
Wenn der Urlaub ins Wasser fällt. Nach Ersatzreisenden suchen.
Wer eine Reise nicht antreten kann, kann den Trip übers Internet verkaufen und auf diese Weise hohe Stornokosten verhindern. Ganz ohne Verluste geht das natürlich nicht. test.de sagt, wann sich der Weiterverkauf lohnt und in welchen Fällen Stornieren günstiger ist.
Nur Bearbeitungsgebühr für Namensänderung
Urlaubssperre in der Firma, ein Notfall in der Familie – verschiedene Gründe können dazu führen, eine gebuchte Reise nicht anzutreten. Viele versuchen, sich mit einer Reiserücktrittsversicherung dagegen zu wappnen. Die springt aber nicht immer ein. Bevor der verhinderte Urlauber Stornokosten bezahlt, kann er versuchen, die Reise zu verkaufen. Das Bürgerliche Gesetzbuch räumt Betroffenen in Paragraf 651b das Recht ein, einen Ersatzreisenden zu benennen, „der in die Rechte und Pflichten aus dem Reisevertrag eintritt“. Für die Namensänderung darf der Veranstalter nur eine Bearbeitungsgebühr in Höhe der tatsächlich entstehenden Mehrkosten verlangen.
Wann es sich lohnt
Portale wie Stornopool.de oder Tradeyourtrip.de treten hier auf den Plan. Sie vermitteln Pauschalreisen oder Kreuzfahrten, die ansonsten storniert werden müssten. Lohnen kann sich das für Betroffene, wenn bis zum Reiseantritt weniger als sechs Wochen liegen. Bleibt bis zum Reiseantritt mehr Zeit, ist Stornieren meist günstiger. Auf beiden Verkaufsportalen kann man zunächst prüfen, was besser ist.
Wie hoch der Verlust ist
Beim Wiederverkauf entstehen Verluste – durch den Preisnachlass, der die Reise für Interessenten attraktiv machen soll, durch Gebühren für die Namensänderung durch den Veranstalter und die Provision des Stornoreiseportals. Diese Provision wird aber nur im Erfolgsfall fällig. Stornopool verlangt 20 bis 25 Prozent, je nach Höhe der Ersparnis, bei Tradeyourtrip sind es generell 15 Prozent.
Tipp: Wer eine günstige Reise sucht, kann auf den Stornoportalen fündig werden. Allerdings ist das Angebot noch sehr überschaubar. Stornopool, schon mehr als zehn Jahre im Geschäft, hatte Ende April nur 77 Angebote, davon 46 Pauschalreisen. Bei Tradeyourtrip, einer Neugründung aus Amsterdam mit einem Büro in Gelsenkirchen, waren es gerade mal sieben Trips. Ein Reisealarm informiert jeweils über Neuzugänge.