Reise­apotheke für Radler So sind Sie für den Notfall gewappnet

0

Rund 5 Millionen Deutsche unter­nahmen im vergangenen Jahr eine Radtour mit mindestens drei Über­nachtungen. Das sind laut Allgemeinem Deutschen Fahr­rad Club (ADFC) 30 Prozent mehr als noch 2014. Damit Schmerzen oder Sonnenbrand nicht den Spaß verderben, sollten Radler vor der Tour an einiges denken – auch an ein Erste-Hilfe-Set für den Notfall. test sagt, was in die Reise­apotheke gehört.

Lieber gut vorbereitet aufs Rad

Ob Kopf­schmerzen, eine Magen­verstimmung oder gar ein Sturz – wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte für den Fall der Fälle gerüstet sein. Auch wenn der Platz in den Fahr­radtaschen begrenzt ist: Eine gut sortierte Reise­apotheke gehört hinein. Das gilt besonders dann, wenn Kinder mitradeln und der Weg durch ländliche Gegenden führt, in denen Apotheken nicht an jeder Ecke zu finden sind.

Das gehört in die Reise­apotheke

  • Schmerz­mittel. Bei Fieber und Schmerzen helfen Mittel zum Einnehmen mit Wirk­stoffen wie Ibuprofen oder Parazetamol. Bei Schwel­lungen und Zerrungen etwa nach Stürzen kann ein Schmerzgel mit Diclofenac oder Ibuprofen helfen. Solche Schmerzgele sind laut den Arznei­mittel­experten der Stiftung Warentest mit Einschränkung geeignet.
  • Elastische Binde. Damit lässt sich ein schmerzendes Gelenk bandagieren.
  • Desinfektions­mittel. Kleine Verletzungen wie Schürfwunden sollten sofort desinfiziert werden. Desinfektions­lösungen oder -sprays mit Povidon-Jod oder Phenoxyethanol und Octenidin brennen nicht so stark.
  • Verbands­zeug. Zur Wund­versorgung sollten auch Einmalhand­schuhe, Heft­pflaster zum Zuschneiden oder in verschiedenen Größen, Mull­kompressen und Mull­binden, Rollenpflaster (etwa Leuko­plast) sowie eine kleine Schere nicht fehlen.
  • Nasen­spray. Radelnden Kindern mit Schnupfen hilft ein abschwellendes Nasen­spray, etwa mit Xylometazolin. Damit können sie besser atmen.

Auch sinn­voll sind ein Mücken- und Zeckenmittel, eine Pinzette zum Entfernen von Splittern und Zecken sowie ein Fieber­thermo­meter. Allergiker sollten ihre Allergiemedikamente einpacken, etwa Mittel gegen Heuschnupfen. Wer regel­mäßig Arznei­mittel einnehmen muss, darf diese nicht vergessen.

Tipp 1: In der Arzneimitteldatenbank der Stiftung Warentest finden Sie Medikamente, die unsere Arznei­mittel­experten für die jeweiligen Anwendungs­gebiete als geeignet einstufen.

Tipp 2: Bei stark blutenden Wunden, Verletzungen des Kopfes, der Wirbelsäule, Verdacht auf Schlag­anfall oder Herz­infarkt und weiteren Notfällen wählen Sie den Euro­notruf 112.

Sonnen­schutz ist Pflicht

Wer den ganzen Tag radelt, ist selten im Schatten. Ein Fahrradhelm sichert den Kopf nicht nur bei Stürzen, sondern hält auch die Sonne ab. Lüftungs­löcher sorgen für einen angenehmen Trage­komfort. Vor schädlicher UV-Strahlung und Sonnenbrand schützt lange Kleidung. Unbe­deckte Körper­stellen sollten Radfahrer mit einem Sonnenschutzmittel eincremen, das mindestens Sonnen­schutz­faktor 30 hat.
Tipp: Cremen Sie an sonnigen Tagen zwischen­durch nach und trinken Sie viel. Tragen Sie, wenn die Sonne scheint, immer eine Sonnenbrille. Pausieren Sie in der Mittags­hitze im Schatten. Schirmmütze nicht vergessen.

Schmerzen vorbeugen

Damit die Tour auf dem Draht­esel auch nach stunden­langem Radeln noch Spaß macht, ist die richtige Sitz­position wichtig. Sonst drohen ein steifer Nacken, verspannte Schultern oder schmerzende Hand­gelenke. Daher ist es wichtig, den Sattel korrekt einzustellen. Er sollte waagerecht ausgerichtet sein. Ist die Neigung nach vorn zu stark, rutscht der Po nach vorn. Das Gewicht des Fahrers ruht dann auf der Sattelnase. Das belastet Damm und Genitalien und führt schnell zu Taub­heits­gefühlen, wunden Stellen und Schmerzen wegen einge­klemmter Nerven und mangelnder Durch­blutung. In der Folge werden auch die Hand­gelenke stärker belastet. Außerdem muss der Rücken beim Radeln gerade bleiben. Denn ein runder Rücken schiebt die Schultern nach vorn, streckt die Arme durch und legt den Kopf ins Genick. Das führt zu Beschwerden in Schultern, Genick und Armen.

Tipp: Mehr Informationen zum richtigen Sitzen beim Radeln finden Sie in unserem Test von Fahrradsätteln und in unserem Special Fahrrad-Technik. Lassen Sie sich, was die individuelle Einstellung von Lenker und Sattel betrifft, auch vom Radverleiher oder -händler beraten.

Newsletter: Bleiben Sie auf dem Laufenden

Mit den Newslettern der Stiftung Warentest haben Sie die neuesten Nach­richten für Verbraucher immer im Blick. Sie haben die Möglich­keit, Newsletter aus verschiedenen Themen­gebieten auszuwählen.

test.de-Newsletter bestellen

0

Mehr zum Thema

0 Kommentare Diskutieren Sie mit

Nur registrierte Nutzer können Kommentare verfassen. Bitte melden Sie sich an. Individuelle Fragen richten Sie bitte an den Leserservice.