Adidas
Adidas bezieht nach eigenen Angaben verschiedene recycelte Komponenten für Produkte wie zum Beispiel Sportschuhe und Textilien. Zum Einsatz kommt vor allem recyceltest Polyester aus gebrauchten Plastikflaschen und Altkleidern. Seit 2014 werden in Sportschuhen Fersenkappen aus recyceltem Polystyrol eingesetzt, das aus gesammelten Lebensmittelverpackungen stammt. Im Bekleidungssegment sollen für die Frühjahr/Sommer-Kollektion 2016 etwa 10 Prozent der eingesetzten Polyestergarne aus Recyclingmaterial bestehen. Hauptlieferanten für recycelten Polyester kommen vorwiegend aus Taiwan. Fertigen lässt Adidas die Recycling-Bekleidung in denselben Konfektionsbetrieben, in denen auch weitere Kleidungsstücke hergestellt werden.
Mammut
Mammut setzt recycelte Materialien nach eigenen Angaben nur in beschränktem Maße und nicht systematisch ein, das Thema Recyclingkleidung steht nicht im Fokus. Der genaue Anteil von Kleidung mit Recyclingmaterial ist nicht bekannt, liegt aber unter fünf Prozent. Zum Einsatz kommen dabei Stoffe, die durchschnittlich zehn Prozent recycelte Polyesterfasern enthalten. Mammut kauft die Recyclingstoffe bei seinen Stofflieferanten ein und lässt die Kleidung in denselben Fabriken fertigen wie konventionelle Kleidung.
Mammut sammelt in Kooperation mit dem Textilverwerter I:Collect (Soex-Gruppe) in seinen Läden Altkleider und ausgediente Bergsportausrüstungen. I:Collect vermarktet nach eigenen Angaben 40 bis 60 Prozent der Sammelware als Secondhandkleidung. Der Rest wird laut I:Collect größtenteils zu Dämmstoffen und Putzlappen verarbeitet, aus 1 und 3 Prozent entstehen in Projekten neue Fasern für Textilien.
Patagonia
Patagonia nutzt nach eigenen Angaben recycelten Polyester für zahlreiche Fleece-Produkte sowie in begrenztem Maße recycelte Wolle und Baumwolle für einige andere Kleidungsstücke. In der Frühjahrskollektion 2015 enthalten 29 Prozent der Modelle recycelten Polyester, der Anteil pro Kleidungsstück liegt zwischen 20 und 100 Prozent. Seit 1993 werden gebrauchte PET-Flaschen für das Polyester-Recycling verwendet, mittlerweile werden auch Produktionsreste und Altkleider recycelt. Patagonia nimmt in seinen Läden gebrauchte Patagonia-Kleidung für das Recycling zurück.
Puma
Puma hat 2013 die InCycle-Kollektion auf den Markt gebracht, die nach eigenen Angaben für die Dauer von vier Saisons entwickelt worden war. Zur Kollektion gehörte unter anderem eine Trainingsjacke aus recyceltem Polyester, das von gebrauchten PET-Flaschen stammt. Puma teilte auf Anfrage mit, dass der Handel die Kollektion nicht geordert hat und die InCycle-Kollektion daher ausschließlich in Puma-eigenen Läden angeboten wurde, wobei auch hier die Nachfrage sehr schwach gewesen war. Für 2015 wurde die Kollektion daher nicht weiterentwickelt.
Pyua
Die 2008 in Kiel gegründete Outdoor-Marke setzt ganz auf recyceltes Polyester. Das Unternehmen gibt an, die kommende Winterkollektion zu 100 Prozent aus dem recycelten Stoff herzustellen. Das Ausgangsmaterial kauft Pyua Stoffherstellern ab, die es vor allem aus PET-Flaschen sowie Reststoffen fertigen. Auch abgelegte Kleidung der eigenen Marke soll möglichst dem Kreislauf zugeführt werden. Pyua arbeitet dafür mit einer Textil-Recyclingfirma zusammen, die dafür sorgt, dass die Outdoor-Klamotten aussortiert und recycelt werden, sobald sie im Altkleidercontainer landen. Bislang würden die Sammler aber nur vereinzelt Pyua-Kleidung aus den Containern fischen. Neue Mode lässt das Unternehmen in Portugal, Estland und Schweden fertigen. Die größte Herausforderung bei Recyclingmode liege für das Unternehmen darin, die gewünschten Stoffe in guter, recycelter Qualität zu bekommen, so Pyua.
Vaude
Vaude hat nach eigenen Angaben verschiedene Bekleidungsmodelle und eine Taschen-Serie im Sortiment, die Recyclingmaterial enthalten. Produkte, die mindestens 90 Prozent Recyclinganteil aufweisen, werden als „Green Shape Label“ gekennzeichnet (aktuell ca. 3 Prozent der gesamten Bekleidungskollektion). Recycelt wird zum Beispiel Polyester aus gebrauchten PET-Flaschen oder Polyamid aus Fischernetzen, die aus der Nordsee geborgen werden. Ein 1994 gegründetes „Vaude Ecolog Recycling Network“ mit Rücknahme und Recycling sortenreiner Polyester-Produkte wurde 2007 wieder eingestellt, weil zu wenig gebrauchte Ware zurückgebracht wurde. Vaude nimmt heute keine Produkte mehr zurück, kooperiert aber in Deutschland mit dem Dachverband Fairwertung, einem Netzwerk gemeinnütziger Altkleidersammler. Vaude spendet rückläufige Handelsware, B-Ware oder Kleidung aus dem eigenen Reparaturservice an gemeinnützige Altkleidersammler.
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Ich fand den Artikel sehr spannend, da Nachhaltigkeit gerade ein großes Thema ist. Hat sich seit 2015 etwas getan? Gesamtwirtschaftlich und bei den einzelnen Firmen?