
Teebeutel sind nicht von dem Rückruf betroffen, nur loser Tee. © J. Bünting Teehandelshaus GmbH & Comp.

Das J. Bünting Teehandelshaus ruft bestimmte Chargen von losem Tee der Sorte „Bio Fenchel-Anis-Kümmel“ zurück. Der Tee könnte mit Pyrrolizidinalkaloiden und Tropanalkaloiden belastet sein. Diese Substanzen können über versehentlich mitgeerntete Wildkräuter in Tees geraten und der Gesundheit schaden.
Elf Chargen von losem Tee zurückgerufen
In einigen Chargen des losen Tees Bio Fenchel-Anis-Kümmel von Bünting wurden bei Stichprobenkontrollen erhöhte Gehalte an gesundheitskritischen Pyrrolizidinalkaloiden (PA) und Tropanalkaloiden (TA) festgestellt. Darauf verweisen das Online-Portal lebensmittelwarnung.de und der Anbieter des Tees, das J. Bünting Teehandelshaus. Das Unternehmen ruft daher elf Chargen des Produkts zurück. Betroffen sind folgende Nummern:
- L2007 10
- L2007 11
- L2007 12
- L2010 04
- L2010 05
- L2011 09
- L2011 10
- L2011 11
- L2019 04
- L2019 05
- L2019 06
Die Tees sind in 100-Gramm-Beuteln abgepackt, tragen das Mindesthaltbarkeitsdatum 2023 und die Identifikationsnummer GLN 4008837234526.
Den Tee nicht trinken
Das Tee-Unternehmen bittet Kunden, die betroffenen Tees nicht zu verwenden. Sie können das Produkt im Laden zurückgeben und bekommen das Geld für den Kauf zurückerstattet.
Teebeutel nicht betroffen
Das Teehandelshaus betont, dass sich der Rückruf nicht auf das Produkt „Bio Fenchel Anis Kümmel im Teebeutel (20 x 3 g)“ beziehe. Auch seien keine weiteren Artikel des Hauses betroffen.
PA können Leber schädigen
PA können über Wildkräuter wie Greiskraut oder Jakobskreuzkraut in Tee gelangen, wenn diese zwischen den Teepflanzen wachsen und – zum Beispiel bei der maschinellen Ernte – mitgemäht werden. Die Wildkräuter enthalten PA, um sich gegen Fraßfeinde wie Insekten zu schützen. Die Substanzen können aber auch die Gesundheit des Menschen angreifen. Größere Mengen an PA können seine Leber schädigen. Bestimmte PA haben sich zudem im Tierversuch als krebserregend und erbgutschädigend erwiesen.
PA in Tests von Tee nachgewiesen
Das Problem von PA in Tees ist erst seit einigen Jahren bekannt. Die Prüfer der Stiftung Warentest fanden 2015 im Test von grünem Tee erhöhte Gehalte in etlichen Produkten. Beim Test von Kräutertees (2017) fielen einige Kamillentees und Kräutertees durch Belastungen auf. Dagegen spielten PA in den Tests von Schlaftees (2018) und Schwarztee (2019) keine Rolle.
TA können Herzfrequenz beeinflussen
Auch bei Tropanalkaloiden (TA) handelt es sich um natürliche Gifte, die in bestimmten Pflanzen wie Bilsenkraut, Stechapfel oder Tollkirsche vorkommen. Auch diese Pflanzen können auf Feldern wachsen, auf denen Teekräuter angebaut werden und versehentlich mitgeerntet werden. Bestimmte TA können „bereits in niedriger Dosierung die Herzfrequenz und das zentrale Nervensystem beeinflussen“, schreibt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einer Stellungnahme von 2013.
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