Anlagevorschläge: Ausgewogenes Portfolio gesucht

Anleger sollten den Vorschlag des Robos beurteilen können. Daher fordern wir Transparenz.
Unser Musterkunde ist 45 Jahre alt, verheiratet, Angestellter im öffentlichen Dienst, die Kinder sind schon aus dem Haus. Er und seine Frau kommen netto auf 5 000 Euro im Monat, 500 Euro sind nach Abzug der Kosten frei verfügbar. Sein Vermögen in Höhe von 66 000 Euro hat er als Tagesgeld angelegt. Davon will er nun 51 000 Euro für zehn Jahre bei einem Robo-Advisor verwalten lassen. Schulden hat er nicht. Erfahrung bei der Geldanlage hat der Kunde bisher nur mit Tages- und Festgeld, er hat aber Grundkenntnisse anderer Formen.
Als ausgewogenen Anleger sieht er sich selbst, aufs Jahr gesehen kann er Verluste in Höhe von maximal 25 Prozent verkraften.
Nah am Pantoffel
Zu unserem Modellkunden passt ein ausgewogenes „Pantoffel-Portfolio“.
Dabei handelt es sich um eine Anlage-Idee von Finanztest. Es besteht in der ausgewogenen Variante je zur Hälfte aus Aktien und sicheren Zinsanlagen. Der Aktienbaustein ist bestückt mit einem Welt-ETF, einem börsengehandelten Fonds auf einen Weltaktienindex. Der Zinsbaustein besteht aus sicheren Renten-ETF oder Tagesgeld. Am Pantoffel-Portfolio haben wir uns bei der Beurteilung der Robo-Vorschläge grob orientiert.
ETF besser als aktive Fonds
Wir haben es positiv bewertet, wenn die Robos auf ETF setzten. Für andere Fonds gab es eine schlechtere Bewertung. Außerdem sollten die eingesetzten ETF möglichst marktbreit ausgerichtet sein.
Der Aktienanteil sollte breit gestreut und die Fonds vorwiegend mit Standardwerten bestückt sein. Einen zu hohen Anteil von Schwellenländerfonds, Branchenfonds und Fonds mit Aktien kleiner Unternehmen haben wir negativ bewertet.
Großen Wert legten wir darauf, dass das Portfolio zumindest zu 30 Prozent aus sicheren Anlagen bestand, etwa aus sicheren Euro-Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen. Als nicht sicher sahen wir Fremdwährungsanleihen oder hochverzinste Anleihen an.