Testergebnisse für 41 Salze
Im Test: Insgesamt 41 Speisesalze, darunter 7 Fleur de Sel und 4 natriumreduzierte Salze. 16 Produkte enthalten zugesetztes Jod, 11 davon sind zusätzlich mit Fluorid angereichert, 2 weitere mit Jod, Fluorid und Folsäure. Zudem prüften wir 14 Salze ohne Anreicherung. Insgesamt fanden sich unter den geprüften zwei Bioprodukte. Wir kauften die Prüfmuster im Juli und August 2022 ein. Im Oktober 2022 befragten wir die Anbieter nach den aktuellen Preisen.
Sensorisches Urteil: 45 %
Fünf geschulte Prüfpersonen verkosteten die anonymisierten Proben unter gleichen Bedingungen pur in Einzelprüfungen: Aussehen,Geruch, Geschmack, Mundgefühl, Haptik. Aussehen und Geschmack verkosteten wir auch als einprozentige Salzlösung. Fehlerhafte Produkte prüften wir mehrmals. Der erarbeitete Konsens war die Bewertungsbasis.
Die sensorischen Prüfungen wurden in Anlehnung an die Methode der Amtlichen Sammlung von Untersuchungsverfahren (ASU) nach Paragraf 64 Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch (Allgemeiner Leitfaden zur Erstellung eines sensorischen Profils) durchgeführt.
Chemische Qualität: 25 %
Wir bestimmten unter anderem die Gehalte an Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Sulfat, Karbonat, Fluorid, Jod. Bei Salzen mit deklariertem Folsäure-Zusatz bestimmten wir den Gehalt. Auch prüften wir auf Schwermetalle wie Blei, Kadmium, Kupfer sowie auf Phosphat und Hexacyanoferrat. Meersalze kontrollierten wir per Licht-Mikroskop auf Verunreinigungen – ebenso diejenigen Stein- und Siedesalze, die durch nennenswerte Mengen an unlöslichen Rückständen auffielen.
Folgende Methoden setzen wir ein:
- Die Gehalte von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium: nach DIN EN mittels ICP-OES.
- Blei, Kadmium, Kupfer, Aluminium, Arsen, Barium, Chrom, Kobalt, Eisen, Lithium, Mangan, Molybdän, Nickel, Quecksilber, Selen, Silber, Thallium, Uran, Vanadium, Zink und Zinn erhoben wir nach Din EN mittels ICP-MS.
- Wir berechneten den Kochsalzgehalt gemäß Codex-Methode. Bei den natriumreduzierten Salzen berechneten wir den Kochsalzgehalt aus dem Natriumgehalt.
- Jod: nach ASU mittels ICP-MS
- Sulfat, Phosphat, Fluorid: mittels Ionenchromatographie
- Chlorid: potentiometrisch
- Karbonat und Hydrogenkarbonat: titrimetrisch
- Folsäure: Bestimmung von Folsäure, Tetrahydrofolat, 5-Methyl-Tetrahydrofolat, 5-Formyl-Tetrahydrofolat mittels LC-MS/MS. Hieraus berechneten wir den Gehalt an Gesamt-Folat.
- Hexacyanoferrat: nach EuSalt-Methode mittels Photometrie
- Trockenmasse: gravimetrisch
- Unlösliche Bestandteile: gravimetrisch
- Mikroskopische Prüfung: Wir untersuchten die unlöslichen Bestandteile ausschnittweise lichtmikroskopisch mit 20-facher und 100-facher Vergrößerung.
- Korngrößenbestimmung: visuell anhand einer 5-stufigen Skala
Deckung des Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure 0 %
Wir berechneten, welchen Beitrag Salze für den alltäglichen Gebrauch zur Deckung des täglichen Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure leisten. Wir legten die Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zugrunde und nahmen modellhaft einen Tagesverzehr von 6 Gramm an.
Nutzungsfreundlichkeit der Verpackung: 10 %
Wir kontrollierten Originalitätssicherungen und Entsorgungshinweise. Drei Experten prüften, wie gut sich die Packungen öffnen und wiederverschließen ließen und das Salz zu entnehmen war.
Deklaration: 20 %
Wir überprüften alle Kennzeichnungselemente auf Basis der lebensmittelrechtlichen Vorschriften. Weiterhin prüften wir Werbeaussagen und Lagerungsempfehlungen. Drei Experten beurteilten zudem die Leserlichkeit und Übersichtlichkeit.
Testergebnisse für 41 Salze
Weitere Untersuchungen
Meersalze prüften wir gemäß ASU-Methode auf Salmonellen. Es waren keine nachweisbar.
Abwertungen
War die Deckung des Bedarfs an Jod, Fluorid und Folsäure nur ausreichend, werteten wir das test-Qualitätsurteil um eine halbe Note ab.
