
Von Rollatoren gibt es unterschiedliche Bauformen: Querfalter (links) sind meist aus Stahl, Längsfalter sind dagegen aus Aluminium oder Karbon und dadurch leichter – aber auch deutlich teurer. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser
Im Rollatoren-Test treten vier Standardrollatoren (Querfalter) gegen acht Leichtgewichtrollatoren (Längsfalter) an: Nur zwei Rollatoren sind gut, einer ist mangelhaft.
Liste der 16 getesteten Produkte
Rollatoren im Test: Kassenmodelle meist kaum zu gebrauchen
„Kassen-Schocker“ nennt eine 85-jährige Testperson die Rollatoren, die gesetzliche Krankenkassen oft ihren Kunden stellen. Ihr Urteil: „Kann man wirklich in die Mülle schmeißen!“ Auch im Rollator-Test der Stiftung Warentest konnten Kassenmodelle nicht glänzen. Sie sind eher Indoor-Rollatoren und im Alltag draußen kaum zu gebrauchen.
Das bietet der Rollatoren-Test der Stiftung Warentest
- Testergebnisse.
- Unsere Tabellen zeigen Bewertungen für zwölf Rollatoren: vier Standardrollatoren (8,9 bis 10,2 Kilogramm) und acht Leichtgewichtrollatoren (5,9 bis 7,5 Kilogramm), darunter Modelle von Dietz, Russka und Topro. Die Preise: 60 bis 535 Euro. Zusätzlich haben wir auch zwei Hybridmodelle getestet: Rollatoren, die auch als Rollstuhl dienen können. Geprüft haben wir unter anderem Handhabung (Bedienungsfreundlichkeit, Fahren auf verschieden Untergründen, Transport, etc.), Sicherheit und Haltbarkeit. Außerdem haben wir die Rollatoren auf Schadstoffe untersucht: Der B+B Rotego enthält Schadstoffe im Griff.
- Rollator kaufen.
- Längsfalter oder Querfalter? Standardmodell auf Rezept oder Leichtgewichtrollator auf eigene Kosten? Oder lieber Rollstuhl und Rollator in einem? Die Experten der Stiftung Warentest nennen Vor- und Nachteile der verschiedenen Varianten und sagen, welche der Gehhilfen im Test überzeugen konnten und wodurch sich die beiden Testsieger auszeichnen.
- Tipps und Hintergrund.
- Wir sagen, wie Sie von Ihrer gesetzlichen Krankenkasse einen Rollator auf Rezept bekommen und unter welchen Voraussetzungen Kassen auch Leichtgewichtrollatoren stellen.
- Heftartikel.
- Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Testbericht aus test 3/2019.
Video: Rollatoren im Test
Beim Laden des Videos erhebt Youtube Daten. Hier finden Sie die test.de-Datenschutzerklärung.
Die Stiftung Warentest hat 12 Gehhilfen für innen und außen getestet. Dabei zeigte sich: Leichtgewichtrollatoren haben viele Vorteile. Die Handhabung ist besser, und es gibt mehr Zubehör.
Faltbare Rollatoren: Quer- und Längsfalter
Im Alltag ist es für Senioren besonders wichtig, dass sich der Rollator gut zusammenklappen lässt. Standardrollatoren sind Querfalter. Sie sind etwas klobiger und schwerer als Leichtgewichtrollatoren, brauchen eingeklappt viel Platz und stehen dann nicht von allein. Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Modelle, weshalb man oft von „Kassenmodellen“ spricht. Im Gegensatz zu den aus Stahl gefertigten Querfaltern sind die leichteren Rollatoren Längsfalter und aus Aluminium oder Karbon gefertigt. Zusammengeklappt stehen sie von allein – und das platzsparend.

Querfalter (links). Sie brauchen eingeklappt viel Platz und stehen dann nicht von allein.
Längsfalter. Sie lassen sich eingeklappt bequem transportieren und abstellen. © Stiftung Warentest
Querfalter oder Längsfalter
- Querfalter.
- Standardrollatoren werden zum Verstauen oder Transportieren über die Querachse geklappt. Sie sind meist schwerer und klobiger als Längsfalter. Die Ausstattung ist minimalistisch, Ankipphilfe oder Rückengurt sind meist nicht vorhanden.
- Vorsicht, Klemmstellen.
- Die Querfalter konnten im Test nicht überzeugen. Ungeübte klemmen sich beim Zusammenklappen schnell die Finger. Zudem brauchen sie auch eingeklappt viel Platz und stehen dann nicht von allein – sie müssen angelehnt werden.
- Längsfalter.
- Leichtgewichtrollatoren sind oft mit Kreuzstreben verbunden und werden über die Längsachse zusammengeklappt. Sie sind aus Aluminium oder Karbon gefertigt, daher leichter als Querfalter. Das Zubehör ist meist üppiger.
