
Robo Advisor. Geld anlegen per Smartphone und Mausklick. © Getty Images
Wie gut sind digitale Vermögensverwalter? Ist das Geld sicher, wenn ein Computer das Portfolio erstellt? Wie ist die Rendite? Unser FAQ zum Robo-Advisor-Test.
Robo-Advisor-Vergleich
- Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 40000 Euro 07/2021
- Alle Testergebnisse für Robo-Advisor mit Portfolio von 100000 Euro 07/2021
Alle Fragen im Überblick
- Ist mein Geld bei einem Robo-Advisor sicher angelegt?
- Kann ich mein Geld bei einem Robo auch nachhaltig anlegen?
- Finden Sie es besser, wenn Robo-Advisors für die Vermögensverwaltung ETF nutzen? Sind aktiv gemanagte Fonds per se schlechter als ETF?
- Warum haben Sie in Ihrem Test die Renditen der Robo-Advisors nicht in das Qualitätsurteil einbezogen?
- Warum ist Bevestor, das Angebot der Deka, nicht im Test?
- Ich habe das mit den Kosten nicht richtig verstanden. Muss man die Kosten des Portfolios und die Kosten des Robo-Advisors zusammenrechnen?
- Sind gemanagte Fonds nach Rückerstattung der Provisionen nicht genauso günstig wie ETF?
Antworten auf häufige Leserfragen
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Ist mein Geld bei einem Robo-Advisor sicher angelegt?
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Ja, gesetzliche Regelungen sorgen für Sicherheit.
Erstens: Die Robo-Advisors, die wir getestet haben, werden von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) beaufsichtigt. Sie sorgt dafür, dass sich die Anbieter gesetzeskonform verhalten.
Zweitens: Ihr Geld liegt getrennt vom Vermögen der Anbieter bei einer Depotbank.
Drittens: Ihr Geld ist zum größten Teil in Fonds investiert. Selbst wenn die Fondsgesellschaft pleitegeht, ist es dort vor dem Zugriff von Insolvenzverwaltern geschützt. Geld auf Verrechnungskonten unterliegt der Einlagensicherung. Wie hoch diese ist, hängt von der Bank ab, die das Konto führt.
Nicht geschützt sind Sie allerdings vor Kursschwankungen. Mit Wertpapieren, allen voran Aktien, können Sie erhebliche Kursverluste erleiden.
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Kann ich mein Geld bei einem Robo auch nachhaltig anlegen?
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Ja, das geht. Wir haben in den Tabellen gekennzeichnet, bei welchen Robos das geht. Allerdings ist das Qualitätsurteil nicht immer übertragbar, weil im getesteten Musterportfolio andere Fonds liegen können als im nachhaltigen Depot.
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Finden Sie es besser, wenn Robo-Advisors für die Vermögensverwaltung ETF nutzen? Sind aktiv gemanagte Fonds per se schlechter als ETF?
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Nein, das sind sie nicht. Wir sind aber der Ansicht, dass ETF (börsengehandelte Indexfonds) im Zusammenhang mit einer Vermögensverwaltung einige Vorteile aufweisen.
Marktbreite ETF, wie zum Beispiel ETF auf den Aktienindex MSCI World, sind überdurchschnittlich breit gestreut. Der MSCI World enthält rund 1 600 Titel aus 23 verschiedenen Ländern. Aktiv gemanagte Fonds investieren in der Regel in weit weniger Titel.
Da für Indizes meist lange und stabile Zeitreihen vorliegen, eignen sich ETF aus unserer Sicht besser zur quantitativen Analyse und Steuerung der Portfolios als aktiv gemanagte Fonds. Bei diesen beeinflussen oft individuelle Managerentscheidungen die langfristige Wertentwicklung.
Unsere Bewertung war so angelegt, dass allein der Verzicht auf ETF nicht zu einer schlechteren Bewertung der Robos führte. Dazu mussten schon mehrere Kriterien zusammenkommen.
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Warum haben Sie in Ihrem Test die Renditen der Robo-Advisors nicht in das Qualitätsurteil einbezogen?
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Es hat nur wenig Sinn, sich lediglich die Renditen anzusehen. Wichtig ist vor allem, dass das Verhältnis von Renditechancen und Risiko stimmt. Ein Portfolio zum Beispiel, das nur Aktien aus der Technologiebranche enthält, wäre zuletzt zwar gut gelaufen, doch es wäre viel zu riskant. Solche Glückstreffer sind in kurzen Zeiträumen häufig.
