
Kuschelig warm und trotzdem umweltbewusst: Wer richtig heizt und lüftet, muss zu Hause nicht frieren, kann dennoch Geld sparen und gleichzeitig die Umwelt schonen. test.de gibt Tipps zum Heizen und Lüften.
Einfach und effizient
In fast jedem Haushalt lassen sich ohne aufwändige Umbauarbeiten sehr einfach Heizkosten sparen - indem die Bewohner ihre Gewohnheiten verändern.
1. Raumtemperatur
Tropische Wärme in Wohnräumen ist überflüssig und teuer. Grundsätzlich gilt: Jedes Grad weniger spart rund 6 Prozent Heizkosten. In Wohn- und Esszimmern reichen durchschnittlich 20 Grad, in der Küche sogar nur 18 Grad. Hier heizen Kühlschrank und Herd mit. Auch der Flur muss nicht behaglich warm sein. 16 Grad reichen völlig aus. Wichtig: Die Temperatur in Schlafzimmern sollte 16 Grad nicht unterschreiten. Grund: Kühlen einzelne Räume zu sehr aus, kann Feuchtigkeit im Raum kondensieren. Das fördert Schimmelkulturen.
2. Regelmäßig heizen
Wer sein Haus verlässt, sollte nicht gleich die Heizung ausschalten. Gerade bei massiven Häusern mit Ziegelmauerwerk ist gleichmäßiges Heizen wichtig. Sonst kühlen die Räume zu sehr aus. Die Heizung benötigt dann viel Zeit und Energie, um die Räume wieder aufzuheizen. Mit modernen Thermostatventilen am Heizkörper, können Bewohner zudem Heizzeiten programmieren und dadurch die Heizkosten um rund 10 Prozent senken. Gute Ventile zeigt der Test Heizkörperthermostate aus test 8/2019.
3. Heizkörper
Heizkörper müssen die Wärme frei an die Raumluft abgeben können. Das heißt: Gardinen und Vorhänge gehören nicht vor Heizkörper und Thermostatventile. Gleiches gilt für Kommoden, Sofas oder Schränke. Auch regelmäßiges Entlüften der Heizanlage hilft Kosten sparen.
4. Fenster und Türen
Bis zu 20 Prozent der Energie gehen durch Zugluft an Fenstern und Türen verloren. Dabei lassen sich zugige Fenster und Türen leicht und kostengünstig abdichten. Der Handel bietet eine breite Palette von Dichtungsbändern aus Schaumstoff an. Besser sind Profildichtungen. Sie sind zwar etwas teurer, aber auch haltbarer. Zieht es unter der Eingangs- oder Balkontür hindurch, helfen einfache Dichtungsbürsten aus dem Baumarkt. Sie lassen sich an der Unterkante der Tür anschrauben. Wer Rollläden oder Vorhänge über Nacht schließt, vermeidet zusätzlichen Wärmeverlust über die Fensterflächen.
5. Lüften
Richtig Lüften ist ganz einfach: Fenster auf, feuchte Luft raus, Fenster zu. Ein fünfminütiger, kräftiger Durchzug bei ausgeschalteter Heizung ist besser als das Fenster über den ganzen Tag hinweg gekippt zu lassen. Zwar tauscht sich bei angekippten Fenstern allmählich die Luft aus. Doch gleichzeitig entweicht Wärme - Energie geht verloren. Kräftiges Lüften dagegen spart nicht nur Energie, sondern hilft auch gegen Schimmelbildung. Denn frische Luft bedeutet trockene Luft. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
@gwedig: Die Antwort auf die Frage „abdrehen oder nicht“ hängt davon ab, wie viel Baumaterial über der Fußbodenheizung liegt und aufgeheizt wird. Die meisten Fußbodenheizungen liegen unter einer rel. dicken Deckschicht, hier wird eine große Wärmemenge z.B. im Estrich gespeichert. Durch den schnellen Luftaustausch beim Stoßlüften haben weder Wände noch Fußboden Zeit zum Auskühlen. So kommt es bei der Fußbodenheizung zu keinem größeren Wärmeverlust und es macht keinen Unterschied, ob man beim Stoßlüften die Fußbodenheizung nun anlässt oder abschaltet. Bei Fußbodenheizungen mit wenig Baumaterial darüber, bei denen also über dem Heizelement nur eine dünne Lage Estrich und/ oder Fliesen liegt (z.B. bei einer trocken verbauten Fußbodenheizung), lohnt sich das Abschalten aber durchaus. (PH)
Mir wurde gesagt, dass Fußbodenheizungen beim Stoßlüften nicht ausgeschaltet werden sollten. Ist das wirklich so oder soll unabhägig vom Heizungstyp das Thermostat komplett zu gedreht werden?