So haben wir getestet
Im Test
Die Anlageempfehlungen von 14 digitalen Vermögensverwaltern (Robo-Advisors), die vor allem Fonds nutzen. Die Vermögensverwaltung erfolgt rechtlich als „Finanzportfolioverwaltung“. Damit stehen sie unter Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht.
Untersuchungen
Wir haben einen Musteranleger definiert, dem ein ausgewogenes Portfolio vorgeschlagen werden sollte (siehe Anlagevorschläge in der Navigationsleiste).
Jährliche Kosten (40 %)
Wir haben die Kosten für das unserem Modellkunden angebotene Portfolio ermittelt. Sie setzen sich zusammen aus den Kosten für die Vermögensverwaltung des Robos und den Fondskosten. Wir haben auch Rückerstattungen von Provisionen (Kickbacks) und erfolgsabhängige Gebühren berücksichtigt. Bei Kosten von unter 0,6 Prozent pro Jahr vergaben wir die Note sehr gut. Lagen die Kosten bei mehr als 1,27 Prozent, bewerteten wir das als mangelhaft.
Produkt- und Kosteninformation (45 %)
Die Robos sollten Anleger im Prozess der Anmeldung vor der persönlichen Identifikation über folgende Punkte informieren:
Depotstruktur. Aufschlüsselung des Depotaufbaus, möglichst unter Angabe konkreter Produkte, wobei die Kennnummer Isin nicht nötig war; dazu Ertragsvorschau über die geplante Anlagedauer in realistischen Bandbreiten und Erläuterungen mit Angabe der Summe der Einzahlungen, möglichem Endwert und der daraus resultierenden Rendite.
Risikokennzahlen. Angabe der jährlichen Volatilität und des historisch abgeleiteten maximalen Verlusts.
Kosten. Aufschlüsselung nach Kosten für Vermögensverwaltung, Produktkosten und sonstige Ausgaben. Es musste auch dargelegt werden, ob die Ertragsvorschau Kosten enthält.
Laufende Portfolioinformation. Während der Vermögensverwaltung muss der Anleger laufend Informationen zu seinem Depot abfragen können. Dazu zählen der Wert seiner Anlagen inklusive Kontostand, Strukturanalysen des Portfolios, historische Rendite und Risiko, prognostiziertes Risiko sowie Abweichungen von der Soll-Zusammensetzung.
Ermittlung Kundenstatus (15 %)
Vor Vertragsabschluss musste der Robo-Advisor den Kundenstatus ermitteln und Fragen stellen nach Anlageziel oder -zweck, Anlagesumme, Anlagedauer, Höhe des frei verfügbaren Einkommens, der Einkommensquelle, nach Vermögen und Verbindlichkeiten sowie Erfahrungen und Kenntnissen über Geldanlagen.
Entscheidend für die Struktur des Depots ist die Risikoneigung des Anlegers. Neben der einfachen Selbsteinschätzung des Anlegers sollten auch Fragen zum Verhalten bei zwischenzeitlichen Verlusten und zu Präferenzen von Ertrags-/Verlustkombinationen gestellt werden.
Mängel des Portfolios (0 %)
Negativ haben wir es bewertet, wenn das vorgeschlagene Portfolio einen zu kleinen Anteil sicherer Bausteine enthielt, wenn sich im Aktienanteil hohe Abweichungen von einem marktbreiten Portfolio ergaben oder wenn wenig oder gar nicht in ETF investiert wurde (siehe auch Abwertungen, unten, und Anlagevorschläge in der Navigationsleiste).
Mängel Vertragsbedingungen ( 0 %)
Finanztest hat Verträge und allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) der Robo-Anbieter juristisch prüfen lassen.
Abwertungen
Abwertungen führen dazu, dass sich Produktmängel verstärkt auf das Finanztest-Qualitätsurteil auswirken. Sie sind mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Lautete das Urteil für jährliche Kosten mangelhaft, wurde das Qualitätsurteil um eine Note abgewertet. Bei deutlichen Mängeln im Portfolio oder in den Vertragsbedingungen wurde das Qualitätsurteil um eine halbe Note abgewertet, bei sehr deutlichen Mängeln um eine Note.