
Die Gunst der Reisenden ist hart umkämpft: Viele Veranstalter locken ihre Kunden bereits lange vor der Reise mit attraktiven Frühbucherrabatten. Wer sich zeitig entscheidet, kann so bis zu 40 Prozent sparen. Vorteil: Der Platz im Flieger und das Wunschhotel sind sicher. Trotzdem buchen vor allem Pauschalreisende Last-Minute-Angebote. Das kann der billigere, aber auch riskantere Weg sein. test.de sagt, worauf Urlauber bei der Buchung achten sollten.
Testsieger weg.de
Besonders leicht macht es das Internet: Ob Flug oder Hotel, Mietwagen oder Ferienhaus, Malediven oder Mallorca: Im Internet finden Weltenbummler ihre Infos und Pauschalurlauber die ganze Reise. Vorteil: Onlinereisebüros haben 24 Stunden am Tag geöffnet. Die Stiftung Warentest hat die Internetbuchung von Pauschalreisen getestet. Bester Anbieter im Test war weg.de. Übersichtliche Webseite, einfache Buchung, problemloser Storno: Das Münchner Onlinereisebüro überzeugt. Testurteil: gut, Note: 2,3. Ebenfalls noch gut: Opodo und Travelchannel.de. Alle drei Anbieter geben übrigens eine Tiefpreisgarantie. Sie erstatten die Preisdifferenz, wenn der Reisende eine bereits gebuchte Reise anderswo billiger findet. Der Kunde zahlt per Überweisung, Kreditkarte oder Bankeinzug. Auch die Stornierung klappte im Test ohne Probleme.
Unzulässige Klauseln
Nur die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von manchen Internetreisebüros sind kein Hit. Sie enthalten einige Klauseln, die für den Kunden von Nachteil sind. So wollen Avigo, Travel24 und weg.de bei leicht fahrlässiger Verletzung der vertraglichen Pflichten nur eingeschränkt für Personenschäden haften. Diese Klausel ist unwirksam. Alltours, ITS, Thomas Cook, Travel24 und Tui behalten sich das Recht vor, Leistungen einseitig zu ändern. So können Sie zum Beispiel eine andere Fluggesellschaft nutzen. Ebenfalls beliebt: hohe Stornopauschalen. Tritt der Kunde seine Reise nicht an, behält Alltours 100 Prozent des Reisepreises. Fair wären nach Ansicht von Reiseexperten jedoch höchstens 75 Prozent.
Angebote oft ähnlich
Während sich die angebotenen Reisen auf unterschiedlichen Seiten ähneln, unterscheiden sich die Preise oft deutlich. Beispiel: Mallorca. Eine Woche im Drei-Sterne-Hotel mit Halbpension und Flug kostete zum Zeitpunkt des Tests beim günstigsten Anbieter 586 Euro. Das teuerste Onlinereisebüro verlangte 852 Euro. Die Tiefpreisgarantie gilt jedoch nur für identische Angebote im selben Hotel. Die günstigsten Reisen im Test hatten Start, Opodo, ebookers, Expedia und weg.de, die teuersten Thomas Cook und travel24.
Vorsicht, Zusatzkosten
Reiseveranstalter wie alltours, Tui oder Thomas Cook bieten online nur ihre Eigenmarken an. Vermittler wie Expedia oder weg.de haben dagegen rund 50 Veranstalter im Programm. Nachteil der Vermittler: Sie zeigen zunächst alle Reisen an, die auf die Suchanfrage passen. Ob die Reise noch verfügbar ist, muss der Kunde per Einzelabfrage klären. Das kann schon mal ein paar Minuten dauern. Bei den Reiseveranstaltern kommen von vornherein nur verfügbare Reisen auf den Schirm. Bei der Buchung ist noch mal Vorsicht angesagt: Sieben Anbieter packten im Test ein Versicherungspaket dazu. Ohne zu fragen. Wer die Bestellung einfach bestätigt, zahlt bei alltours, ebookers, Expedia, ITS, Thomas Cook, travelchannel und weg.de drauf. Mehr über sinnvolle und sinnlose Reiseversicherungen in diesem Special.