Wir sind der Ansicht, dass man ein Portfolio auch beurteilen kann, wenn man seine Zusammensetzung kennt. Passt das Verhältnis aus riskanten und sicheren Anlagen, ist das eine gute Voraussetzung für einen langfristigen Anlageerfolg. Aus diesem Grund haben wir im Test viel Wert darauf gelegt, dass das Portfolio für den Musteranleger zumindest zu 30 Prozent aus sicheren Anlagen bestand.
Übrigens: Bei einigen Anbietern können Sie Angaben über die vergangene Wertentwicklung finden.
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Warum ist Bevestor, das Angebot der Deka, nicht im Test?
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Bevestor arbeitet nicht als Finanzportfolioverwalter, sondern als Anlagevermittler nach Paragraf 34f Gewerbeordnung. Wir haben nur Finanzportfolioverwalter getestet, die eine Zulassung der Finanzaufsicht Bafin haben und von ihr beaufsichtigt werden.
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Ich habe das mit den Kosten nicht richtig verstanden. Muss man die Kosten des Portfolios und die Kosten des Robo-Advisors zusammenrechnen?
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Ganz genau. Die Vermögensverwaltungskosten für die Dienstleistung des Robos sind ein Teil der Kosten. Hier sind zum Beispiel Kaufkosten für die Fonds enthalten. Hinzu kommen aber die laufenden Kosten der Fonds. Die müssen Sie extra rechnen.
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Sind gemanagte Fonds nach Rückerstattung der Provisionen nicht genauso günstig wie ETF?
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Nein, die laufenden Kosten sind auch dann meist höher, zumindest bei den von uns getesteten Fonds.
Robo-Advisor-Vergleich
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- Wir haben grüne Bankberatung ausprobiert. Unser Fazit: Gute Ansätze, mittelmäßige Fonds. Wirklich nachhaltig wird Ihr Depot mit den Top-Fonds aus unserem Fondsvergleich.
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- Wissenschaftlich fundierte Anlagestrategien versprechen hohe Renditen und lassen sich mit Faktor-ETF einfach umsetzen. Wir ordnen Vor- und Nachteile dieses Ansatzes ein.
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- Über ETF sind einige irreführende Aussagen im Umlauf. Gerne wird etwa der Eindruck erweckt, aktiv gemanagte Fonds seien sicherer. Wir klären auf.
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@quest_robo: Kunden von Quirion benötigen ein Referenzkonto bei einer anderen Bank. Außer auf dieses Referenzkonto sind keine Auszahlungen möglich, so dass unbefugte Dritte bei Quirion eigentlich kein Geld abgreifen können.
Wie bewertet Stiftung Warentest, dass bei Quirion das Einloggen ins Konto sowie das Ausführen von Änderungen ohne eine 2-Faktor Authentifizierung möglich ist. Ich dachte, dass dies zumindest bei Bankgeschäften Vorschrift wäre. Ist die Sicherheit gewährleistet, wenn ein einfach Passwort ausreicht?
Stand: Okt 2022
1. Altersvorsorge-Anlage noch nicht verfügbar, obwohl das vermittelt wird:
Auf der Webseite wird eine Altersvorsorge mit einer Risiko-Dynamik beschrieben. Wenn man jedoch auf den Button "Anlagevorschlag erstellen" kommt man auf die Seite mit den drei Service-Paketen, die nichts mit dem Altersvorge-Konzept zu tun haben. Auf telefonische Nachfrage gab einer von zwei Vermögensberatern offen zu, dass es noch Monate dauert, bis es das geben wird. Der andere behauptete, das gebe es bereits, ohne weiterführende Infos bereitstellen zu können. Mein Fazit: Marketing, das nicht abwarten kann, bis ein Service tatsächlich verfügbar ist, sehr unterschiedlich komunizierende Mitarbeiter.
2. Im Anlagevorschlag ISIN-Nummern der ETF-Fonds nicht kommuniziert:
Das finde ich intransparent. Das Argument war: "Dann können Sie das ja nachbauen." Das ist aber auch nur ein Aspekt der Leistungen eines Robo-Advisors. Bei z. B. Growney gibt es die ISIN-Nummern schon vor Vertragsabschluss.
Kommentar vom Autor gelöscht.
@Mgrunn: Die von uns getesteten Robos bieten die Dienstleistung "Finanzportfolioverwaltung" an ... und sie haften dafür. Deshalb erlauben die meisten keine Sonderwünsche. Ein paar Anbieter erlauben optional Beimischungen von vorausgewählten Themenfonds. Ihre Risikopräferenzen können sie ändern (aber nicht unbedingt selber, sondern nach Rücksprache mit dem Robo). Dafür sollte es allerdings gute Gründe geben (neuer Anlagehorizont, mehr Erfahrung etc.). Wenn man halbwegs weiß, wie man anlegen möchte, zahlt man beim Robo vielleicht für eine Dienstleistung, die man nicht braucht.