
Ein Eigenheim für die Familie – davon träumen viele. Der Abschluss einer Restschuldversicherung ist sinnvoll.
Mit Restschuldversicherungen können Häuslebauer und Wohnungskäufer ihre Kredite sinnvoll absichern. Wir haben bei mehr als 100 Anbietern von Risikolebensversicherungen Angebote für Restschuldversicherungen für Immobiliendarlehen eingeholt. 12 Versicherer haben uns 26 Angebote mit dem Überschusssystem Beitragsverrechnung übermittelt. Der Test Restschuldversicherungen der Stiftung Warentest zeigt: Wer den richtigen Tarif wählt, kann viel Geld sparen.
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Die Risiken im Blick behalten
Die Finanzierung einer Immobilie ist für viele Menschen die größte Investition ihres Lebens. Ein Restrisiko bleibt meist, auch wenn der Erwerb gut durchdacht ist. Vor allem bei Familien und Partnerschaften stellt sich die Frage: Was passiert, wenn einer der Partner stirbt? Lässt sich der Kredit auch von einem Verdiener alleine bewältigen? Eine Restschuldversicherung für Immobilienkredite sichert Hinterbliebene nach einem Todesfall ab.
Wichtig: Es gibt auch Restschuldversicherungen für Ratenkredite. Die Stiftung Warentest hat 25 Angebote geprüft. Fazit: Die Policen sind oft überflüssig und zudem sehr teuer.
Durch geschickte Tarifwahl 2 000 Euro sparen
Unsere Untersuchung zeigt: Die Preisunterschiede sind gewaltig. Versicherte zahlen für den Schutz bei der gleichen Immobilienfinanzierung zwischen 1 015 und 3 108 Euro. Damit kann eine Familie einen Kredit über 200 000 Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren sinnvoll absichern.
Das bietet der Test Restschuldversicherung
Tarifübersicht. Unsere interaktive Tabelle zeigt 26 Angebote für Restschuldversicherungen für Immobiliendarlehen von 12 Versicherern. Sie können nach drei Varianten filtern: Policen mit jährlicher Anpassung der Versicherungssumme an die Restschuld des Darlehens, Restschuldversicherungen mit anfänglich gleich bleibender, dann konstant fallender Versicherungssumme und Policen mit konstant fallender Versicherungssumme. Wer einen günstigen Tarif wählt, kann rund 2 000 Euro sparen.
Hintergrund und Tipps. Wir sagen, unter welchen Bedingungen Sie Restschuldversicherungen nachträglich widerrufen können, was von Restschuldversicherungen für Ratenkredite zu halten ist, und ob es sich lohnt, Immobilienkredite gegen den Fall von Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit abzusichern. Außerdem erklären wir, warum der Abschluss einer Restschuldversicherung bei Konsumentenkrediten meist überflüssig ist.
Heftartikel. Wenn Sie das Thema freischalten, erhalten Sie Zugriff auf das PDF zum Artikel aus dem Finanztest Spezial Meine Immobilie (Mai 2018).
Lückenloser Schutz ab 64 Euro jährlich
Bei den Restschuldversicherungen gibt es drei unterschiedliche Versicherungsvarianten. Erste Wahl sind Policen, die jedes Jahr an die Restschuld des Darlehens angepasst werden. Diesen lückenlosen Schutz gibt es bereits ab 64 Euro jährlich. Die zweite Variante sind Restschuldversicherungen mit zunächst gleichbleibendem, dann konstant fallendem Schutz. Vor allem in den ersten fünf Jahren gibt es eine Überdeckung: Der Versicherungsschutz ist deutlich größer als nötig, danach fällt er ab. Die Tarife dieser Variante sind die teuersten unserer Untersuchung.
Günstige Tarife mit Fallstricken
Besonders preiswert erscheinen einige Angebote mit konstant fallendem Versicherungsschutz, der dritten von uns untersuchten Versicherungsvariante. Immobilieneigentümer zahlen bei einer Police zum Beispiel über die gesamte Laufzeit ihres Kredits lediglich 974 Euro. Doch, Vorsicht, die Policen mit konstant fallendem Versicherungsschutz bieten keine umfassende Sicherheit. Der Grund: Die Restschuld eines Baudarlehens nimmt in den ersten Jahren langsamer ab als der Versicherungsschutz dieser Variante. So kann eine Unterdeckung entstehen, Finanzierungslücken von 10 000 Euro und mehr sind so möglich. Die Angehörigen müssten bei einem Todesfall eventuell einen Teil der Restschuld selbst tragen. Das trifft auch auf den teuersten Tarif in unserem Vergleich zu.
Kritik an Restschuldversicherungen
Seit einigen Jahren erscheinen zum Thema Restschuldversicherungen kritische Artikel in den Medien. Darin geht es jedoch nicht um Versicherungen, die Immobiliendarlehen absichern, sondern um Versicherungen für Konsumentenkredite über 5 000 oder 10 000 Euro. Für solche Darlehen sind die Policen fast immer überflüssig, doch Banken und Versicherer machen mit ihnen ein Milliardengeschäft.
Neue EU-Richtlinie
Für alle Arten von Restschuldversicherungen gilt: Ihr Abschluss ist freiwillig. Banken oder Versicherer dürfen Verbraucher nicht zum Abschluss drängen. Nach einer EU-Richtlinie vom Juni 2017 müssen Kunden jetzt besser belehrt werden. Sie erhalten eine Woche nach Vertragsabschluss Informationen zu Widerrufsrecht und Vertragsdetails. Anschließend haben sie 14 Tage Zeit, den Vertrag zu widerrufen.
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Nutzerkommentare, die vor dem 1. Mai 2018 gepostet wurden, beziehen sich noch auf eine frühere Untersuchung.
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