
Nach 37 000 Mal Auf-und-zu-Klappen funktionierte unser Prüfexemplar immer noch.
Nach Display-Defekten an Testgeräten hat Samsung sein 2100 Euro teures Flaggschiff-Smartphone Galaxy Fold 5G mit etwas Verzögerung nun doch in den Handel gebracht. Die Stiftung Warentest hat das innovative Handy umfassend geprüft. Unser Test klärt, was das erste faltbare Smartphone der Welt im Vergleich zu iPhone Pro und Co kann. Besonders im Fokus: die Stabilität des aufklappbaren Displays.
Samsung hat das Display verstärkt
Das Samsung Galaxy Fold 5G ist eine Innovation: Sein Display lässt sich aufklappen wie ein Buch – bis zur Größe eines Mini-Tablets. Doch der Klappbelastung hielt das Display zunächst nicht stand: Nach Defekten verschob Samsung den Marktstart des neuen Spitzenmodells, das nicht nur teuer, sondern auch recht dick und schwer ist. 2100 Euro kostet das Galaxy Fold 5G und wiegt 277 Gramm (zum Vergleich: das Galaxy Note 10 kommt nur auf 169 Gramm). Die Samsung-Techniker haben das Display verstärkt. Unser Test klärt, was das geholfen hat – und wie sich das Luxushandy sonst so schlägt.
Video: Das Galaxy Fold im Test
Samsungs Spitzen-Smartphone musste sich unter anderem einen Falltest unterziehen.
Klappen klappt, Fallenlassen nur mit Schutzhülle folgenlos
Im Prüflabor klappte ein Roboter das Fold 37 000 Mal auf und zu. Über eine Nutzungsdauer von fünf Jahre gerechnet, wären das rund 20 Klappvorgänge pro Tag. Das Display hielt stand. Weniger überzeugte das Fold im Falltest: Nach 100 Stürzen war die Rückseite zersplittert. Da Samsung eine Schutzhülle für das kostbare Stück mitliefert, prüften wir diese auch mit. War das Handy eingepackt, entstand tatsächlich kein Schaden.

Entfaltet: Samsungs Smartphone Galaxy Fold 5G kann auch Tablet.
Störende Reflexionen, dunkles Display
Weder das kleine Außen- noch das große Innendisplay überzeugten rundum. Beim Innendisplay irritierte unsere Prüfer die Falz. Sie führt zu störenden Lichtreflektionen. Die Displays sind außerdem nicht sehr hell. Das verringert die Lesbarkeit von Texten bei Sonnenschein.
Mit dem Falttelefon lässt sich gut surfen und telefonieren
Überzeugen kann das Samsung Galaxy Fold besonders beim Umgang mit Mails und beim Surfen im Internet. Hier helfen die tablethafte Größe des Diplays und der schnelle Prozessor. Telefonieren kann man mit dem Samsung Galaxy Fold übrigens auch – und das sogar ganz gut.
Anders als die 11er iPhones kann das Galaxy Fold schon 5G
Für die Zukunft ist das Fold gerüstet: Es beherrscht den neuen Mobilfunkstandard 5G – und punktet damit gegenüber Apples neuen Spitzenmodellen iPhone 11 Pro Max, iPhone 11 Pro und iPhone 11, die kein 5G an Bord haben.
Tipp: Sie wollen weiterhin lieber zwei Geräte nutzen, ein Smartphone und ein Tablet? In unserem Tablets-Test können Sie unter 194 Geräten von bekannten Marken wie Samsung, Apple und Co das für Sie beste wählen.
Kamera überzeugt
Das Fold macht gute Fotos und Videos, kommt allerdings nicht ganz an das Samsung Galaxy S10+ heran.
Tipp: In unserem Produktfinder Smartphones können Sie aus 294 Smartphones ihren ganz persönlichen Favoriten finden – indem Sie nach Kriterien wie Kamera, Display-Größe und Stabilität filtern.
Viel Speicher, aber kein Kopfhöreranschluss
Der Speicher des Galaxy Fold ist nicht erweiterbar, mit 512 GB aber üppig. Gut gefallen hat uns, dass Samsung dem Handy seine Bluetooth-Kopfhörer Galaxy Buds beilegt. Die braucht es allerdings auch, denn ein Kopfhöreranschluss fehlt.
Tipp: Wie gut die Buds im Vergleich mit weiteren True-Wireless-Kopfhörern wie den AirPods von Apple und namhaften Marken wie Beats und Bose klingen, zeigt der große Kopfhörer-Test der Stiftung Warentest. In der Testdatenbank können Sie 152 In-Ear-Kopfhörer und Bügelkopfhörer nach Kriterien wie Ton, Bluetooth-Stabilität und Haltbarkeit filtern und ein für Sie passgenaues Modell finden.
Fazit: Hingucker mit kleinen Schwächen
Das Samsung Galaxy Fold ist ein erster und weitgehend gelungener Versuch, Smartphone und Tablet in einem Gerät zu verbinden. Das große Display des Fold verblüfft, der Falz irritiert allerdings mitunter. Fürs Fold verlangt Samsung 2100 Euro. Für so viel Geld gibt es alternativ das Smartphone Samsung Galaxy S10+ mit besserer Kamera und das aktuelle Spitzen-Tablet von Samsung mit größerem Display. Außerdem bleibt noch etwas Geld übrig – dafür trägt man dann aber auch zwei Geräte mit sich herum.