
An diesen Angaben lässt sich die betroffene Charge erkennen. © iglo
Der deutsche Tiefkühlkosthersteller Iglo ruft eine Charge seines Tiefkühlprodukts „Iglo Petersilie, 40 Gramm“ zurück. Es könnte mit gesundheitskritischen Bakterien belastet sein. Verbraucher sollten die Petersilie dieser Charge nicht verzehren und betroffene Produkte im Handel zurückgeben.
Eine Charge ist betroffen
Iglo Deutschland ruft eine Charge tiefgekühlter Petersilie zurück. Das betroffene Produkt heißt „Iglo Petersilie“ und wird in Bechern mit 40 Gramm Petersilie verkauft. Laut Firmenauskunft besteht bei einer Charge „der Verdacht auf VTEC Bakterien“. Es handelt sich hierbei um Verotoxin bildende E-coli; Verotoxine sind bestimmte Giftstoffe. Sie können schwere Durchfallerkrankungen verursachen.
Verbraucher erkennen die betroffene Charge an drei Merkmalen auf der Verpackung:
Mindesthaltbarkeitsdatum: „12.2019“
Codierung: „L8346BR005“
Uhrzeit der Produktion: alle Zeitangaben zwischen „06:00-14:00“ (Beispiel, siehe Foto oben).
Iglo betont in einer Mitteilung auf der Firmen-Website, dass diese Charge nur in einem sehr begrenzten Zeitraum produziert worden sei – weshalb Verbraucher nicht nur auf den Code, sondern auch auf die Uhrzeit achten sollten. Iglo bittet Verbraucher, betroffene Produkte zu den Einkaufstätten zurückzubringen. Die Märkte erstatten den Kaufpreis. Iglo schließt ausdrücklich tiefgekühlte Petersilie, die bei Lidl, Netto und Penny verkauft worden sei, vom Rückruf aus.
Gesundheitsschäden möglich
Verbraucher sollten die zurückgerufene Petersilie auf keinen Fall verzehren – schon gar nicht roh, zum Beispiel in Quark oder aufgestreut auf Gerichten. Bestimmte Stämme der nachgewiesenen Bakterien besitzen die Fähigkeit, Giftstoffe zu bilden. Diese können Durchfallerkrankungen hervorrufen, teilweise begleitet von Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder Fieber. Vor allem Säuglinge, Kleinkinder, alte Menschen und abwehrgeschwächte Personen sind gefährdet für schwere Verläufe. Bei fünf bis zehn Prozent der Personen, die durch diese gesundheitskritischen E.-Coli.-Bakterien erkranken – insbesondere bei Kindern –, kann laut Robert Koch Institut eine bedrohliche Komplikation auftreten – das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Es schädigt Blutgefäße, rote Blutkörperchen und Nieren.
Tipp: Sollten Sie die Petersilie bereits verzehrt haben und nach etwa zwei bis zehn Tagen unter den genannten Symptomen leiden, suchen Sie umgehend einen Arzt auf. Weisen Sie darauf hin, wann Sie die Petersilie gegessen haben.
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@WhatEverYouWantToBe: Rückrufe oder Warnhinweise können nur die zuständigen Überwachungsbehörden der Länder anordnen, oder der Hersteller selbst ruft seine Ware zurück. Wenn Sie als Verbraucher einen gravierenden Mangel bei einem Produkt – z.B. Glassplitter im Babybrei – feststellen, sollten Sie sich zuerst mit dem Hersteller in Verbindung setzen. Regiert dieser nicht, können Sie die Überwachungsbehörde vor Ort benachrichtigen, die der Sache nachgeht und wenn nötig entsprechende Maßnahmen einleitet. Verbraucherschutzorganisation haben keine rechtliche Befugnis einen Rückruf auszusprechen. (bp)
Liebe Stiftung Warentest,
könnten Sie bitte mal Aufklären wie solche Rückrufe zustande kommen?
Mich beschäftigt vor allem die Frage: Wer stellt solche Verunreinigungen fest, bzw. wo kann man sich melden wenn man bei bestimmten Lebensmitteln den Verdacht auf Verunreinigungen oder z.B. hohe Schadstoffbelastungen hat? Oder wenn man wissen will ob z.B. Paprika im Winter wirklich so eckelhaft riechen / schmecken darf?
Und warum kommen solche Rückrufe immer erst Tage wenn nicht Wochen später raus? Dauern die Tests so lange - oder müssen sich erst Betroffene melden damit es zum Rückruf kommt?
In unserer heutige globalen und vernetzen Welt können über Lebensmittel ja Epidemien ausgelöst werden - da müsste doch viel schneller reagiert werden, oder?!
Vielen Dank.
Ich frage mich solchen Rückrufen (die ja jedes Unternehmen treffen können), wie solche Bakterien in die Petersilie kommen. Solche Bakterien finden sich vor allem in mit Fäkalkeimen belasteten Wasser. Das lässt die starke Vermutung zu, dass beim Waschen der Petersilie massiv geschlampt wurde. Ähnliche Probleme kennt man leider immer wieder bei gefrorenem Obst.
Mittlerweile geben immer mehr Hersteller wenigstens bei gefrorenem Obst die Herkunft an. Dies lässt dem Verbraucher wenigstens die Wahl, für ihn unangenehme Herkunftsländer zu meiden.