Tipp: Erst schauen, dann klicken. Deaktivieren Sie das Kontrollkästchen für die Versicherung, wenn Sie die Police nicht brauchen.
Am liebsten teure Reisen
Neben Online-Buchungsmaschinen gibt es natürlich weiterhin traditionelle Reisebüros. Wem das Internet zu anonym ist, der findet im Reisebüro persönliche Beratung. Doch Achtung: Viele Büros vermitteln bevorzugt teure Reisen von Veranstaltern mit hoher Provision - vor allem von Neckermann und Tui. Kataloge kleiner und preiswerter Anbieter holen manche Berater erst auf spezielle Nachfrage aus den Regalen.
Tipp: Fragen Sie gezielt nach, ob es günstigere Angebote für Ihren Reisewunsch gibt. Das Reisebüro muss Ihnen den günstigsten Veranstalter nennen, wenn Sie das klar und deutlich fordern.
Last Minute nicht immer günstiger
Last-Minute-Angebote sind nicht automatisch preisgünstig - mitunter sind solche Reisen sogar teurer. Das gilt vor allem für Nahziele in Europa. Bei Fernreisen können Kurzentschlossene hingegen bis zu 40 Prozent sparen. Generell gilt: Wer ein richtiges Schnäppchen machen will, sollte keine festen Vorstellungen haben und muss meist das nehmen, was übrig ist.
Tipp: Bei Last-Minute-Angeboten reicht meist die Zeit nicht aus, um die Reiseunterlagen per Post zu schicken. Sie werden dann am Flughafen hinterlegt. Achten Sie bereits bei der Buchung darauf, dass Sie erfahren, wo genau Sie die Unterlagen abholen können. So müssen Sie am Reisetag nicht von Schalter zu Schalter laufen.
Urlaub auf Pump
Für Urlauber, denen das nötige Kleingeld für eine Reise fehlt, bieten einige Veranstalter wie TUI und Thomas Cook Urlaub auf Kredit an. Kunden müssen hier, wie bei anderen Krediten auch, Angaben zu ihrer finanziellen Situation machen. Gewährt der Veranstalter den Kredit, kanns losgehen.
Tipp: Traumhafter Urlaub hin oder her - nach wenigen Wochen ist er vorbei. Einen Kredit aber zahlen Sie sehr viel länger ab. Überlegen Sie sich gründlich, ob Sie die finanzielle Belastung wirklich tragen können.
-
- Den Koffertest der Stiftung Warentest überstehen nur wenige Modelle ohne Dellen. Im Test: Sieben Hartschalen- und sieben Weichschalen-Koffer sowie vier Rollreisetaschen.
-
- Firmen wie Europcar und Sixt haben ihre Flotten verkleinert. Nun steigen an Urlaubsorten die Preise. Die Stiftung Warentest gibt Tipps, wie sie Mobilitätskosten...
-
- Welche Lebensbereiche haben die stärkste Wirkung auf die Umwelt? Unsere repräsentative Umfrage zeigt: Fachleute und Bevölkerung sind selten einer Meinung.
Diskutieren Sie mit
Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.
Kommentarliste
Nutzerkommentare können sich auf einen früheren Stand oder einen älteren Test beziehen.
Ich habe für unseren Ungarnurlaub über www.billiger-mietwagen.de einen Mietwagen gebucht.
Im Kleingedruckten standen jedoch noch versteckte Zusatzkosten, wie Flughafengebühr und Autobahnplakette, die erst vor Ort entrichtet werden mussten.
Letztlich hätte ich das Auto vor Ort am Flughafen günstiger bei einem großen Autovermieter bekommen als vom über billiger-mietwagen.de gebuchten No-Name Vermieter.
Deshalb ein Tip: JEDEN Satz der AGB und der Vertragsunterlagen vor der Buchung sorgfältig durchlesen.
Hallo, ich möchte im April 2012 für 11 Tage nach Uganda reisen. Also nur ein Kurztrip. Wer war schon mal da und kann mir Infos zur günstigen Flügen, Unterkünften und Ausflügen geben?
Michael