
Eine vergessene Adventskerze, eine fehlgeleitete Silvesterrakete – das kann schon reichen, um die Wohnung in Brand zu setzen. Überrascht das Feuer die Bewohner im Schlaf, droht Erstickungstod. Rauchwarnmelder können Leben retten, aber sie sind in der Regel nicht gerade schick. Dass es auch kleiner und schöner geht, will das Design-Produkt Jo-El Almost Invisible beweisen. test.de präsentiert die Ergebnisse des Schnelltests.
Der “wahrscheinlich kleinste Rauchmelder der Welt“
Mit rund 4 Zentimeter Höhe und Durchmesser ist das „Design“-Produkt laut Anbieter der „wahrscheinlich kleinste Rauchmelder der Welt“. Im Schnelltest mussten sich je vier Winzlinge bei einem Holzschwelbrand und bei einem Brandversuch mit brennbarer Flüssigkeit bewähren. Und zwar unter den gleichen harten Prüfbedingungen wie die Konkurrenz in unserem Test Rauchmelder. Erfreuliches Ergebnis: Alle Exemplare des Jo-El Almost Invisible schlugen zuverlässig Alarm.
Für Flur und Schlafzimmer
An dreizehn Exemplaren untersuchten die Tester, wie empfindlich sie jeweils reagieren. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Gefahr eines „falschen“ oder zu späten Alarms gering ist.
Tipp: Auch die richtige Position ist wichtig für die korrekte Auslösung des Alarms. Am wichtigsten sind die Melder in Räumen, in denen jemand schläft. Außerdem sollten sie den Flur überwachen, sofern er als Fluchtweg dient. In der Küche hingegen sollten Sie auf Rauchmelder verzichten, weil hier Dunstschwaden zu leicht Fehlalarm verursachen. Weitere Tipps finden Sie im Test Rauchmelder.
Schlupfloch für Krabbeltiere
Rauchmelder können Fehlalarm auslösen, wenn Ameisen oder andere Insekten ins Innere kriechen, dem Sensor Rauch vorgaukeln und Alarm auslösen. Die Tester kontrollierten deshalb akribisch, ob es ein Schlupfloch für Krabbeltiere gibt. Und sie entdeckten tatsächlich eines: Von hinten über den Batterieschacht könnten kleine Invasoren eindringen.
Tipp: Dieses Einfallstor können Sie einfach dadurch schließen, indem Sie die Halterung fest an eine ebene Zimmerdecke schrauben.
Unpraktische Prüftaste
Der Anbieter empfiehlt in der Anleitung, wöchentlich die Prüftaste zu drücken. Leider hat er sie so ungünstig seitlich angebracht, dass meist Leiterklettern angesagt ist. Die Konstrukteure einiger Konkurrenzmodelle haben sich pfiffigere Lösungen einfallen lassen. Im großen Test Rauchmelder finden sich Modelle mit großflächigen Tasten an der Unterseite, die sich bequem mit Hilfe eines Besenstiels vom Boden aus drücken lassen.
Längere Garantie wünschenswert
Der Anbieter des Jo-El gibt an, dass die Melder bis zu zehn Jahre lang funktionieren sollen. Die Lithiumbatterie ist nach fünf Jahren zu tauschen. Aus Verbrauchersicht enttäuschend: Es wird keine Garantie gegeben, die über die gesetzliche Gewährleistung von zwei Jahren hinausgeht. Hier sollte der Anbieter nachbessern.
test-Kommentar: Klein, aber oho
Der Jo-El Almost Invisible ist klein, aber die Sicherheit kommt nicht zu kurz. Wer diesen kleinen Melder mit seiner besonderen Form schön findet, kann ihn getrost an die Decke schrauben. Der Anbieter lässt sich das spezielle Design allerdings auch gut bezahlen. Mit rund 29 Euro ist der kleine Schnüffler relativ teuer, zumal die Batterie bereits nach fünf Jahren ersetzt werden muss. Gute Langzeit-Rauchmelder mit 10-Jahres-Batterie, die obendrein noch bedienungsfreundlicher sind, gibts bereits für rund 20 Euro (Test Rauchmelder).