
Wer auf Reisen geht, möchte sich seinen Urlaub durch nichts vermiesen lassen. Versicherungen verkaufen daher Komplettpakete für alle Eventualitäten einer Reise: Abbruch, Krankheit, Unfall, verlorenes Gepäck. Doch oft sind die Pakete teuer, unzureichend oder enthalten Überflüssiges. test.de sagt, welche Versicherungen Sie brauchen und welche Sie getrost zu Hause lassen können.
Wichtig: Auslandskrankenversicherung
Unverzichtbar ist eine Reisekrankenversicherung. Grund: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen selbst innerhalb der EU nicht alle Kosten. Praktisch sind Jahresverträge, weil sie für mehrere Reisen gelten. Dabei darf jede in der Regel nicht länger als 42 Tage dauern. Der Schutz ist meist nicht teuer: Gute Jahresverträge erhalten Reisende schon ab sechs Euro. Familienverträge gibts ab 14,50 Euro. Langzeiturlauber, die länger als 42 Tage am Stück verreisen möchten, müssen dagegen Verträge für eine Einzelreise abschließen. Hier gilt: Je länger der Auslandsaufenthalt, desto teurer die Police.
Sinnvoll: Reiserücktrittskostenversicherung
Sinnvoll kann auch eine Reiserücktrittskostenversicherung sein - vor allem bei teuren Reisen. Wer eine gebuchte Reise absagt, muss bei vielen Reiseveranstaltern Stornierungsgebühren zahlen. Die können im Extremfall bis zu 100 Prozent des Reisepreises betragen. Dann ist nicht nur der Urlaub futsch sondern auch das Geld. Bei Gründen wie Krankheit, Arbeitsverlust oder Tod eines Familienangehörigen erstatten Reiserücktrittskostenversicherungen die Stornogebühren. Für eine Reise im Wert von 3 000 Euro kostet der Schutz zwischen 87 und 110 Euro. Am besten sind Tarife ohne Selbstbehalt. Mittlerweile bieten Versicherer auch Jahresverträge an. Diese können sich lohnen, wenn Urlauber mehrere Reisen im Jahr geplant haben, die in etwa gleich teuer sind. Entsprechende Verträge ohne Selbstbehalt gibt es ab 107 Euro.
Überflüssige Versicherungen
Für viele Reisende überflüssig ist dagegen die Urlaubshaftpflicht: Jeder Haushalt sollte ohnehin eine Privathaftpflichtpolice haben. Die deckt selbst verursachte Schäden im Urlaub mit ab. Auch die Hausratversicherung kommt für einige Schäden während des Urlaubs auf. Sie zahlt zum Beispiel, wenn Einbrecher Wertgegenstände aus einem verschlossenen Hotelzimmer entwenden. Auch das Gepäck ist auf Reisen über die Hausratversicherung geschützt. Eine Reisegepäckversicherung ist daher nicht notwendig - zumal der Versicherte laut Kleingedrucktem sein Gepäck sowieso wie ein Luchs bewachen muss. Ein Diebstahl wäre dann recht unwahrscheinlich.
Zu niedrige Deckungssummen
Neben überflüssigen Policen wie Urlaubshaftpflicht und Gepäckversicherung enthalten viele Komplettpakete auch eine Reiseunfallversicherung. Im Ernstfall nutzt diese jedoch fast nichts: Manche Anbieter zahlen bei Vollinvalidität einmalig 20 000 Euro. Das ist viel zu wenig. 350 000 Euro sollten es mindestens sein, wenn der Versicherte ein Leben lang nicht mehr arbeiten kann. Aber dafür muss er schon eine richtige Unfallversicherung abschließen. Ähnlich sieht es mit dem Rücktransport aus. Viele Versicherungen übernehmen nur Kosten bis 5 000 oder 10 000 Euro. Bei Fernreisen ist ein krankengerechter Rücktransport oft teurer.
Fazit
Reiseversicherungspakete klingen praktisch. Doch nicht alle Versicherungen eines solchen Komplettpakets sind notwendig. Zum Teil überschneidet sich ihr Schutz mit bereits abgeschlossenen Versicherungen. Zum Teil bieten die Komplettpakete im Notfall keinen ausreichenden Schutz. Unterm Strich sind sie daher unnötig und teuer. Wer sich auf Reisen absichern will, sollte einzelne Verträge abschließen.
-
- Den Koffertest der Stiftung Warentest überstehen nur wenige Modelle ohne Dellen. Im Test: Sieben Hartschalen- und sieben Weichschalen-Koffer sowie vier Rollreisetaschen.
-
- Firmen wie Europcar und Sixt haben ihre Flotten verkleinert. Nun steigen an Urlaubsorten die Preise. Die Stiftung Warentest gibt Tipps, wie sie Mobilitätskosten...
-
- Welche Lebensbereiche haben die stärkste Wirkung auf die Umwelt? Unsere repräsentative Umfrage zeigt: Fachleute und Bevölkerung sind selten einer Meinung.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich habe für unseren Ungarnurlaub über www.billiger-mietwagen.de einen Mietwagen gebucht.
Im Kleingedruckten standen jedoch noch versteckte Zusatzkosten, wie Flughafengebühr und Autobahnplakette, die erst vor Ort entrichtet werden mussten.
Letztlich hätte ich das Auto vor Ort am Flughafen günstiger bei einem großen Autovermieter bekommen als vom über billiger-mietwagen.de gebuchten No-Name Vermieter.
Deshalb ein Tip: JEDEN Satz der AGB und der Vertragsunterlagen vor der Buchung sorgfältig durchlesen.
Hallo, ich möchte im April 2012 für 11 Tage nach Uganda reisen. Also nur ein Kurztrip. Wer war schon mal da und kann mir Infos zur günstigen Flügen, Unterkünften und Ausflügen geben?
Michael