Rückstände in Würzsoßen

Weichmacher & Grenzwerte: Viele Risiken

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Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und das Bundes­institut für Risikobewertung (BfR) haben den Übergang von Weichmachern in ölhaltige Lebensmittel bewer­tet und spezifische Grenzwerte abgeleitet, die sogenannten SML (Specific Migration Limit). Der SML basiert auf dem TDI (Tolerable Daily Intake) – der Menge, die für eine 60 kg schwere Person bei lebenslanger täglicher Aufnahme als gesundheitlich unbedenklich gilt. Ab April 2008 werden in der Europäischen Union strengere Grenzwerte für Weichmacher in Deckeln gelten.

DEHP (Diethylhexylphthalat) war bis vor kurzem der in Europa am meisten produzierte Weichmacher. Im Tier­versuch schadet er nachweislich der Fortpflanzungsfähigkeit, ähnliche ­Wirkungen beim Menschen sind wahrscheinlich. Für ihn gilt ein SML von 3 Milligramm pro Kilogramm Produkt (mg/kg). Seit Herbst 2006 ist er in der EU in Kinderspielzeug verboten, in Verpackungen und Medizingeräten aber noch nicht. Als Ersatz wird zunehmend Dinch (Diisononylcyclohexanoat) eingesetzt, das Studien zufolge unkritisch ist.

DINP (Diisononylphthalat) und DIDP (Diisodecylphthalat) sind zwei verwandte Ester, die heute oft in Europa eingesetzt werden, auch in Dichtungen. Im Tierversuch wirkten sie sich giftig auf die Leber aus. Der SML liegt bei 9 mg/kg.

DEHA (Diethylhexyladipat) löst in ­hoher Dosis im Tierversuch Krebs aus, in geringer Dosis scheint es weniger schädlich zu sein. Heute wird an seiner Stelle oft DINP und DIDP verwendet. Der europaweite Grenzwert (SML) liegt momentan bei 18 mg/kg.

Esbo (epoxidiertes Sojabohnenöl) ist die derzeit beliebteste Alternative für Phthalate in Dichtungen. Es soll nicht krebserregend und erbgutschä­digend sein. Toxikologische Risiken sind aber nicht auszuschließen. Der SML für fette Lebensmittel liegt bei 300 mg/kg, da sie in geringer Menge verzehrt werden. Ab 2008 gilt ein SML von 60 mg/kg.

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