
Wieder Rückrufe von Fleisch und Wurstwaren. Sie betreffen Produkte der Firmen Wilmms und Eckhoff. Diese sind mit Listerien befallen oder mit Salmonellen verunreinigt (Bilder sind Symbolbilder). © Getty Images
Die Lebensmittelhersteller Willms und Eckhoff haben Fleisch- und Wurstwaren zurückgerufen. Bei einer Routinekontrolle wurden Salmonellen in einer Probe von Schweinefleischknackern der Willms Weißwasser GmbH gefunden. In einzelne Chargen von Fleisch- und Wurstprodukten der Firma Eckhoff aus Niedersachsen wurden Listerien gefunden.
Knacker aus Schweinefleisch: Salmonellen nachgewiesen

Diese Willms-Produkte sind von der Salmonellen-Warnung betroffen. © Willms Weißwasser GmbH & Co. KG

Die Firma Willms Weißwasser GmbH (Sachsen) ruft Knacker aus Schweinefleisch zurück, die in den Bundesländern Sachsen, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt sowie über den Direktvertrieb Willms Weisswasser im Bundesland Sachsen angeboten wurden. Die betroffenen Produkte waren erhältlich bei Norma, Rewe, Edeka und Kaufland. Nach dem Bekanntwerden des Salmonellen-Nachweises hat auch das Unternehmen selbst die Rückholung aus dem Handel veranlasst. Wer bereits Produkte von Willms gekauft hat, sollte auf folgende Mindesthaltbarkeitsdaten achten:
Diese Wurstwaren sind vom Rückruf betroffen
- Lecker Lausitz Schweinefleischknacker, 250 g, 5 Stück, Mindesthaltbarkeitsdaten: 27.11.2019, 28.11.2019 und 1.12.2019
- Lecker Lausitz Schweinefleischknacker, 300 g, 3 Stück, Mindesthaltbarkeitsdaten: 27.11.2019, 28.11.2019 und 1.12.2019
- Olaf Lausitzer Schweinefleischknacker, Mindesthaltbarkeitsdaten: 22.11.2019 und 23.11.2019
- Schweinefleischknacker über Bedientheke verkauft, Verkaufszeitraum: 7.11.2019 bis 22.11.2019
Verbraucher, die die betroffenen Produkte gekauft haben, können diese dort, wo sie sie erworben haben, zurückzugeben. Der Kaufpreis wird erstattet. Für weitere Fragen ist das Unternehmen unter der Telefonnummer: 03576 / 2822-13 oder per Mail willms@willms-weisswasser.de erreichbar.
Salmonellen – hohes Risiko für Kleinkinder, Schwangere und Ältere
- Salmonellen
- sind Bakterien, die Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Fieber und Kopfschmerzen verursachen können. Die Symptome tauchen innerhalb von 2 bis 48 Stunden auf und halten oft über mehrere Tage an. Riskant sind die Keime besonders für kleine Kinder, Schwangere, Ältere und Menschen, deren Immunsystem beispielsweise durch eine Erkrankung geschwächt ist. Bei schweren Verläufen kann es zu Hirnhautentzündungen und Blutvergiftungen kommen.
- Tipp:
- Salmonellen gehören zu den Krankheitserregern, die über Lebensmittel übertragen werden. Bei Wärme vermehren sich die Bakterien rasant. Durch Hygienelücken können sie leicht auf andere Lebensmittel übergehen (siehe Keime in Lebensmitteln). Wer Lebensmittel ausreichend erhitzt, kann eine Infektion vermeiden: Beim Durchgaren sterben sämtliche Salmonellen ab.
Niedersachsen: Schon wieder Listerien in Wurst und Fleischwaren
In jüngster Vergangenheit sorgten Listerien der Firma Wilke (Hessen) für Schlagzeilen, kurz darauf auch vom Unternehmen Fleisch-Krone Feinkost (Niedersachsen). Bei der Fleischerei Eckhoff in Moormerland (Niedersachsen) ist der Listerien-Befall bei Fleisch- und Wurstwaren durch eigene Kontrollen aufgefallen. Laut Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung in Leer waren die Betriebsräume nach einer weiteren Kontrolle wieder frei von Listerien. Das Unternehmen darf nun weiter produzieren.
