
Die Allianz Lebensversicherung senkt den Rentenfaktor von fondsgebundenen Riester-Rentenversicherungen. Kunden bekommen also eine geringere Monatsrente je 10 000 Euro Vertragsguthaben. Über die staatlich geförderte Riester-Rente hinaus gilt dies auch für private Fondspolicen des Marktführers sowie für Verträge der betrieblichen Altersvorsorge mit Rentenfaktor.
2,50 Euro weniger je 10 000 Guthaben
Betroffen sind nach Angaben eines Allianz-Sprechers die Tarife Invest, Invest mit Garantie, Invest alpha-Balance, IndexSelect sowie Index- und Portfolio-Policen, die in der Zeit von Juli 2001 bis Juni 2013 abgeschlossen wurden. Bisher lag diesen Tarifen ein Rechnungszins von 1,75 Prozent zugrunde. Künftig gibt es nur noch 1,25 Prozent. In den uns vorliegenden Fällen von Allianz-Kunden bedeutet dies rund 2,50 Euro weniger Monatsrente je 10 000 Euro Vertragsguthaben. Bei einem angesparten Guthaben von 50 000 Euro sind das 12,50 Euro weniger Rente im Monat. Es handelt sich bei den Tarifen um Verträge mit „Rentenfaktor unter Treuhändervorbehalt“. Hier darf der Faktor in schwierigen Kapitalmarktzeiten geändert werden, wenn ein „unabhängiger“ Treuhänder zustimmt.
Zweite Senkung seit 2017
Die Allianz weist ihre Kunden darauf hin, dass der Rentenfaktor zum Rentenbeginn „mit den dann maßgebenden Rechnungsgrundlagen“ wieder steigen kann. Doch das ist ungewiss. Die Allianz hat den Faktor jedenfalls zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren gesenkt. Festgelegt wird er bei diesen Tarifen erst zu Rentenbeginn. Bis dahin kann es zu weiteren Senkungen kommen. Die garantierte Rente kann zwar durch eine Überschussbeteiligung noch steigen, doch auch dies ist völlig ungewiss. Garantiert ist nur eine „Mindestrente“, die in der jährlichen Standmitteilung ausgewiesen wird.
Neurentner bekommen weniger
Konkret wird die Absenkung des Rentenfaktors für alle betroffenen Allianz-Kunden, deren Rente ab März 2021 beginnt. Ihre Renten werden mit dem abgesenkten Rentenfaktor berechnet. Bei bereits laufenden Renten gibt es keine Einbußen.