Reise­schecks Amex stellt Verkauf von Reise­schecks zum Jahres­ende ein

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American Express (Amex) wird nur noch bis Ende 2015 Reise­schecks in Deutsch­land vertreiben. Das teilte eine Sprecherin des Unter­nehmens mit. Bereits gekaufte Amex-Reise­schecks blieben aber gültig und könnten auch nach 2015 welt­weit bei Banken einge­löst oder in Geschäften, Restaurants und Hotels wie Bargeld einge­setzt werden. In der Praxis wird das Einlösen von Reise­schecks aber offensicht­lich immer schwieriger, wie eine Leser­zuschrift an Finanztest beweist.

Probleme beim Einlösen von Reise­schecks

Ein Finanztest-Leser berichtet, er habe nicht nur im Ausland Probleme gehabt, seine Dollar-Reise­schecks von Amex einzulösen. Wegen eines Umzugs konnte er die Schecks nicht bei der ursprüng­lichen Verkaufs­stelle einlösen. Seine derzeitige Haus­bank nimmt die Schecks nicht entgegen. Eine Sparkasse lehnte den Rück­tausch ab, da unser Leser dort kein Giro­konto unterhielt. Bei einer anderen Bank ist die Einzahlung aufs eigene Konto zwar möglich, pro einge­löstem Scheck werden aber 2 Euro fällig. Bei der Reise­bank würden 40 Euro für alle Schecks fällig werden.

Schecks direkt an Amex schi­cken

American Express teilte uns mit, dass Leser Reise­schecks direkt an folgende Adresse schi­cken könnten:

American Express Interna­tional Inc.
Travelers Cheques
Theodor-Heuss-Allee 112
60486 Frank­furt.

Die Einlösung des Reise­schecks kann entweder direkt auf ein Giro­konto erfolgen ober per Verrechnungs­scheck. Der Leser sollte in seinem Schreiben nennen, welche Möglich­keit er wählt. Für die Über­weisung auf ein Konto ist die Nennung der Konto­verbindung (interna­tionale Konto­nummer Iban) notwendig. Für die Gutschrift auf Ihr Konto berechnet Amex 10 Euro. Kostenlos ist die Gutschrift über einen Verrechnungs­scheck, sie dauert aber laut Amex „etwas länger“.

Schecks nicht unter­schreiben

Amex empfiehlt, die Reise­schecks aus Sicher­heits­gründen nicht zu unter­schreiben und sie als ungültig zu markieren, für den Fall, dass der Brief auf dem Postweg verloren geht. „Ungültig“ markieren heißt, das Wort „ungültig“ auf dem Reisescheck zu notieren. Hilf­reich ist eine kurze Begründung, warum der Reisescheck zurück­gesendet wird.

Auch andere Reise­schecks machen Schwierig­keiten

Reise­schecks sind als Ergän­zung für die Reisekasse nicht mehr zu empfehlen. Auch beim Einlösen von Thomas-Cook-Reise­schecks – deren Verkauf schon länger einge­stellt wurde – gibt es zunehmend Probleme. Darüber haben wir vor kurzem in der Meldung Schwierigkeiten mit Reiseschecks von Thomas Cook berichtet.

Alternative Prepaid­kreditkarten und Sparcard

Eine Alternative zu Reise­schecks sind Prepaid­kreditkarten. Mit den Kreditkarten auf Guthabenbasis können die Nutzer – und auch Betrüger – nur das ausgeben, was vorher aufgeladen wurde. Die Karten sind nicht teurer als klassische Kreditkarten und bieten meist die gleichen Leistungen: im In- und Ausland an der Laden­kasse bezahlen, im Internet einkaufen und Geld am Auto­maten abheben. Mehr dazu lesen Sie in unserem Test Konto für Kinder und Jugendliche. Praktisch für Reisen ins Ausland ist auch die Post­bank Sparcard. Mit ihr können Reisende im Ausland zehnmal im Jahr kostenlos Bargeld an Auto­maten mit dem Visa-Plus-Zeichen abheben.

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brendr am 03.11.2021 um 12:24 Uhr
Klappt auch 2021 noch

Hallo,
beschriebenr Prozess funktioniert immer noch "ohne Probleme".
Mit unter der angegeben Telefonnummer deutsch-sprachigen Kontakt, alle einzelnen TC Nummern geprüft, eine Service-Referenznummer erhalten, Kopien der TC - markiert als ungültig- per PDF & Email an Amex geschickt - und in weniger als 5 Arbeitstagen den EUR Betrag erhalten - ohne (erkennbare) Service-Gebühren zu einem "guten" Dollar-Kurs.

Guschi85 am 29.05.2020 um 22:23 Uhr
Klappt auch 2020 noch

Vielen Dank für die Tipps, ich habe unter der genannten Telefonnummer gebeten, meine verbliebenen Dollar-Checks aus 1991 (!) per Überweisung zurückzutauschen / einzulösen, musste ein paar Angaben machen und hatte innerhalb weniger Tage das Geld (75,19 € für 80 Dollar) auf dem Konto.

pferd57 am 13.11.2019 um 15:37 Uhr
Einlösen per Telefon erfolgreich

Meine Hausbank (Sparkasse) hatte meine TCs (in EUR) nicht zurück genommen - obwohl dort gekauft. Enlösen bei der Reisebank war keine Alternative für mich, da 10 Euro Gebühr pro 50 EUR-Scheck eine recht happige Gebühr sind!
Also per Telefon unter der (kostenlosen) 0800er Nummer, wo ich problemlos durchgekommen bin. Mein englisch sprechender Gesprächspartner verwies mich zunächst an die Reiesebank; da ich dies aber nicht wollte, hat er eine ganze Menge Daten (Schecknummern, Bankverbindung, Ausweisnr...) abgefragt und mir die Überweisung des Geldes in 3 bis 5 Arbeitstagen in Aussicht gestellt. Tatsächlich wurden es dann 12, aber dafür wurde mir der Nennwert ohne einen Cent Abzug überwiesen.
Danke für die Infos, Stiftung Warentest!

pferd57 am 13.11.2019 um 15:32 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

2018TestLeser am 11.09.2018 um 10:17 Uhr
Einlösen hat auch 2018 funktioniert

Hallo, auch im Sommer 2018 hat dieser Weg funktioniert, innerhalb von 5 Wochen hatte ich mein Geld zu einem guten Kurs.
Habe mit dem Callcenter Agenten telefoniert, mußte dann ein Anschreiben mit bestimmten vom Agenten genannten Informationen aufsetzen und habe das dann zu der mir genannten Adresse in England gesendet (die deutsche Adresse konnte vom Agenten nicht bestätigt werden). Ich habe dann den Versand per Einschreiben gewählt und konnte so verfolgen, dass die Cheques (die ja entwertet waren), tatsächlich in England ankamen.
Danke für die Hinweise auf dieser Seite, die mir die Abwicklung erleichtert haben.