Rück­ruf Merida S-Presso Fitness­bike Gefahr des Gabelbruchs

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Rück­ruf Merida S-Presso Fitness­bike - Gefahr des Gabelbruchs

Ein Klick auf die Lupe zeigt die Schwach­stellen im Detail

Bereits im Oktober 2010 hatte der taiwanesische Fahr­radhersteller Merida das Fitness­bike-Modell S-Presso zum Austausch der Vorderradgabel in den Fach­handel zurück­gerufen. Doch jetzt zeigt sich: Auch die Austausch­teile haben offen­bar Fehler. Erneut sollen die Räder der Jahr­gänge 2008 bis 2010 und zusätzlich noch der Jahre 2011 und 2012 per Rück­ruf neue Gabeln bekommen. Wer weiter mit einem S-Presso-Fahr­rad fährt, riskiert einen lebens­gefähr­lichen Sturz.

Bruchgefahr am Gabel­kopf

Bereits im Jahr 2010 musste Fahr­radhersteller Merida wegen drohender Gabelbrüche eine Rückrufaktion starten. Nun kommt der nächste Rück­ruf für Merida S-Presso Fitness­bikes der Jahr­gänge 2008 bis 2010 und zusätzlich der Jahr­gänge 2011 und 2012. Laut Merida hat sich bislang an einem einzigen Fahr­rad die Verbindung zwischen dem Gabel­kopf und den beiden Gabeln während der Fahrt gelöst. Laborprüfungen haben aber ergeben, dass „die aktuelle Fertigungs­technik Produktions­schwankungen zulässt“. Das heißt wohl: Unter ungüns­tigen Umständen fällt das Vorderrad ab.

Austausch über den Fach­handel

Merida fordert den einschlägigen Fach­handel auf, die Käufer des Fitness­bike-Modells S-Presso über den Rück­ruf und den nicht betriebs­sicheren Zustand des Fahr­rades zu informieren und die Gabeln unentgeltlich zu wechseln. Wer so ein Fahr­rad fährt, sollte es umge­hend beim Merida-Händler zur Reparatur abgeben.

Im Falle eines Unfalls

Falls es indes schon zu einem Unfall gekommen ist, dann gilt: Fahrer, die sich aufgrund einer gebrochenen Merida-Gabel verletzt haben, können von Merida den Ersatz der Behand­lungs­kosten sowie die Zahlung eines angemessenen Schmerzens­gelds verlangen. Ein Verschulden von Merida müssen die betroffenen Fahr­radfahrer dabei nicht nach­weisen. Es muss nur fest­stehen, dass die Verletzung auf dem Produkt­fehler beruht.

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Gelöschter Nutzer am 22.03.2014 um 08:03 Uhr
In die Haftung nehmen

Ich begreife es nicht. Es kann doch wohl nicht so schwer sein, Zulieferer zu finden, die einwandfreie Teile herstellen. Selbst bei hochpreisigen Fahrrädern (dieses hier liegt im Mittelfeld) wird das Leben und die Gesundheit der Kunden riskiert. Ich mag das noch bei Fahrrädern des Discount-Sortiments verstehen, wo eben Kosten gespart werden müssen und darunter u. U. auch die Qualität leiden kann. Aber selbst in Bereichen, wo ich als Kunde auch gerne mal €1.000 und mehr ausgebe, erhalte ich immer wieder lebensgefährlichen Schrott verkauft. Ich kann nur hoffen, dass jeder Geschädigte Hersteller und Händler in die Haftung nimmt. Nur dann lernen sie es. Nur dann wird sich die Qualität verbessern. Würde ich heute ein Fahrrad kaufen wollen, wäre ich als Kunde sehr verunsichert, dass mir ein Händler wissentlich oder unwissentlich etwas Lebensgefährliches andreht.