Rürup-Vertrag Zusatzleistungen lohnen selten

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In erster Linie soll die Rürup-Rente das Einkommen im Alter aufbessern. Doch auf die staatlich geförderte Zusatzrente kann der Vorsorgesparer zusätzlich Versicherungen abschließen. Maximal 49 Prozent vom Rentenbeitrag darf er in Hinterbliebenen- und/oder Berufsunfähigkeitsschutz stecken. Ob sich diese Variante der Absicherung wirklich lohnt, hat Finanztest für einen Modellangestellten untersucht. Attraktiv ist eine zusätzliche Vereinbarung mit Beitragsrückgewehr im Todesfall während der Ansparphase. Alle anderen Abschlüsse mindern die Altersrente erheblich.

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Extraversicherungen schmälern Rente

Monatlich 150 Euro zahlt der 40-jährige kaufmännische Angestellte 25 Jahre lang in seinen Rürup-Vertrag ein. Ohne weitere Zusatzversicherungen würde der Sparer mit 65 eine garantierte Altersrente 210,83 Euro im Monat erhalten. Vereinbart der Modellangestellte eine Berufsunfähigkeitsrente dazu, würde die garantierte Altersrente auf 170,92 Euro sinken. Entscheidet er sich für eine Hinterbliebenenrente, reduziert sich die Altersrente auf nur noch 155,50 Euro. Eine Hinterbliebenenrente würden nur Ehepartner und Kinder erhalten, unverheiratete Partner gehen leer aus. Will der Sparer beide Zusatzleistungen haben, bleiben ihm gerade mal 129,83 Euro für jeden Ruhestandsmonat. Das sind nur noch knapp 62 Prozent der vollen Rente.

Garantierte Rente: Da weiß jeder was er hat

Rürup-Rentenverträge bieten bisher nur Versicherungsgesellschaften an, und zwar als klassische Rentenversicherung oder fondsgebunden. Nur bei den klassischen Angeboten kann sich der Sparer auf eine garantierte Verzinsung verlassen. Bei den fondsgebundenen Variante entfällt die Garantie. Dort hängt die Höhe der Rente davon ab, wie sich die Fonds während der Ansparzeit entwickeln. Manche Gesellschaften garantieren wenigstens eine Rente, die sich aus den eingezahlten Beiträgen ohne Zinsen ergibt.

Überschussbeteiligung selbst auswählen

Zusätzlich zur garantierten Leistung bekommt der Kunde eine Überschussbeteiligung, wenn der Versicherer mehr erwirtschaftet hat. Der Versicherte entscheidet selbst, wie er von den Überschüssen profitieren will. Bei einer klassischen Rentenversicherung gibt es drei Varianten der Überschussbeteiligung in der Ansparphase: Die Bonusrente, die verzinsliche Ansammlung und die Anlage in Investmentfonds. Am günstigsten ist die Bonusrente. Hier werden die jährlichen Überschüsse als Einmalbeiträge in die Rürup-Rente investiert. Dies erhöht stetig die garantierte Rente. Bei fondsgebundenen Verträgen fließen die Überschüsse immer in Fonds.

Möglichst durchhalten

Ein Problem bekommen Ratensparer, die ihren Vertrag schon nach wenigen Jahren beitragsfrei stellen, weil sie den Beitrag nicht mehr aufbringen können. Denn auf dem Konto ist dann kaum Kapital für seine Rente. Die Beiträge sind entweder komplett verloren oder der Kunde erhält das Geld zurück, das nach Abzug der Abschlusskosten übrig bleibt. Denn die Abschluss- und Vertriebskosten darf die Versicherungsgesellschaft auf einen Schlag von den Beiträgen abziehen. Auch die Steuervorteile muss der Sparer zurückzahlen. Kunden sollten Verträge wählen, bei denen die Abschlusskosten auf mehrere Jahre verteilt werden.

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