
Riester-Sparer können sich freuen: Bei aller Kritik an dieser geförderten Altersvorsorge – die Rendite durch Zulagen vom Staat kann sich oft sehen lassen. Die Finanztest-Experten haben ausgerechnet: Manchmal gibt es allein dadurch mehr als 8 Prozent sichere Rendite für die Altersvorsorge.
Im Zinstief glänzen die Zulagen
Jeder Riester-Sparer bekommt bis zu 154 Euro Grundzulage im Jahr, dazu kommen Zulagen für jedes Kind: bis zu 185 Euro im Jahr bei Geburt vor 2008, bis zu 300 Euro im Jahr bei Geburt ab 2008. Anders als die Zinsen sind die Zulagen nicht gesunken. Im aktuellen Zinstief glänzen sie geradezu. Je nach Einkommen und Familiensituation des Sparers bringen die Zulagen zwischen 0,4 und 8,5 Prozent Rendite im Jahr. Die gibt es zusätzlich zur Rendite, die der Vertrag bringt. Mit den Zulagen können Riester-Sparer immer rechnen – selbst wenn ihre Rentenversicherung teuer ist, ihr Anbieter schlecht wirtschaftet oder ihr Fonds schlecht läuft. Jeder Anbieter muss sicherstellen, dass dem Sparer bei Laufzeitende seines Riester-Vertrags mindestens alle eingezahlten Beiträge und Zulagen zu Verfügung stehen.
Sparer mit Kindern profitieren
Finanztest hat untersucht, wie hoch die Rendite alleine durch die Zulagen ist und für welche Sparer sich ein Abschluss besonders lohnt. Vor allem für Eltern mit niedrigem Einkommen ist die Zulagenrendite hoch. Bei 8,5 Prozent liegt sie für einen Sparer mit zwei kleinen Kindern, einem versicherungspflichtigen Einkommen von 20 000 Euro im Jahr und einer Laufzeit von 30 Jahren. Hat der gleiche Sparer ein Einkommen von 52 500 Euro, verringert sich die Rendite auf 1,7 Prozent, obwohl er dieselbe Zulage erhält wie der Sparer mit niedrigem Einkommen. Das liegt daran, dass der Sparer mit dem hohen Einkommen mehr selbst einzahlen muss. Der Finanztest-Artikel erklärt im Detail, mit welchen Renditen zu rechnen ist und welche Anlageform für wen am besten ist.
So viel Einzahlungen fördert der Staat
In einen Riester-Vertrag müssen jedes Jahr 4 Prozent des rentenversicherungspflichtigen Einkommens fließen, mindestens aber 60 Euro im Jahr. Nur dann gibt es die Zulagen in voller Höhe. Zu den 4 Prozent zählen nicht nur die eigenen Beiträge, sondern auch die Zulagen. Für Sparer ohne Kinder gelten dieselben Regeln. Doch da Kinderlose weniger Zulagen bekommen, zahlen sie selbst mehr in den Vertrag ein und der Staat weniger. Bei einem Einkommen von 20 000 Euro im Jahr und einer Laufzeit von 10 Jahren liegt die Zulagenrendite bei 3,5 Prozent. Bei einer Laufzeit von 40 Jahren und einem Einkommen von 52 500 Euro im Jahr liegt sie nur bei 0,4 Prozent. Kinderlose Gutverdiener profitieren aber von den Steuervorteilen, da Riester-Einzahlungen als Sonderausgaben zählen.
Besserverdiener streichen Steuerförderung ein
Für Besserverdiener ist Riester vor allem aufgrund der Steuerersparnis interessant, Eltern und Geringverdiener profitieren vor allem von den Zulagen. Ein Haken für Geringverdiener: Haben sie später als Rentner trotz Riester-Rente so wenig zum Leben, dass sie auf staatliche Hilfe angewiesen sind, bleibt nach derzeitiger Rechtslage manchem nichts von der Zusatzvorsorge. Sie wird mit der staatlichen Grundsicherung verrechnet. Ungeschoren kommt im Alter kein Riester-Rentner davon. Anders als die Einzahlungen sind die Auszahlungen steuerpflichtig.