Die Drogeriemarktkette dm ruft vorsorglich bestimmte Chargennummern der flüssigen Handseife „Balea Cremeseife Buttermilk & Lemon 500 ml“ im Seifenspender zurück. Der Grund dafür: Bei Überprüfungen der Seife sind krankmachende Keime nachgewiesen worden. Kunden erhalten ihr Geld zurück.
Angaben auf Flaschenboden prüfen
Wegen einer nachgewiesenen Verunreinigung mit krankmachenden Enterobacter gergoviae-Bakterien ruft dm Ware der Chargen 637541 und 637542 mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) 06.2019 zurück. Die Angaben sind auf dem Flaschenboden zu erkennen. Die Nachfüllpacks der „Balea Cremeseife Buttermilk & Lemon 500 ml“ sind laut dm nicht betroffen.
Verbraucher gaben erste Hinweise
Nach Angaben von dm haben Hinweise durch Verbraucher den Hersteller dazu veranlasst, die Seife zu überprüfen. Kunden, die Seifenspender mit den oben genannten Chargennummern und dem entsprechenden Mindesthaltbarkeitsdatum bereits gekauft haben, sollten diese nicht verwenden. Wer die Ware in eine dm-Filiale zurück bringt, erhält den Kaufpreis erstattet.
Risiko vor allem bei verletzter Haut
Infektionen durch Enterobacter gergoviae können vor allem dann auftreten, wenn die Haut bereits Verletzungen aufweist und die verunreinigten Kosmetikprodukte regelmäßig und großflächig aufgetragen werden. Die Infektionsgefahr hängt insbesondere davon ab, wie stark ein Produkt mit dem Keim belastet ist. dm macht in seiner Pressemitteilung dazu keine Angaben. Enterobacter gergoviae sind stäbchenförmige Bakterien, die überall in der Umwelt vorkommen. Die Spezies ist seit rund 30 Jahren bekannt. Seitdem wurden verschiedene Infektionen durch den Keim dokumentiert: darunter etwa Entzündungen der Atemwege und Augen, Harnweginfektionen und sogar Blutvergiftungen. Betroffen waren in erster Linie Personen mit schwachem Immunsystem und nur sehr selten gesunde Personen. Auslöser der Erkrankungen waren nicht Kosmetika, sondern beispielsweise kontaminierte Flüssigkeiten, Blutprodukte oder Hände von Pflegepersonal.
Creme bedenklicher als Duschgel
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat vor einiger Zeit eine Einschätzung vorgenommen, wie hoch das Infektionsrisiko durch ein mit Enterobacter gergoviae-Bakterien stark belastetes Duschgel ist. Die Schlussfolgerung der Experten: Die meisten Bakterien landen wohl beim Abspülen des Duschgels im Abfluss, eine Infektion mit dem Keim über verletzte Hautstellen oder empfindliche Schleimhäute ist aber durchaus möglich. Bei Cremes, die auf der Haut verbleiben, kann die Infektionsgefahr höher sein. Bedenklich: Enterobacter gergoviae-Keime sind oftmals gegen Antibiotika resistent, das wiederum erschwert eine Behandlung.
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