
Der Lebensmittelkonzern Rewe ruft eine Charge von Tiefkühlgarnelen der Eigenmarke Ja zurück. Die „King Prawns Garnelen“ könnten mit Antibiotika belastet sein. Verbraucher sollten das Produkt nicht mehr essen.
Belastete Proben
Der Lebensmittelkonzern Rewe ruft Tiefkühlgarnelen der Eigenmarke Ja zurück. In einzelnen Proben seien Rückstände eines Antibiotikums gefunden worden, wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung erklärte. Folgende Charge ist betroffen:
Name: Ja King Prawns Garnelen
Gewicht: 225 Gramm
EAN-Code: 4388840222964
Chargen-Nummer: VN 786V 088
Mindesthaltbarkeitsdatum: 14.04.2019
Rewe rät, die Garnelen nicht mehr zu essen. Kunden können bereits gekaufte Ware in einer Rewe-Filiale zurückgeben. Sie bekommen den Kaufpreis erstattet.
Wartezeiten bei Antibiotika-Einsatz
Rückstände von Antibiotika können theoretisch in allen tierischen Lebensmitteln vorkommen, wenn die jeweiligen Nutztiere mit Antibiotika behandelt wurden. Strenge gesetzliche Regelungen und Kontrollen sollen allerdings verhindern, dass beispielsweise Fleisch, Eier oder Garnelen gesundheitskritisch belastet sind. So müssen Bauern nach der Gabe von Arzneimitteln eine bestimmte Zeit abwarten. Erst danach und wenn bestimmte Höchstmengen für Antibiotikarückstände nicht überschritten sind, dürfen aus diesen Tieren Lebensmittel hergestellt werden und auf den Markt kommen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sieht dann keine gesundheitlich Gefahr mehr. In einem Beitrag auf der BfR-Homepage steht: „Bei einer bestimmungsgemäßen Anwendung von Arzneimitteln in der Tiermast sind in den Lebensmitteln nach Ablauf dieser Wartefrist keine gesundheitlich bedenklichen Mengen an Rückständen vorhanden“.
Rückstandsgehalt nicht öffentlich
Wie hoch der Gehalt an Rückständen in den belasteten Proben von Ja war und welches Antibiotikum nachgewiesen wurde, ist unklar. Auf Anfrage von test.de erklärte ein Pressesprecher der Rewe-Group, dass das Unternehmen dazu keine Angaben mache.
Garnelen im Test
Vor knapp einem Jahr hat die Stiftung Warentest tiefgekühlte Garnelen untersucht. Keines der 20 Produkt im Test war mit Rückständen von Medikamenten belastet. In einigen Garnelen fanden sich allerdings nennenswerte Mengen an Chlorat oder Perchlorat – das sind Substanzen, die die Arbeit der Schilddrüse beeinträchtigen können. Immerhin neun Produkte schnitten gut ab.
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