Die Fakten zur Krankheit |
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Krankheitsauslöser und Übertragung |
Bakterium: Neisseria meningitidis, mehrere Typen. Tröpfcheninfektion, oft durch Küssen. Einige Menschen leben beschwerdefrei mit dem Keim – Ansteckungsgefahr. |
Vorkommen |
Weltweit. In Afrika gibt es den "Meningitisgürtel" südlich der Sahara (vor allem Gruppe A). Meiste Erkrankungen in Europa durch Gruppe B (zwei Drittel) und C (ein Viertel). In Deutschland gab es 368 Fälle im Jahr 2011. |
Besonders gefährdete Menschen |
Reisende in Risikoregionen. Säuglinge und Kleinkinder sowie Jugendliche und Menschen mit Störungen des Immunsystems sind auch in Deutschland Risikogruppen. |
Krankheitsbild |
Meist Fieber und Entzündung im Rachen, später Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, Schüttelfrost, Schwindel, Nackensteifheit. Oft punktförmige Einblutungen unter der Haut. Symptome bei Kindern oft unklar. |
Komplikationen der Krankheit |
Hirnhautentzündung bei etwa 70 Prozent der Erkrankten. In Deutschland enden etwa 3 Prozent tödlich. |
Behandlung |
Meist stationär im Krankenhaus mit Antibiotika gegen die Erreger, eventuell intensivmedizinischer Betreuung. |
Immun nach Erkrankung |
Nein. |
Vorbeugende Maßnahmen |
Nicht im engeren Sinne möglich. |
Die Fakten zur Impfung |
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Impfstoff |
Üblich vor Reisen ist ein Konjugatimpfstoff (Teile der Bakterienhülle, gebunden an Eiweiß) gegen Erreger Typ A, C, W-135, Y. Ab 11. Geburtstag zugelassen. |
Persönlicher Nutzen |
Schutz vor Erregertypen, die auf Reisen schwere Erkrankungen verursachen können. |
Nebenwirkungen |
In den ersten Tagen Reaktionen an der Impfstelle und allgemeine Krankheitszeichen möglich. |
Impfkomplikationen |
Bisher nicht sicher bekannt – wohl sehr selten. |
Impfplan |
Einzelimpfung. Wichtig: Die Meningokokken-C-Impfung im 2. Lebensjahr ist in Deutschland eine Standardimpfung. |
Kosten pro Impfstoffdosis in Euro |
61,07 (A-, C-, W-135-, Y-Konjugatimpfstoff) |
Alternative Impfstrategie |
Polysaccharidimpfstoff (ungebundene Teile der Bakterienhülle) gegen A, C, W-135, Y. Ab 2. Geburtstag zugelassen, aber schwächer. Daher bei sehr starker Gefährdung eventuell Konjugatimpfstoff für Unter-11-Jährige. |
Immun nach Impfung |
Dauer noch nicht sicher, wohl drei bis fünf Jahre. |
Wissenschaftliche Belege |
Studien, die Effekte über einen längeren Zeitraum überprüften, liegen noch nicht vor. |
Unser Rat: |
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Die Impfung ist für Erwachsene und Kinder sinnvoll, die in Risikogebiete reisen, besonders bei engem Kontakt zu Einheimischen. Sie schützt vor Erregern einer gefährlichen Krankheit mit möglichen Folgeschäden. Auch die Impfung von Kleinkindern in Deutschland ist sinnvoll. Ebenso eine zweite Impfung zwischen dem 11. und 15. Geburtstag mit dem Konjugatimpfstoff gegen die Gruppen A,C,W-135, Y. Denn Kinder unter fünf Jahren erkranken am häufigsten, doch auch 15- bis 19-Jährige sind noch einmal stärker gefährdet. Hinweis: Ein Meningokokken-B-Impfstoff könnte bald in Deutschland die Zulassung bekommen. |
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