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Malariaprophylaxe ist keine Impfung, aber ein Kernthema der Reisemedizin. Malaria kommt in tropischen und subtropischen Ländern vor, vor allem in Afrika südlich der Sahara. Die Erreger gelangen beim Stich der Anopheles-Mücke in Menschen, befallen die Leber, später die roten Blutkörperchen. Die Folge: grippeartige Symptome mit Fieber – und ohne rasche Therapie manchmal tödliche Organschäden.
Vorsorgen. Diese Gefahr macht Malariaprophylaxe so wichtig. A und O ist Mückenschutz (siehe Tabelle Gelbfieber), vor allem abends und nachts. Je nach Infektionsrisiko ist die Vorbeugung mit Medikamenten (Chemoprophylaxe) sinnvoll. Die sind täglich oder wöchentlich einzunehmen, oft auch etwas vor und nach der Reise. Die Wahl des Medikaments hängt von zwei Punkten ab: Wie stark sind die Erreger aktuell in der Reiseregion verbreitet? Welche Medikamente wirken dort noch? Denn viele Erreger sind inzwischen resistent. Zudem wichtig bei der Wahl: der Gesundheitszustand des Anwenders, Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten, Reisedauer.
Notfall. Bei geringem Infektionsrisiko bekommen Reisende die Medikamente eventuell als „Standby“ mit und schlucken sie nur im Notfall: Wenn man im Malariagebiet Fieber bekommt und es keine ärztliche Versorgung gibt. Wichtig: Wer in Malariagebieten oder den ersten Monaten nach Ausreise Fieber bekommt, muss zum Arzt – auch nach Chemoprophylaxe oder Standby. Beides schützt nicht immer. Mehr im Netz unter www.dtg.org/malaria.html.
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@oekomoonie: Tatsächlich ist es möglich, die drei Impfungen wie in Ihrem Fall innerhalb weniger Wochen zu geben.
Bei diesem verkürzten Impfschema ist laut Fachinformation des Herstellers eine vierte Impfung nach einem Jahr empfohlen. Wenn diese Impfungen vollständig gegeben sind, ist eine Auffrischung frühestens nach 10 Jahren nötig.
Möglicherweise kann, wie Sie anmerken, eine Blutbestimmung von Antikörpern gegen Hepatitis A und B zeigen, ob in Ihrem Fall bereits ein ausreichender Schutz aufgebaut ist.
Sie sollten individuell mit dem Arzt, z.B. einem Reisemediziner, besprechen, wie Sie am besten vorgehen.
Ich habe mich vor 1,5 Jahren gegen Hepatitis A und B in einer Kombi Impfung impfen lassen. Der Abstand zwischen der 2. und der 3.Impfung betrug keine 6 Monate sondern nur wenige Wochen. Meine Ärztin meinte damals, dass es wichtig sei nach Möglichkeit alle 3 Impfungen vor der Abreise machen zu lassen. Seitdem frage ich mich, ob das so korrekt ist. Angesichts der Tatsache, dass diese Impfungen teuer sind und ich sie super schlecht vertragen habe wäre es für mich von Bedeutung dass der Impfschutz minimum 10 Jahre anhält.
Weiß jemand ob sich für mich ein Test auf IgE (?!) lohnt?
Generell würde ich es toll finden, wenn der Artikel über Reiseimpfungen um diesen Passus ergänzt werden könnte.
Von Freunden, Verwandten, Nachbarn höre ich jedes Jahr
was sie für Reisen unternommen haben. Sie haben sich jedes Mal gegen bestimmte Kranheiten impfen lassen.
Sie haben also einen Schutz den ich nicht habe.
Ich bin seit Jahrzenten nicht mehr im Ausland gewesen.
und frage mich, ob ich erst einmal einige Zeit um diese Personen einen Abstand halten muß damit ich mich nicht
von mitgebrachten Krankheiten anstecke.
Guter Artikel über Reiseimpfungen, aber ein abschließender Hinweis zur größten Gefahr im Ausland fehlt: der Straßenverkehr! Sehr oft wird diese Gefahr in erheblicher Weise unterschätzt, da man von mitteleuropäischen Verhältnissen ausgeht und noch nicht mal osteuropäische Verhältnisse kennt, was für viele tragisch endet.