
Der Discounter Aldi Nord hat tiefgekühlte Erdbeeren und eine Beerenmischung der Marke „Golden Fruit“ aus dem Handel zurückgerufen. Der Grund: Bei Kontrollen sind Noroviren aufgefallen, die Erbrechen und starken Durchfall auslösen können.
Zwei Produkte zurückgerufen
Aldi Nord hat tiefgekühlte Erdbeeren und eine Beerenmischung der Marke „Golden Fruit“ zurückgerufen. Bei Routinekontrollen seien in einer Probe Noroviren nachgewiesen worden, sagt eine Sprecherin von Frost Import GmbH. Die Firma hatte die Produkte an Aldi Nord geliefert. Der Rückruf betrifft zwei Chargen:
- „Golden Fruit“ Tiefkühl Erdbeeren, Charge 150606, Mindesthaltbarkeitsdatum: 28.4.2017
- „Golden Fruit“ Tiefkühl Beerenmischung, Charge 150655*, Mindesthaltbarkeitsdatum: 05.05.2017
Aldi Nord hat den Verkauf der Früchte sofort gestoppt, heißt es auf der Internetseite www.lebensmittelwarnung.de. Verbraucher sollten die Beeren vorsichtshalber nicht mehr verzehren. Wer die betroffenen Produkte noch eingefroren zu Hause habe, könne sie in den Filialen von Aldi Nord zurückgeben. Der Kaufpreis werde erstattet.
Betroffen sind 24 Tonnen Erdbeeren aus Ägypten
Die Noroviren sind nach Angaben der Firma Frost Import GmbH nur in Erdbeeren aus Ägypten aufgefallen. Sie seien sowohl solo als auch in Beerenmischungen verarbeitet worden. Insgesamt 24 000 Kilogramm Erdbeeren seien betroffen. Früchte, die noch nicht in den Handel gelangt sind, sollen vernichtet werden.
Es beginnt mit starkem Brechdurchfall
Noroviren können beim Menschen Magen-Darm-Erkrankungen auslösen. Oft beginnen sie mit heftigem Durchfall, Übelkeit und schwallartigem Erbrechen. Hinzu können Bauch-, Muskel- und Kopfschmerzen sowie Fieber kommen. Nach ein bis zwei Tagen klingen die Symptome normalerweise ab. Zwischen Ansteckung und Erkrankung vergehen meist nur sechs Stunden bis drei Tage. „Die Betroffenen sind mit dem Auftreten der Krankheitszeichen hoch ansteckend“, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf ihrer Informationsseite infektionsschutz.de. Nach dem Ende der Beschwerden würden viele Erreger noch 48 Stunden lang ausgeschieden, in Einzelfällen sogar länger.
Mit Kleinkindern zum Arzt
Kleinkinder, Schwangere, Senioren oder geschwächte Menschen sollten mit der Erkrankung zum Arzt gehen, vor allem wenn die Durchfälle länger als zwei Tage dauern. Meist werden Noroviren von Mensch zu Mensch übertragen, etwa beim Händeschütteln, oder über Gegenstände wie Türklinken. Aber auch rohe Lebensmittel wie Früchte, Salate und Krabben können belastet sein. Im Jahr 2012 hatten Noroviren in tiefgekühlten Erdbeeren bei zahlreichen Schülern in Ostdeutschland zu Brechdurchfall geführt. Die Früchte waren zu Schulessen verarbeitet und dabei nicht ausreichend erhitzt worden. Hohe Temperaturen töten Noroviren ab.
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* Die Chargennummer wurde am 16. Juni 2015 korrigiert.