Rentablo.de Finanzportal lockt mit Provisions-Erstattung

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Rentablo.de - Finanzportal lockt mit Provisions-Erstattung

Das Portal Rentablo.de bezeichnet sich selbst als „Finanzmanager für Selbst­entscheider“. Es vermittelt unter anderem Versicherungen und Investmentfonds. Für Fonds­anleger interes­sant ist die Erstattung von Bestands­provisionen. Rentablo bietet dazu zwei Depotmodelle – eines mit und eines ohne Zusatz­kosten. Der Schnell­test zeigt, für welche Anleger sie sich lohnen können.*

Geschäfts­modell ähnelt dem von Fonds­vermitt­lern

„Fonds­anlage güns­tiger“ – das verspricht das Finanzportal Rentablo.de. Es hat ein ähnliches Geschäfts­modell wie ein Fonds­vermittler und arbeitet mit insgesamt sechs Anbietern zusammen – darunter vier Fonds­banken: Augs­burger Aktien­bank, Ebase, Fonds­depot Bank und Fil Fonds­bank. Außerdem gibt es eine Koope­ration mit den Direkt­banken DAB Bank und Comdirect, bei der Comdirect allerdings mit anderen Konditionen als für deren „normale“ Kunden. Anleger können bei Rentablo mehrere Depot­banken kombinieren. Das besondere Angebot von Rentablo.de: Kunden, die dort das Depotmodell „Cashback-100“ buchen, erhalten gezahlte Bestands­provisionen und Ausgabe­aufschläge in der Regel voll­ständig zurück. Das kostet 15 Euro pro Monat. Die normaler­weise fällige Aufnahme­gebühr von 100 Euro entfällt bis Ende Mai 2017. Beim kostenlosen Depotmodell „Cashback-50“ werden Ausgabe­aufschläge sowie 50 Prozent der Bestands­provisionen erstattet.

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Kosten­pflichtiges Modell lohnt nicht für kleine Depots

Je nach Depot­bank haben Anleger Zugriff auf unterschiedlich viele Fonds. Bei Comdirect sind es laut Rentablo rund 23 000, bei Ebase knapp 6 300 Fonds. Der übliche Ausgabe­aufschlag wird je nach Fonds­gesell­schaft bis zu 100 Prozent rabattiert. Bei einigen Fondsanbietern wie Union Investment gibt es allerdings deutlich weniger oder gar keinen Rabatt. Rentablo hat Mitte April sein Angebot über­arbeitet. Das kostenlose Modell „Cashback-50“ ist für Anleger deutlich attraktiver geworden, da 50 Prozent der Bestands­provisionen zurück­gezahlt werden. Vorher wurden ausschließ­lich die Ausgabe­aufschläge rabattiert. Das ist für kleine und mittel­große Depots attraktiv. Die Bezahl­variante „Cashback-100“ lohnt sich für größere Depots mit gemanagten Fonds ab einem Gesamt­volumen von etwa 75 000 Euro. Für jeden Fonds zeigt Rentablo die erstattete Provision. Bei vielen, insbesondere volumen­starken Fonds beträgt die Provision 0,5 bis 0,6 Prozent pro Jahr, bei einigen speziellen Fonds­angeboten auch deutlich mehr.

Kosten der Fonds­banken nicht in Pauschale enthalten

Bei den Banken, mit denen Rentablo zusammen­arbeitet, gibt es unterschiedliche Zusatz­kosten für Verwahrung und Trans­aktionen. Bei den vier Fonds­banken werden Depot­gebühren erhoben – zwischen 15 und 45 Euro pro Jahr. Die Rentablo-Empfehlung Comdirect erhebt zwar keine Depot­gebühren. Anleger zahlen allerdings für einen Fonds­kauf als Einmal­anlage mindestens 17,50 Euro. Das macht sich insbesondere bei regel­mäßigen Käufen bemerk­bar – und dieses Angebot unattraktiver. Diese Kosten lassen sich nur umgehen, wenn der Fonds­kauf im Rahmen eines Sparplans statt­findet, der nach der Kauf­ausführung sofort beendet wird.

Hohe Erstattungen mit Haken

Übrigens: Bei Fonds mit sehr hohen Bestands­provisionen erscheint deren Erstattung auf den ersten Blick besonders reizvoll. Allerdings sind solche Produkte mit Vorsicht zu genießen. Oft handelt es sich um Fonds mit sehr hohen laufenden Kosten. Beispiels­weise gibt es beim BNP Paribas Plan International Derivatives A pro Jahr mehr als 1,8 Prozent zurück. Diese Ersparnis verblasst allerdings angesichts extrem hoher laufender Kosten dieses Fonds in Höhe von 4,19 Prozent.

