Real-Heimtrainer im Schnelltest Trainer ohne Ansprüche

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Real-Heimtrainer im Schnelltest - Trainer ohne Ansprüche

Draußen wirds dunkler und kälter. Die Sportler ziehts ins Heim. Wer die Fitness und Figur trotzdem über den Winter retten will, strampelt auf Heimtrainern. Der Ersatz für die Joggingstrecke muss nicht teuer sein: Vor einer Woche bestand ein Lidl-Ergometer für 229 Euro den Schnelltest. Jetzt tritt Real beim Preis noch kräftiger in die Pedale: 129 Euro. Ob der „Concept 170“ zum morgendlichen Treten taugt, haben die Ingenieure im Testlabor untersucht.

Wenigstens sicher

Um es vorweg zu nehmen: Der Heimtrainer von Real ist nicht nur im Preis billig. Schon beim Zusammenschrauben fällt auf, dass das Gerät einfach aufgebaut ist. Die Anleitung ist zwar ausreichend, die Passform der Teile gut, aber beim Einhängen des Bowdenzugs gibts schon die ersten Probleme: Der Realkunde braucht Hilfe von einem Zweiten, der den Lenker festhält. Wenn der Trainer einmal steht, steht er fest und sicher. Auch Quetschungen oder Schnitte sind nicht zu befürchten. Der „Concept 170“ pfeift und brummt auch nicht beim Treten.

Ob kurz oder lang

Doch nach wenigen Minuten strampeln große Radler schon zum nächsten Problem: Der horizontale Abstand zwischen Lenker und Sattel ist für große Menschen zu kurz geraten und ist auch nicht verstellbar. Das führt zu einer angespannten Sitzposition und erhöhten Druck auf den Schritt. Wer besonders groß geraten ist, kann beim Trainieren gar an den Lenker stoßen. Wer sein Gerät trotzdem lieb gewonnen hat und sich eine verschiebbare Sattelstütze nachkaufen will, wird enttäuscht: Sowas gibts nicht.

Training ohne Ziel

Heimsportler mit der richtigen Größe, die bequem auf dem „Concept 170“ radeln, könnte es allerdings schnell langweilig werden. Zum einen hat das Realgerät keine Trainingsprogramme wie zum Beispiel der Lidl-Ergometer. Zum anderen weiß der Benutzer nicht, mit welcher Leistung er trainiert. Er kann lediglich acht verschiedene Belastbarkeitsstufen einstellen. Während des Radelns wird der Puls mit Handschalensensoren gemessen. Freihändiges Fitbleiben geht daher nicht. Auch schwitzige Hände können die konstante Messung unterbrechen. Andere Geräte - wie zum Beispiel wieder der Lidl-Ergometer - haben wenigstens einen Pulsempfänger installiert, sodass ein Pulssender anschließbar ist. Auch hier Fehlanzeige beim „Concept 170“.

Fehlende Hinweise

Wem es genügt - ohne Ziel und ohne Trainingssteigerung - einfach nur zu strampeln, kann das „Concept 170“ als Einstiegsgerät durchaus nutzen. Es ist nun mal ein Gerät der Kategorie HC - ein Heimgerät mit niedrigen Anforderungen. Keine Leistungsanzeige, kein genau definierter Widerstand. Weder die Kategorie verrät Real seinen Kunden, noch dass der „Concept 170“ für „therapeutische Zwecke nicht geeignet“ ist. Zumindest dieser Hinweis wäre Pflicht gewesen.

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