Betroffene Produkte aus Fleischereigeschäften und Verbrauchermärkten
- Pümmel kurz, Chargen-Nr. 19413 und 19465
- Fehntjer Mettwurst, Chargen-Nr. 19393 und 19463
- Pümmel lang, Chargen-Nr. 19463
- Zwiebelmett, Chargen-Nr. 19465
- Braunschweiger fein, Chargen-Nr. 19462 und 19472
- Braunschweiger grob, Chargen-Nr. 19472
- Pfeffersäckchen, Chargen-Nr. 19462 und 19472
- Schlickwürmer, Chargen-Nr. 19472
- Schinkenwürfel, Chargen-Nr. 19432 und 19437 und 19445
- Bauch luftgetrocknet, Chargen-Nr. 19105 und 19415
- Dauerwurst geräuchert, Chargen-Nr. 19423 und 19455
- Sommerwurst, Chargen-Nr. 19433
- Kohlwurst luftgetrocknet, Chargen-Nr. 19451 und 19471
- Lachsschinken, Chargen-Nr. 19345
- Hacksteaks, Chargen-Nr. 19465
Vom Rückruf betroffene abgepackte Ware aus der Selbstbedienungstheke
- Zungenwurst geschnitten, Chargen-Nr. 19455
- Sommerwurst geschnitten, Chargen-Nr. 19323
- Schweinskopfsülze geschnitten, Chargen-Nr. 19415
- Zwiebelsülze geschnitten, Chargen-Nr. 19465
- Corned Beef geschnitten, Chargen-Nr. 19465
- Leberpastete mit Speckmantel geschnitten, Chargen-Nr. 19451
- Frühstücksbauch geschnitten, Chargen-Nr. 19462
- Dauerwurst geräuchert geschnitten, Chargen-Nr. 19423
- Pümmel geschnitten, Chargen-Nr. 19433 und 19463
- Fehntjer Mett geschnitten, Chargen-Nr.19455
- Dauerwurst grob geschnitten, Chargen-Nr.19433
- Pfeffersalami geschnitten, Chargen-Nr. 19471
- Lachsschinken geschnitten, Chargen-Nr. 19345
Verbraucher können die betroffenen Wurst- und Fleischwaren zurückgeben
Laut Information der Fleischerei umfasst der Rückruf auch sämtliche geschnittene Aufschnittware und Hackfleisch vom Schwein, welche am 20. November 2019 im Laden, Westerwieke 134in 26802 Moormerland, verkauft wurden.
Verbraucher, die noch Vorräte von diesen Fleisch- und Wurstprodukten haben, sollten sie auf keinen Fall verzehren, sondern entsorgen oder am Erwerbsort zurückgeben. Der Kaufpreis wird erstattet.
Listerien – Durchfall, Fieber, Blutvergiftung
- Listerien
- sind Bakterien, die eine Infektion auslösen können – und zwar schon sechs Stunden nach der Aufnahme, oft aber auch erst zwei Wochen später. Eine Listeriose äußert sich häufig in Durchfall und Fieber und ist meist nach zwei bis drei Tagen überwunden. Für Schwangere, Neugeborene, Immungeschwächte und Senioren sind die Krankheitserreger jedoch richtig gefährlich. Bei Schwangeren kann es zu Fehl-, Früh- und Totgeburten oder Schädigungen des ungeborenen Kindes kommen – selbst wenn keine Krankheitssymptome wahrnehmbar sind. Bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr besteht ein erhöhtes Risiko für Blutvergiftungen und Hirnhautenzündungen. Mehr Infos auf der Website des Robert-Koch-Instituts.
Tipp: Bei Verdacht auf eine Listeriose sollten Betroffene zum Arzt gehen. Alle Schwangeren, die die zurückgerufenen Fleisch- oder Wurstprodukte gegessen haben, sollten vorsichtshalber – auch ohne Symptome – mit einem Mediziner sprechen. Wer eine Listeriose erlitten hat, sollte auf besondere Toilettenhygiene achten. Infizierte Personen können die Erreger noch mehrere Monate nach der Ansteckung mit dem Stuhl ausscheiden.
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War nicht erst vor Kurzem eine Rückrufaktion von einem Hersteller von Fleischwaren? In letzter Zeit scheinen sich die Belastungen von Lebensmitteln zu häufen - aber vielleicht kommt es mir auch nur so vor, da ich verstärkt darauf achte. Doch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Hersteller darann arbeiten, diese Probleme einzudämmen. Die Hersteller der Produkte, werden warscheintlich unter einem besonderen Druck stehen. Auf jeden Fall finde ich es gut, dass diese selbständig die Produkte zurück rufen. Für mich zeugt das von Verantwortungsbewusstsein. Und sicherlich werden durch solche Probleme auch die Herstellungsprozesse verbessert werden, damit so etwas nicht so schnell wieder vorkommt.