So haben wir getestet
Im Test: 12 Rollatoren für innen und außen. Exemplarisch zudem zwei Produkte, die als Rollator und als Rollstuhl benutzt werden können. Wir kauften sie von August bis Oktober 2018. Wenn nicht im Lieferumfang, kauften wir Tablett oder Tasche zusätzlich ein. Preise erfragten wir im Januar 2019 bei den Anbietern.
Handhabung: 60 %
Zwei Experten prüften die Gebrauchsanleitung auf Vollständigkeit und Gestaltung, fünf Senioren prüften sie auf Lesefreundlichkeit und Verständlichkeit. Zwei Experten beurteilten die Montage der Rollatoren. Sie und sechs Senioren mit Rollatorerfahrung prüften das Einstellen der Handgriffhöhe und das Bedienen der Bremsen. Die Senioren fuhren auf ebenem Untergrund über Hartboden und einen Plattenweg. Auf unebenem Untergrund fuhren sie mit und ohne Beladung des Rollators über einen Kiesweg und Kopfsteinpflaster. Als Hindernisse überquerten sie mit und ohne Beladung des Rollators eine 1 bis 2 Zentimeter hohe Kante, sowie eine etwa 10 Zentimeter hohe Stufe. Die Senioren prüften auch das Sitzen sowie das Benutzen von Korb, Tasche oder Netz und Tablett. Senioren und Experten bewerteten, wie sich die Rollatoren zusammen- und aufklappen lassen. Das Transportieren im Auto und das Reinigen prüften nur die Experten.
Bei den beiden Hybridrollatoren erfolgte die Rollstuhl-Prüfung hauptsächlich durch die Experten. Hier bewerteten sie die Gebrauchsanleitung für die Rollstuhlfunktion. Außerdem testeten sie den Umbau als Rollstuhl, beim Bedienen der Bremsen die Bremswirkung und das Schieben auf ebenem und unebenem Untergrund sowie über Hindernisse. Sechs Senioren bewerteten das Sitzen, zum Beispiel die Bequemlichkeit.
Sicherheit: 20 %
Die Kippsicherheit wurde im Labor mit und ohne der vom Anbieter angegebenen Beladungsmenge in Vorwärts-, Rückwärts- und seitlicher Richtung geprüft. Dies geschah in Anlehnung an DIN EN ISO 11199-2 mit der nach Norm geforderten statischen Belastung von 250 N auf den Griffen. Auch bei der Prüfung der Bremsen testeten wir in Anlehnung an DIN EN ISO 11199-2. Es wurden der Abstand zum Bremshebel, die Wirksamkeit der Betriebsbremse bei maximaler und minimaler Griffhöhe und die Wirksamkeit der Feststellbremse sowie die benötigte Kraft zum Feststellen und Lösen der Feststellbremse geprüft. Experten und Senioren bewerteten die Klemmgefahr beim Auf- und Zuklappen der Rollatoren. Zwei Experten bewerteten das Vorhandensein und die Funktionstauglichkeit der Reflektoren.
Haltbarkeit: 15 %
Beim Dauertest mussten die Rollatoren mit der vom Anbieter empfohlenen Beladungsmenge und einer Belastung von 250 N auf den Griffen auf einem Rollenprüfstand mit einer Geschwindigkeit zwischen 2,5 und 3 Stundenkilometern eine Strecke von 25 Kilometern zurücklegen. Dies geschah in Anlehnung an DIN EN 1888. Zudem wurden die statische Beanspruchbarkeit in Anlehnung an DIN EN ISO 11199-2 und die Verarbeitung geprüft.
Schadstoffe: 5 %
Prüfung der Griff- und Sitzmaterialien auf Phthalate, PAK (Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe) und kurzkettige Chlorparaffine. Die Prüfung auf Phthalate und kurzkettige Chlorparaffine erfolgte nach der Extraktion mit einem organischen Lösungsmittel durch Analyse mit GC-MS. PAK extrahierten wir mit Toluol und analysierten mit GC-MS in Anlehnung an die GS-Spezifikation AfPS GS 2014:01 PAK.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Mängel verstärkt auf das Qualitätsurteil auswirken. Bei ausreichender Handhabung oder mangelhaftem Schadstoffurteil konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein, bei ausreichender Haltbarkeit oder Schadstoffen nur eine Note besser sein. Bei ausreichender Sicherheit wurde das Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet. Ab ausreichendem Auf- und Zuklappen, Transport konnte die Handhabung nur eine Note besser sein. Bei ausreichender Kippsicherheit oder Bremsen konnte Sicherheit nicht besser sein. Die Note für Schadstoffe konnte nicht besser sein als das schlechteste Urteil für Phthalate, PAK oder kurzkettige Chlorparaffine.
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- lässt mit wissenschaftlichen Methoden in unabhängigen Instituten testen,
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