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Mietwagen im Ausland: Bei Schäden ist der Ärger groß

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Reisen - Die schönste Zeit des Jahres

108,90 Euro kostete dieser Kratzer. M-Broker zahlte nichts zurück, obwohl in den AGBs steht: „Wir über­nehmen Ihre Selbst­beteiligung“.

Wer sein Urlaubs­land auch außer­halb der Hotel­anlage kennen­lernen möchte, kommt vieler­orts am besten mit einem Miet­auto voran. Leihwagen gibt es so ziemlich über­all. Doch: andere Länder, andere Sitten – und andere Vertrags­bedingungen. Die wichtigen Details verbergen sich oft in Abkür­zungen oder komplizierten Klauseln im Klein­gedruckten. Wer dann einen Schaden verursacht, muss oft sogar bei kleinen Kratzern zahlen.

Im Internet buchen

Vor dem Fahren kommt das Buchen. Am einfachsten ist es, den Mietwagen von Deutsch­land aus zu reser­vieren. Das hat zwei Vorteile: Zum einen garan­tiert das, am Urlaubs­ort das Wunsch­auto zu bekommen. Zum anderen ist es in recht­lichen Streitfällen besser, einen deutschen Ansprech­partner zu haben. Die güns­tigsten Mietwagen gibt es oft bei Such­maschinen im Internet. Anbieter wie www.billiger-mietwagen.de oder www.mietwagenmarkt.de vergleichen die Preise mehrerer Auto­vermieter und Broker.
Tipp: Über­legen Sie sich vorher genau, welchen Mietwagen­typ Sie online buchen. Wer vor Ort noch einmal wechseln möchte, zahlt oft happige Aufschläge.

Knapper Versicherungs­schutz

Wer sich erst vor Ort für einen Mietwagen entscheidet, muss in der Regel deutlich tiefer in die Tasche greifen. Kleine lokale Anbieter locken zwar manchmal mit güns­tigen Miet­preisen. Doch der enthaltene Versicherungs­schutz entspricht häufig nur den gesetzlichen Mindest­vorschriften des Landes. In der Türkei gilt für die Haft­pflicht­versicherung nur eine minimale Deckungs­summe von 14 000 Euro für Sach­schäden. Alle höheren Schäden zahlt der Fahrer. In Italien sind Sach­schäden bis 775 000 Euro versichert. Zum Vergleich: In Deutsch­land sind 1 Million Euro üblich.

Auf Nummer Sicher: Mallorca-Police

Wer sicher gehen will, bringt eine Versicherungs­police aus Deutsch­land mit. Die so genannte Mallorca-Police gilt in ganz Europa. Sie deckt Sach- und Personenschäden bis zu 10 Millionen Euro. Preis für einen Monat beim ADAC: 18,50 Euro. Für Fernreisen gibt es eine Traveller-Police. Preis: 43,50 Euro für einen Monat. Deckungs­summe: 500 000 Euro.
Tipp: Prüfen Sie, ob Ihre Auto­versicherung in Deutsch­land auch Schäden am Mietwagen deckt. Einige Haft­pflicht­versicherungen enthalten bereits eine Mallorca-Police. Auch manche Kreditkarten enthalten Versicherungen, wenn Sie den Wagen mit der Karte bezahlen.

Achtung Klein­gedrucktes

Ärger und Enttäuschung können Urlauber vermeiden, indem sie vor der Unter­schrift zumindest kurz in den Vertrag schauen. Achten Sie auf Voll­kasko, Deckungs­summe, Selbst­beteiligung, Fahr­zeug­beschreibung, Freikilo­meter und die Anzahl der Fahrer. Manche Vermittler wie M-Broker oder Car del Mar geben nur eine Voll­kasko­versicherung mit Selbst­beteiligung, versprechen aber im Schadens­fall, den Eigen­anteil zu erstatten. Nachteil: Gibt es tatsäch­lich einen Schaden, muss der Fahrer das Geld vor Ort erst einmal vorstre­cken und sich hinterher mühsam vom Vermittler zurück­holen. Zumindest M-Broker stellt sich dabei manchmal stur.
Tipp: Buchen Sie Ihren Mietwagen bei einem Anbieter mit Voll­kasko ohne Selbst­beteiligung, wenn Sie jeglichem Ärger aus dem Weg gehen wollen.

Sofort zur Polizei

Wer ein Auto mietet, sollte den Wagen bei Vertrags­abschluss gründlich prüfen. Lassen Sie bei der Über­nahme alle Kratzer und Dellen im Miet­vertrag notieren. Bei einem Unfall die Polizei rufen. Auch bei Bagatell­schäden. Notieren Sie Namen und Anschrift der Beteiligten sowie der Zeugen. Auch die Namen der Polizei­beamten. Machen Sie Fotos. Informieren Sie die Auto­vermietung, so schnell wie möglich. Auch bei einem Diebstahl gilt: sofort zur Polizei. Lassen Sie sich eine Kopie des Polizei­berichts geben. Nur so können Sie später Ansprüche gegen­über der Versicherung oder dem Vermittler durch­setzen.

Kaution per Karte

Die meisten Auto­vermieter verlangen eine Kreditkarte zur Sicherheit. Achtung: Unterzeichnen Sie den Kreditkartenbeleg nicht blanko. Tragen Sie die geforderte Summe ein. So kann der Vermieter im Schadens­fall nicht einen beliebig hohen Betrag abbuchen. Lassen Sie sich bei Rück­gabe des Autos den Beleg aushändigen. Wer keine Kreditkarte besitzt, muss in der Regel eine hohe Kaution in bar hinterlegen.

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Kommentarliste

Nutzer­kommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.

  • louhan am 14.04.2015 um 22:54 Uhr
    Achtung Kleingedrucktes: Internet oft nicht wirkli

    Ich habe für unseren Ungarnurlaub über www.billiger-mietwagen.de einen Mietwagen gebucht.
    Im Kleingedruckten standen jedoch noch versteckte Zusatzkosten, wie Flughafengebühr und Autobahnplakette, die erst vor Ort entrichtet werden mussten.
    Letztlich hätte ich das Auto vor Ort am Flughafen günstiger bei einem großen Autovermieter bekommen als vom über billiger-mietwagen.de gebuchten No-Name Vermieter.
    Deshalb ein Tip: JEDEN Satz der AGB und der Vertragsunterlagen vor der Buchung sorgfältig durchlesen.

  • calagatt am 23.08.2011 um 16:36 Uhr
    Uganda

    Hallo, ich möchte im April 2012 für 11 Tage nach Uganda reisen. Also nur ein Kurztrip. Wer war schon mal da und kann mir Infos zur günstigen Flügen, Unterkünften und Ausflügen geben?
    Michael