
Die Warnung gilt für alle Wiegen mit dem Namen „Fisher-Price Rock ‘n Play“. © CPSC, Fisher-Price
In einem Wiegen-Modell von Fisher-Price sind in den USA seit 2015 zehn Babys gestorben. Gemeinsam mit einer US-Behörde warnte das Unternehmen nun davor, Kinder in die Wiege zu legen, die bereits in der Lage sind, sich selbstständig auf den Bauch zu drehen. Fisher-Price ruft nun auch alle in Deutschland verkauften Wiegen dieses Modells zurück.
Lebensgefahr für agile Babys
Die US-amerikanische Consumer Product Safety Commission hat gemeinsam mit Fisher-Price vor einer Baby-Wiege des Kinderspielzeug-Anbieters gewarnt: In Wiegen des Modells „Rock 'n Play“ seien seit 2015 bereits zehn Kleinkinder gestorben, nach dem sie sich in der Schale vom Rücken auf den Bauch gedreht hatten. Sie waren nicht angeschnallt worden. Konkret warnten die US-Behörde und Fisher-Price in der gemeinsamen Mitteilung (Englisch) davor, Kinder ab einem Alter von drei Monaten in die Wiege zu legen. Ungefähr ab diesem Alter erlangen Babys die Fähigkeit, sich selbstständig auf den Bauch zu rollen. Vorsicht sei aber auch schon früher geboten, wenn das Kind schon früh agil ist und sich auf den Bauch rollen kann. Für Babys, die diese Fähigkeit noch nicht haben, sehe das Unternehmen keine Gefahr.
In Deutschland nur online erhältlich
Von der Warnung betroffen sind alle Fisher-Price-Wiegen mit dem Namen „Rock 'n Play“ – unabhängig von der Farbe der Bezüge. Mattel, der Mutterkonzern von Fisher-Price, teilte test.de mit, dass 95 Prozent der „Rock 'n Play“-Wiegen in den Vereinigten Staaten verkauft worden seien. In Deutschland sei die Wiege nicht im stationären Handel, sondern nur beim Onlinehändler Amazon erhältlich. Die Warnung betreffe auch diese „Rock 'n Play“-Wiegen von Fisher-Price. Insgesamt wurden laut Mattel in Deutschland weniger als 100 dieser Wiegen verkauft.
Jetzt auch internationaler Rückruf durch Mattel
Nun hat die Firma Mattel Verbraucher aufgefordert, den Rock ‘n Play Sleeper ihrer Marke Fisher-Prize nicht weiter zu benutzen und einen weltweiten Rückruf aller Wiegen des Modells gestartet. Sie teilte mit, Online-Verkäufer würden sich mit den Käufern in Verbindung setzen und über weitere Details informieren. Besitzerinnen und Besitzer können sich auch direkt an Mattel wenden – per Mail an info.de@mattel.com oder per Telefon 0 800/78 98 79 7.
Noch Anfang April hatte eine Sprecherin des Unternehmens auf Nachfrage von test.de gesagt, dass Mattel die Wiegen nicht zurückrufe, sondern mit der Warnung Eltern dafür sensibilisieren wolle, Sicherheitshinweise der Produkte ernst zu nehmen. Im Fall der Wiege, heißt das vor allem: Anschnallen, damit Babys nicht auf den Bauch rollen.
Tipps: So schläft Ihr Baby sicher
Die genauen Ursachen für den plötzlichen Kindstod sind noch ungeklärt. Eine sichere Schlafumgebung kann einige Risiken minmieren. Wir haben weitere Informationen zum plötzlichen Kindstod zusammengefasst.
- Auf den Rücken legen.
- Legen Sie Ihr Baby zum Schlafen auf den Rücken. In Bauchlage könnte sich ausgeatmete, kohlendioxidreiche Luft zwischen Gesicht und Matratze sammeln. Atmet das Kind sie wieder ein, kann das zu Sauerstoffmangel führen.
- Sichere Matratze wählen.
- Zu weiche Unterlagen können beim Schlafen für Babys gefährlich sein. In unserem Test von Kindermatratzen war fast jede zweite zu weich. Auch das kann ein Sicherheitsrisiko darstellen. Besser waren fünf gute Kindermatratzen, die ab 70 Euro zu haben sind.
- Schlafsack bevorzugen.
- Eine Decke kann über den Kopf des Babys rutschen und zu Überwärmung und Sauerstoffmangel führen. Sicherer ist ein Schlafsack. Achten Sie darauf, dass der Kopf nicht durch die Halsöffnung passt.
- Kuscheltiere und -kissen weglassen.
- Auch Kissen, Kuscheltiere oder Bettumrandungen, sogenannte Nestchen, können für die Kleinsten gefährlich werden – sie gehören nicht ins Babybett.
- Im eigenen Bett schlafen.
- Das Familienbett birgt laut Studien ein erhöhtes Risiko für plötzlichen Kindstot, vor allem wenn die Eltern Raucher sind oder Alkohol getrunken haben. Deshalb gilt im ersten Jahr: am sichersten schläft das Baby im Elternschlafzimmer, aber im eigenen Bettchen.
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Diese Meldung ist am 9. April 2019 erstmals auf test.de erschienen und wurde am 18. April 2019 aktualisiert. Vor diesem Datum verfasste Kommentare beziehen sich auf frühere Fassungen des Artikels.
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