Es gibt Alternativen

Das kosten­pflichtige Modell „Cashback-100“ lohnt sich nur für große Depots mit gemanagten Fonds ab etwa 75 000 Euro. Anleger mit gemischten Wert­papierdepots sollten berück­sichtigen, dass für Einzel­aktien, Anleihen oder Indexfonds (ETF) keine Bestands­provisionen anfallen. Die Experten von Finanztest empfehlen ohnehin vor allem breit streuende ETF. Das kostenlose Rentablo-Modell „Cashback-50“ ist für Anleger, die aktiv gemanagte Fonds kaufen wollen, attraktiv. Es gibt aber auch andere Anbieter, die Bestands­provisionen teil­weise erstatten, zum Beispiel Profinance-direkt.de oder Moneymeets.de.

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* Dieser Schnell­test ist am 17. April 2017 auf test.de erschienen. Zwischen­zeitlich hat Rentablo sein Angebot verändert. Die Schnell­test-Fassung vom 18. April 2017 geht auf diese Veränderungen ein.

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9 Kommentare Diskutieren Sie mit

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • ChrisDorn am 07.06.2019 um 12:01 Uhr
    @Arnold67

    Hallo Arnold, ich finde Ihre Beschreibung zu Rentablo richtig super. Und ich freue mich, dass Sie in diesem Anbieter den richtigen Fondsvermittler für Ihre Finanzgeschäfte gefunden haben. Ich habe mich für einen anderen Vermittler entschieden, da ich das Konditionsmodell weit aus besser finde.
    Ich finde es schade, dass Sie anscheinend einen Streit anstoßen möchten, welcher Fondsvermittler besser ist. Mir scheint der Markt an Fondsvermittlern dermaßen breit gestreut zu sein, dass jeder Anleger die Freiheit haben sollte, den Fondsvermittler zu wählen, der zu dem eigenen Anlagestil passt.
    Es war nicht meine Absicht, Sie oder Rentablo mit meinem Beitrag anzugreifen. Mein Bericht beruht einzig und allein auf meiner eigenen Meinung, Erfahrung und Wahrnehmung, die ich mit anderen Nutzern im Internet teilen möchte. Ich danke Ihnen für den Hinweis, dass ich meine Beiträge etwas offener Formulieren sollte, damit meine Ansichten nicht zu sehr mit den Meinungen andere Nutzer kollidieren.

  • Arnold67 am 30.05.2019 um 18:31 Uhr
    @ ChrisDorn alias profinance

    Hallo Chris Dorn, wenn ich Ihre wenigen Kommentare lese drehen die sich immer um profinance. Was zahlt man Ihnen denn?
    Vergleiche ich profinance mit Rentablo - was ich ausgiebig getan habe, dann fällt mir Folgendes auf:
    profinance-direkt, sieht aus wie aus den 90er Jahren und scheint da stehen geblieben zu sein. Statt auf allen Portalen rumzuspamen, sollte man sich dort lieber mal um den Webauftritt kümmern. Bei all den Prämien, Bonusleistungen und Bedingungen geht die Übersichtlichkeit verloren.
    Rentablo ist da technisch und in Punkto Klarheit um Lichtjahre voraus. Durch die Tools im Finanzmanager habe ich meine Depot-Performance erheblich verbessert und spare mit dem Rentablo-Steuerhelfer viel Zeit bei der steuerlichen Erfassung der Kickbacks. Das Cashback ist zudem im Schnitt um 20% höher als bei der profinance „Treue-Prämie“. Die Transparenz, die erzielte Mehrrendite und die Zeitersparnis gaben bei mir den Ausschlag, ich bin zufriedener Rentablo-Kunde und empfehle es! VG Arnol

  • ChrisDorn am 06.03.2019 um 15:00 Uhr
    Ein Vergleich der Provisionserstattung lohnt sich

    Seit 2011 habe ich 2 Depots bei der profinance-direkt (FFB und ebase) und erhalte regelmäßig mein Fonds-Cashback. Aufgrund Ihres Artikels habe ich die Höhe der Kickbacks zwischen Rentablo, PROfinance-direkt und moneymeets miteinander verglichen. Durch das Bonusprogramm der PROfinance erhalte ich für meine beiden Depots dort die höchste Bestandsprovision zurück gezahlt.

  • reginalasert am 10.12.2018 um 10:03 Uhr
    Mehr Rendite mit Fonds durch Rentablo Cashback

    Mehr Rendite mit Fonds durch Rentablo Cashback
    https://aktien-boersen.blogspot.com/2018/12/mehr-rendite-mit-fonds-durch-rentablo.html

  • Deee am 02.05.2017 um 14:24 Uhr
    Bestandsprovisionen bei clark.de

    @Rentablo.de Laut eigener Aussage bietet Clark.de keine Rückvergütung von Bestandsprovisionen / Kickbacks an. Die beworbene "50% Ersparnis" sollen allein durch den Wechsel in günstigere Tarife möglich sein.
    Damit stehen Moneymeets.de (bisher) aus meiner Sicht alleine da.