Tchibo ruft ein Spielzeug zurück. Die aufblasbare Minion-Figur „Kevin“ mit Fernsteuerung ist nach ARD-Recherchen mit einer unzulässig großen Menge der Chemikalie Naphthalin belastet. Die steht unter dem Verdacht, Krebs zu erregen und kann Hautreizungen auslösen.
Angebot im Weihnachtsgeschäft
Ab Mitte November 2015 war das Spielzeug im Angebot. Wie viele Exemplare im Weihnachtsgeschäft verkauft wurden, sagt Tchibo nicht. Begründung des Unternehmens für den Rückruf: „Bei Nachprüfungen haben wir Verunreinigungen im Material festgestellt. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, diesen Artikel zurückzurufen“, heißt es auf der Internetseite zum Rückruf lapidar.
Chemikalie womöglich Krebs erregend
Bei den „Verunreinigungen“ handelt es sich offenbar um eine unzulässig große Menge Naphthalin. Das ist ein polyzyklischer Kohlenwasserstoff. Die Chemikalie steht unter dem Verdacht, Krebs zu erregen. In hohen Konzentrationen kann es unter anderem zu starken Haut- und Atemwegsreizungen führen. Derzeit untersuchen Wissenschaftler in Großbritannien die Auswirkungen von Naphthalin auf Gesundheit und Umwelt noch genauer.
ARD ließ untersuchen
Entdeckt wurde die Belastung durch vom ARD-Magazin Montags-Check in Auftrag gegebene Laboruntersuchungen. Die Sendung heute Abend befasst sich mit Tchibo. Das Labor wies im Kunststoff-Hauptmaterial des Spielzeugs Naphthalin in einer Konzentration von 74 Milligramm je Kilogramm nach. In den Rollen des fernsteuerbaren Spielzeugs fanden sich nach Darstellung der ARD immer noch 45 Milligramm je Kilogramm. Als unbedenklich gelten ein bis zwei Milligramm je Kilogramm.
Tchibo erstattet Kaufpreis
Tchibo bittet Käufer des Spielzeugs, es samt aller Einzelteile auf Kosten des Unternehmens zurückzuschicken. Der Kaufpreis werde erstattet.
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