- Leicht zu bedienen.
- Die Leichtgewichte im Test haben unterschiedliche Faltmechanismen. Oft kann der Rollator durch Ziehen einer Schlaufe am Sitz zusammengeklappt werden. Das Auf- und Zuklappen funktionierte im Test meist gut oder sehr gut. Längsfalter stehen eingeklappt platzsparend und von allein.
Rollator auf Rezept von der Krankenkasse
Viele große gesetzliche Krankenkassen stellen ihren Versicherten oft nur Standardrollatoren zur Verfügung – wenn sie ein Rezept vorlegen. Wer einen leichteren Rollator will, der sich auch außen gut nutzen lässt, muss meist eine sogenannte „wirtschaftliche Aufzahlung“ leisten. Denn von der Kasse gibts nur eine sogenannte Versorgungspauschale. Dieser Betrag ist von Kasse zu Kasse unterschiedlich. Er variiert oft auch nach Region.
Tipp: Fragen Sie bei Ihrer Kasse nach, ob der Rollator Ihnen nach diesem Zuzahlungsmodell gehört. Mehr im Unterartikel Rollator auf Rezept.
Rollator online oder im Sanitätshaus kaufen?
Selbstverständlich kann jeder im Sanitätshaus einen von der Stiftung Warentest mit gut oder befriedigend getesteten Rollator kaufen. Dann bezahlt er oder sie den vollen Preis – ohne Zuzahlung von der Krankenkasse. Online sind die Rollatoren aus unserem Test meist deutlich billiger als im Laden, teils lassen sich so über 100 Euro sparen. Die Sache hat nur einen Haken: Niemand führt einem vor, wie man den Rollator richtig einstellt und sicher benutzt.
Nutzerkommentare, die vor dem 27. Februar 2019 gepostet wurden, beziehen sich auf eine ältere Untersuchung.
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Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Der aktuelle Link müsste dieser sein:
https://hilfsmittel.gkv-spitzenverband.de/home/verzeichnis/44db2879-6174-45b7-bf07-e9a0af1039e1
@Hasi1012 das ist genau die richtige Denkweise! Wenn man "verrückt" genug ist, macht man aus den Softgummireifen noch Softgummi-Ketten, und landet damit im Fernsehen:
https://www.br.de/mediathek/video/ketten-rollator-rentner-und-sohn-mit-neuer-erfindung-av:5fd34b2a2d799f0013b08452
Leider ist in dem Test nichts zur Bereifung gesagt worden.
Das ist ein wesentliches Kriterium für die Strassennutzbarkeit der Rollatoren.
Die Vollgummireifen scheppern auf dem Kopfsteinpflaster zum Teil recht mächtig und lärmen.
Die Luftreifen sind hier erheblich komfortabler, jedoch benötigen sie gute Pflege und ggf. Wartungsarbeiten.
Und die Softgummireifen, die alle positiven Eigenschaften beider Reifenarten in sich vereinigen sollen, habe ich noch nie im Verkauf gesehen.
die von den GKV den Patienten angebotenen Hilsmittel - durch Berater der Vertragsfirmen - sind in der Regel "Billigprodukte" die nach meiner Erfahrung keinem "objektiven" Test überstehen würden !! durch Ausschreibung werden am Markt für die Hilfsmittel Anbieter gesucht und der "Billiganbieter" bekommt den Zuschlag !! über "Qualitätsprüfer" keine Auskunft !! Bin nach Sportunfall seit 1996 an Rollstuhl /Rollator gebunden und zichfach von wenig kompetenten "Beratern/innen" besucht worden , die mir dann Hilsmittel angeliefert haben!! die von den Kliniken "verordneten Produkte" konnten sie nicht liefern und lagern seit über 25 Jahren unbenutrz im Haus !! --- KHM--- (Betriebs-Volkswirt -i.R.)
@Fennek62: Bei dem angefragten Rollator lassen sich sicher die Schraubverbindungen nachziehen, so dass man das Lockern ausgleichen bzw. rückgängig machen kann. Evtl. ist es auch notwendig, nach einem gewissen Nutzungszeitraum, Abstandsscheiben in der Mechanik zu erneuern. Bitte beachten Sie bei selbstsichernden Muttern, dass diese nur für Einmalverwendung vorgesehen sind, um Gefahren auszuschließen. Durch unseren Belastungs-Test wurde das Gestell übermäßig beansprucht, was einen längeren Gebrauch simulieren sollte. Ob Bohrungen oder Lagerbuchsen ausgeschlagen wurden, haben wir nicht im Detail untersucht, sondern es wurde eine Sichtprüfung, Funktionsprüfung und Handhabungsprüfung durchgeführt. (RE/spl)