
Zum Weihnachtsmenü einen besonderen Rotwein gefällig? Kein Problem: test hat pünktlich zum Fest 24 trockene, marktbedeutende Rotweine aus den wichtigsten europäischen Anbauländern getestet. Die Experten empfehlen Festtagsweine ab 5 Euro. Außerdem: Vorschläge, welcher Wein zu welchen Speisen passt.
Testergebnisse für 24 Rotweine 12/2011
Liste der 24 getesteten Produkte
Keine Spitzenqualität für 5 bis 13 Euro
Für Wein geben die Deutschen pro Kopf durchschnittlich 91 Euro im Jahr aus – mehr als für Bier. Am häufigsten kaufen sie Weine für weniger als 5 Euro pro Flasche. Über die Feiertage darf Wein aber oft etwas mehr kosten – wohl in der Hoffnung auf einen besonderen Tropfen. Allerdings: Im getesteten Preissegment für 5 bis 13 Euro pro Flasche trafen die Tester nicht auf Spitzenqualität. Weder im Weinfachhandel noch im Discounter, Supermarkt oder Bioladen. Immerhin bekommen zwei Drittel der Rotweine im Test aber gute Noten für Aussehen, Geruch, Geschmack und Mundgefühl.
Spanische Weine überzeugen
Vor allem die vier spanischen Weine überzeugen: Sie schnitten bei der Verkostung durch geschulte Prüfer alle gut ab. Mit 5 Euro pro Flasche am günstigsten sind der Rioja Guia real von Aldi (Süd) und der Finca de la Vega von Edeka. Beide sind vom Jahrgang 2006 und Reservas, das heißt sie mussten mindestens 36 Monate reifen, davon zumindest 12 Monate im Eichenfass. Die Tester empfehlen die kräftigen, auch noch lagerfähigen Weine zu dunkler Schokolade.
Lidl-Spätburgunder mit Sauerkrautnote
Beim Wein können Nase und Gaumen voll auf ihre Kosten kommen. Aber nicht, wenn Geruch und Geschmack an Sauerkraut oder Gülle erinnern. Derartig fehlerhafte Noten hatte der 2009er Spätburgunder von Lidl aus der Reihe „Junge Winzer“ für 6 Euro. Außerdem schmeckt er scharf und beißt auf der Zunge. Nicht zu empfehlen ist auch der 2008er Ahrweiler Klosterberg Spätburgunder für 7 Euro. Er ist untypisch für Spätburgunder, sauer und unausgewogen mit vordergründigen Maggi- und Gemüsenoten. Ein sensorisch guter Spätburgunder kommt von der Dagernova Weinmanufaktur für 11,50 Euro, den die Tester unter anderem zu Rehkeule empfehlen. Günstigere und auch empfehlenswerte deutsche Weine sind der Rietburg Dornfelder für 6,50 Euro und der Vier Jahreszeiten Saint Laurent für 5,30 Euro.
Frankreich: Baron Philippe de Rothschild für 6 Euro
Von den sechs französischen Weinen im Test ist der Teuerste auch der sensorisch Beste: Für den Château Haut-Lavignère, einen 2008er Bordeaux, bezahlten die Tester bei Kaiser’s Tengelmann 10 Euro. Das ist für seine kontrollierte Ursprungsbezeichnung Saint-Emilion Grand Cru („großes Gewächs“) aber noch ein kleiner Preis. Günstiger und sensorisch auch noch gut ist ein 2009er Bordeaux mit dem Namen des renommierten Erzeugers Baron Philippe de Rothschild: Für 6 Euro ist er zu haben.
Italien: Eine Empfehlung zum Gänsebraten
Aus Italien waren vier Weine aus der Toskana, einer aus dem Piemont und einer aus Sizilien im Testfeld. Der Sizilianer, Miceli Breus, für 12,80 Euro von Jacques’ Weindepot und der Chianti Classico Portella di Castelli von Real für 7,50 Euro wurden von den Weinexperten in der Verkostung sensorisch am besten beschrieben. Zum klassischen Weihnachtsessen, dem Gänsebraten, empfehlen die Tester den Mocali Rosso di Montalcino für 12,90 Euro. Er und der Bio-Merlot von der Domaine des Souliés haben aber einen höheren Gehalt an Alkohol als auf dem Etikett steht. Die Abweichung war bei beiden größer als erlaubt – sie hätten so nicht verkauft werden dürfen.
Was die Laborprüfungen ergaben
Die Tester haben alle Rotweine auch im Labor untersuchen lassen. In sechs Weinen waren keine Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar. In allen anderen lagen sie unter den Grenzwerten. Kein Wein enthielt Schimmelpilzgift. Arsen und Schwermetalle wie Kupfer und Blei wurden allenfalls in geringen, unbedenklichen Mengen gefunden. Hinweise auf Verfälschungen und falsche Herkunftsangaben gab es nicht.
Zum Weiterlesen
Bildstrecke: So wird Rotwein hergestellt
Tipps: Auswählen und lagern, servieren und trinken
Alle Testergebnisse: Dazu Infos zu Rebsorten, Herkunftsangaben und Tipps, welcher Wein zu welchen Speisen passt, in der vollständigen Fassung des Rotweintests.
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Also diesen " Test " kann ich nicht nachvollziehen. Ich kann zwar glauben das viele der im Supermarkt verkauften Weine für 5 Euro keine Glanzlichter sind, bzw sein können, doch bekommt man in Deutschland bei den Winzern wunderbare Rotweine in dieser Preisklasse. Ich bestelle meine Rotweine beim Weingut Leiling aus der Pfalz. Klar, sicher nicht die Auswahl wie im Aldi, aber dafür den gleichen Service wie bei grossen Weinshops. Und vor allem Spitzenqualitäten in dieser Preisklasse.
Also, Weine direkt beim Winzer geordert und Test von vorne.
Gruss
Erik
@Pluspunkt 1881:Wir haben den Bordeaux Baron Philippe de Rothschild bei Reichelt (Edeka) gekauft. Alle Details zum Wein inklusive der Bezugsquellen stehenim vollständigen (kostenpflichtigen) Test .
Guten Tag.
Es war wohl ein Glas zu viel für den Schreiber des Berichtes, denn er hat ganz wesentliche Informationen vergessen. Wo gibt denn den Baron Philipe de Rothschild für € 6,00?
Gruß Bordeaux
Kommentar vom Autor gelöscht.
D - E - F - I ? Gehts bitte - hierzulande wird also kein erwähnenswerter Roter erzeugt? Na dann trink ich halt ein Viertel vom hervorragenden Blauen Zweigelt Reserve 2009 aus dem Burgenland um 5 Euro, weder sauer noch unangenehm im Abgang - und erspar mir die Gesamtergebnisse.