steckdose für das Netzteil vorhanden sind.