Testergebnisse für 41 Salze
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- Ob Oliven grün, dunkel oder schwarz sind, hängt von Reifegrad und Verarbeitung ab. Geschwärzte Oliven können hohe Gehalte an Acrylamid enthalten. So erkennen Sie sie.
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- Durch Jodmangel können Knoten an der Schilddrüse entstehen. Sollten diese entfernt werden? Eine aktuelle Langzeitstudie zeigt: Nur selten entsteht daraus Krebs.
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- Ohne Mühle gehts kaum. Aber sonst ist der Aufwand gering. Einfach Senfkörner mahlen und mit Essig, Saft und Salz in eine aromatisch-scharfe Creme verwandeln.
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Kommentar vom Autor gelöscht.
Kann mir mal jemand erklären um was es bei diesen „Energien“ im Salz geht?
Auf was für eine Verschwörungstheorie sind wir denn hier wieder gestoßen? Von so einem Stuss hab ich ja noch nie gehört!
@didlmouse: Gerne nehmen wir Stellung zu Ihren Anmerkungen zum aktuellen Salz-Test:
Rieselhilfe: Damit Salz rieselfähig bleibt, werden dem Kochsalz Trennmittel bzw. Rieselhilfen zugesetzt. Ob oder welches Trennmittel verwendet wurde, haben wir in der Tabelle aufgeführt. Alle diese Trennmittel gelten als gesundheitlich unbedenklich. Wer ohne Rieselhilfen auskommen möchte, sollte einen genauen Blick auf die Zutatenliste werfen.
Mikroplastik: Der Artikel befasst sich in einer extra Rubrik ausführlich mit dem Thema Mikroplastik im Meer. Die Salze wurden mikroskopisch untersucht. In 9 von 14 Produkten fanden wir auffällige Teilchen, die wir als Verunreinigung werteten.
Zusätze Jod, Fluorid, Folsäure: Wir berechneten welchen Beitrag die einzelnen Salze zur täglichen Bedarfsdeckung an Jod, Fluorid und Folsäure leisten. Dabei richteten wir uns nach den Empfehlungen der DGE. Die Bewertung führt weder zu einer Abwertung, noch fließt die Note in das Qualitätsurteil ein (0%).
Jodversorgung in Deutschland: Die Ergebnisse eines aktuellen Jodmonitorings belegen, dass Deutschland nach wie vor ein Jodmangelgebiet darstellt: www.bmel.de/DE/themen/ernaehrung/gesunde-ernaehrung/degs-jod-studie.html#:~:text=In%20der%20aktuellen%20DEGS1-Studie,gesch%C3%A4tzten%20mittleren%20Jodbed
Wissenswertes zum Thema „Histamin-Unverträglichkeit“ finden Sie hier: www.test.de/Histamin-Unvertraeglichkeit-Juckreiz-durch-Rotwein-und-Raeucherfisch-5541464-0/
Für mich sind wichtige Punkte nicht berücksichtigt worden:
- Stichwort Rieselhilfen
- Stichwort Mikroplastik: in Fischfleisch wird inzwischen fast durchgängig Mikroplastik gefunden. Früher oder später wird das auch beim Mensch gefunden.
- Stichwort Zusätze (Jod, Fluorid, Folsäure): Verbraucher sollten selbst darüber entscheiden, ob sie Zusätze im Salz haben möchten. Ein Fehlen dieser sollte nicht zur Abwertung führen. Zudem zählt Deutschland nicht mehr als Jodmangelgebiet. Es wird geschätzt, dass alleine in Deutschland mehr als zwei Millionen Menschen an einer Histaminintoleranz leiden, viele davon unwissentlich. Alleine diese Bevölkerungsgruppe dürfte kein Salz mit den von ihnen geforderten Zusatzstoffen verzehren. (Quelle: https://www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/testen-statt-verzichten-schnelle-hilfe-bei-histamin-intoleranz-7001.php)
Da ich immer auf die Zutatenliste von Lebensmitteln schaue, stelle ich seit geraumer Zeit eine Veränderung bei den eingesetzten Rieselhilfen (aka Verklumpungsverhinderer) fest.
Vor kurzem sind mir dabei Begriffe bei einigen, in den Supermärkten üblichen Marken aufgefallen: Natrium-, Kalium- und Calciumferrocyanide. Beim Wortteil "Cyanide" bin ich dann doch hellhörig geworden, da mir Cyanide als giftig bekannt sind.
Weiterführende Informationen hierzu findet man hier: https://www.ugb.de/exklusiv/fragen-service/sind-rieselhilfen-in-salz-bedenklich/?rieselhilfen-salz
Zum Mikroplastik: neben dem ganzen Plastikmüll, den die Menschheit Tag für Tag in unsere Meere leitet, sind Schleppnetze aus dem industriellen Fischfang ein wesentlicher Verursacher von Mikroplastik. Wenn es interessiert: die Doku "Seaspiracy" liefert hierzu nachhaltig verstörende Informationen.