Dass Sport bei akutem Rückenschmerz hilft, ist bekannt. Doch wie eine neue Studie zeigt, beugt er auch künftigen Beschwerden vor.
Vier von fünf Deutschen leiden an Rückenschmerzen
Es ist nicht leicht, immer aufrecht durchs Leben zu gehen. Rückenschmerzen zählen hierzulande zu den häufigsten Gesundheitsproblemen. Etwa 80 Prozent der Deutschen kennen sie aus eigener Erfahrung. Zumeist lässt sich keine eindeutige medizinische Ursache feststellen – und bei vielen Betroffenen kehrt die Pein im Kreuz regelmäßig wieder.
Wichtig ist regelmäßige Bewegung
Viele Geplagte fragen sich, wie ihnen künftige Attacken erspart bleiben. Eine Analyse im Fachjournal Jama Internal Medicine gibt eine einfache und eindeutige Antwort: Bewegung ist die beste Medizin. Ein Team um Daniel Steffens von der Universität im australischen Sydney wertete Studien mit mehr als 30 000 Patienten aus. Demnach helfen Übungen, die den Rücken dehnen oder kräftigen, aber auch Ausdauersport. Das Risiko für erneute Rückenschmerzen sinkt dadurch um 35 Prozent. Um die Effekte zu erhalten, müssen Patienten laut der Untersuchung allerdings dranbleiben und sich langfristig regelmäßig bewegen.
Auch bestehende Schmerzen verschwinden schneller
„Wären Medikamente oder Spritzen erhältlich, die die Rückkehr von Rückenschmerzen in solchem Ausmaß verringern, würden wir die Werbung in Zeitschriften lesen und im Fernsehen sehen“, steht in einem Begleitkommentar zur Studie. Patienten bekämen zu selten Bewegung verordnet. Sie beugt nicht nur vor. Laut früheren Studien bringt sie auch bestehende Rückenschmerzen schneller zum Verschwinden. Ratschläge wie „Schon dich“ oder „Leg dich ins Bett“ gelten als überholt.
Tipps
- Versuchen Sie trotz Schmerzen, sich wie gewohnt zu bewegen. Individuell helfen können Wärme, Massagen oder kurzzeitig Schmerzmittel – etwa um Bewegung überhaupt zu ermöglichen. Sportarten wie Yoga, Pilates, Wasser- und Wirbelsäulengymnastik bieten gezieltes Rückentraining. Kurse sind beim Erlernen sinnvoll und werden oft von Krankenkassen bezuschusst.
- Häufige Fragen zum Thema Rückenschmerzen beantworten wir in unseren FAQ Rückenschmerzen.
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Ich denke, dass "halsbandschnaepper" sich irrt. Ich gehe seit 5 Jahren 2 x die Woche ins Fitnessstudio, sonst hätte ich so starke Schmerzen, dass ich nur mit Gehhilfen laufen könnte. Egal, zu welcher Zeit ich komme - ich treffe immer wieder Leute, die regelmäßig seit Jahren dabei sind.
Auch zu Haus habe ich einige handliche Geräte und hatte auch angefangen, ohne Geräte zu turnen, aber das ist mir zu langweilig und ich schaffe es zurzeit nicht mehr, meinen "inneren Schweinhund" zu überwinden. Andere Dinge sind immer wichtiger. :-(
Wenn man einen positiven Befund nachweisen kann (Röntgenbild o.ä.), bekommt man vom Arzt regelmäßig Verordnungen für Physiotherapie (immer 10 x), denn sonst könnte es eine Verschlechterung der Wirbelsäulen-Schädigungen geben. So handhabe ich es seit 3 1/2 Jahren und zahle im Vierteljahr 37,50 € dazu.
Gymnastik und Krafttraining sind wichtig, aber nicht alles. Viele Leute sind total verkrampft. Ursache kann ein Vitamin B12-Mangel sein. Also Holo-tc testen lassen und bei unter 100 pmol/l Hydroxocobalamin spritzen lassen. Ich habe die Spritzen massiv gespürt, vieles hat sich danach neu sortiert. Ein weiteres riesiges Problem ist der massive Vitamin D Mangel. Man sollte Calcidiolspiegel so um die 60 ng/ml im Serum haben. Der auch von StiWa als ausreichend erachtete Grenzwert von 30 ng/ml ist ein Witz. Wenn man Vitamin D einnimmt sollte man unbedingt auch MK-7 Vitamin K2 dazu einnehmen, weil sonst die Gefahr besteht, daß man verkalkt. Vitamin D-Mangel führt langfristig zum Witwenbuckel und außerdem zu vielen weiteren Erkrankungen (Schilddrüse, Diabetes). Sämtlich Vitamine sind billig, deshalb gibt es dazu kaum Forschung, man kann daran nicht genug verdienen. Außerdem hilft ein höheneinstellbarer Schreibtisch und ein Swopper o. ä., damit man dynamisch sitzt.
Finde es bemerkenswert dass mein Vorredner schon drei Jahre regelmäßig in Fitnessstudio geht. Da ist er aber die Ausnahme. Die meisten die ich kenne lassen sich einen teuren Mehrjahresvertrag aufdrehen und gehen dann nur maximal 6 Monate regelmäßig.
Unnötig ist das Fitnessstudio aber auch aus einem anderen Grund:
Alle notwendigen Übungen lassen sich auch ohne Geräte zu Hause durchführen. Kleine Utensilien wie etwa Thera-Band sind hilfreich, aber nicht unbedingt nötig. Übungen zeigt etwa das vorgestellte Buch von Stiftung Warentest. Sonst gibt es noch das recht populäre "Fit ohne Geräte", "MaxxF" und andere. Zudem kann man sich bei akuten Beschwerden vom Arzt "Reha-Sport" verschreiben lassen. Das kostet dann nichts. Und man lernt die Übungen ohne Geräte. Die kann man dann auch zu Hause durchführen.
Aus eigener Erfahrung kann ich das Fazit der Studie bestätigen. Jahrelang habe ich unter starken Rückenschmerzen gelitten. Hatte ich etwas Schweres gehoben, dann habe ich es selst Abends im Bett während Ruhephasen gemerkt. Ich bin jetzt seit ca. 3 Jahren in einem relativ teueren Fitnessstudio angemeldet und mache dort 2-3mal die Woche Sport. Gerade Freiübungen, die die seitlichen Bauch- und Rückenmuskeln stärken, haben mir enorm geholfen. Wenn immer ich Rückenschmerzen habe, gehe ich das Studio und mache genau diese Übungen und die Schmerzen sind dann deutlich weniger oder sogar weg. Ich kann es jedem nur empfehlen - entsprechende Bewegung und Sport hält die Rückenpartien mobil, beugt vor und steigert das Wohlbefinden.