
Dreierlei. Halterung an die Decke schrauben, Melder einrasten, per Tastendruck aktivieren. © Stiftung Warentest / Ralph Kaiser, Getty Images (M)
„Täglich verunglücken in Deutschland durchschnittlich zwei Menschen tödlich durch ein Feuer. Meistens in den eigenen vier Wänden. Die Mehrheit der Betroffenen stirbt an einer Rauchvergiftung. Zwei Drittel aller Brandopfer wurden nachts im Schlaf überrascht“, warnt die Berliner Feuerwehr. Im Schnitt bleiben den Betroffenen nur wenige Minuten zur Flucht. Umso wichtiger ist es daher, die Rauchmelder an der richtigen Stelle zu montieren und regelmäßig zu warten. Wir sagen, worauf Sie dabei achten müssen.
Testergebnisse für 17 Rauchmelder 01/2021
Wo montieren?
Im Schlafzimmer. Schlafende vor dem Erstickungstod zu bewahren, hat oberste Priorität. Darum ist es am wichtigsten, überall dort Rauchmelder anzubringen, wo jemand schläft.
Im Flur. Sichern Sie ebenfalls den Bereich vor den Schlafzimmern. Vor allem auch den Fluchtweg, der bei einem Brand zum Telefon und zur Wohnungstür führen würde.
Im Dachgeschoss. Direkt unter der Dachspitze kann sich ein Polster aus heißer Luft bilden. Da kommt der Rauch nicht hin. Deshalb den Rauchmelder etwa einen Meter unter der Spitze montieren.
Weitere Rauchmelder. Vor allem in Räumen sinnvoll, in denen sich elektrische Heizgeräte, Heizkissen oder andere Elektrogeräte befinden, oder wo ab und zu Kerzen brennen oder viel brennbares Inventar steht.
Wo besser nicht?
Wasserdampf und Staub können Alarm auslösen. In Küche und Bad bringen Sie also besser keinen Rauchmelder an. Auch in Hobbyräumen und Werkstätten, in denen es gelegentlich dampft oder staubt, können Rauchmelder problematisch sein.
Wie montieren?
Immer an der Zimmerdecke, weil der warme Rauch dorthin aufsteigt. Möglichst in der Raummitte, nicht am Rand oder in toten Winkeln. Lesen Sie unbedingt die Montage-Anleitungen! Dort finden sich oft sehr hilfreiche Tipps.
Wann sind Funkmelder sinnvoll?
Je größer das Haus und je mehr Zwischentüren das Alarmsignal „schlucken“ oder dämpfen, desto sinnvoller sind Funkmelder. Nützlich können sie auch sein, um etwa Dachgeschoss oder Keller mit zu überwachen.
Welche Befestigung?
Dübel und Schrauben. In der Regel liegen den Rauchmeldern zwei einfache Dübel und zwei Schrauben bei. Für die Montage ist dann also nur ein passender Bohrer erforderlich sowie ein Schraubendreher. Vorsicht bei Überkopfarbeiten: Bohrstaub kann ins Auge gehen. Tragen Sie deshalb vorbeugend eine Schutzbrille.
Magnetklebepads. Angeboten werden auch Magnethalterungen für Rauchmelder: Die eine Hälfte wird an der Zimmerdecke festgeklebt, die andere haftet am Sockel des Rauchmelders. Der Melder lässt sich so bei Bedarf einfach abnehmen und anschließend genauso problemlos wieder anbringen. Dies ist zum Beispiel praktisch, wenn Sie die Zimmerdecke streichen. Sie sollten allerdings unbedingt überprüfen, ob die Klebefläche sicher an der Zimmerdecke haftet. Im Zweifelsfall zusätzlich mit Dübel und Schraube sichern.
Welche Garantie habe ich?
Hersteller geben meist zwei bis zehn Jahre Garantie auf die Rauchmelder. Daran sind mitunter Bedingungen geknüpft, etwa, dass die Geräte regelmäßig gewartet werden. Kassenbon aufbewahren.
Testergebnisse für 17 Rauchmelder 01/2021
Was muss ich sonst noch beachten?
Rauchmelderpflicht kennen. Für Neubauten gilt die Pflicht schon Jahre bundesweit. Auch alle Übergangsfristen für Altbauten sind abgelaufen, die letzten zum 31. Dezember 2020 in Berlin und Brandenburg. Welche Regeln wo gelten, und wer für Einbau und Wartung zahlen muss, verraten unsere FAQ Rauchmelder.
Regelmäßig überprüfen. Alle Rauchmelder verfügen über eine Prüftaste. Deren Funktion beschreibt die Anleitung. Betätigen Sie diese Taste zumindest einmal jährlich. Nehmen Sie den Probealarm zum Anlass, um die Familienmitglieder auf den Rauchmelder hinzuweisen. Verlassen Sie sich nicht auf den Vermieter: Meist müssen Mieter ihre Melder selbst warten.
Gelegentlich absaugen. Wenn Rauchmelder stark verstauben, könnte die Funktion beeinträchtigt werden. Saugen Sie den Rauchmelder deshalb gelegentlich mit dem Staubsauger ab – zumindest einmal jährlich beim großen Frühjahrsputz.
Nicht überstreichen. Achten Sie darauf, dass die Raumluft an der Zimmerdecke immer ungehindert zum Melder hin und in ihn hineingelangen kann. Nur so kann das Gerät zuverlässig prüfen, ob Rauchpartikel in der Luft sind. Bei Renovierungsarbeiten auf keinen Fall überstreichen.
Vorbereitet sein. Beugen Sie Bränden vor. In unserem Brandschutz-Special finden Sie entsprechende Tipps – auch für den Fall, dass es tatsächlich mal brennt. Nehmen Sie die Montage der Rauchmelder zum Anlass, um mit allen Familienmitgliedern gemeinsam zu besprechen, wie sich jeder im Falle eines Falles zu verhalten hat. Welche Löschgeräte bei kleinen Bränden in der Wohnung helfen, zeigt unser Special Feuer löschen.
Rechtzeitig austauschen. Im Melder sendet eine LED Lichtstrahlen aus. Rauch streut das Licht. Ein Sensor erkennt das und löst Alarm aus. Nach zehn Jahren ist das Risiko hoch, dass der Sensor verschmutzt ist und nicht mehr zuverlässig arbeitet. Zeit, das Gerät auszutauschen – egal, wie teuer es war.
Testergebnisse für 17 Rauchmelder 01/2021
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@StephanieFriedrich: Die Stiftung Warentest prüft nur Rauchmelder mit Lithium-Langzeitbatterien, die laut Anbieter zehn Jahre halten. Rauchmelder mit austauschbaren Batterien – meist billiger – berücksichtigen wir in nicht. Die Ersparnis steht in keinem Verhältnis zum Aufwand fürs Wechseln der 9-Volt-Batterien. Egal welcher Rauchmelder: ist er älter als 10 Jahre, muss er laut Din-Norm ausgetauscht werden.
2016 hatten wir für unser Privathaus 10 Rauchmelder Hager TG600AL gekauft, die aufgrund eines Tests der Stiftung Warentest sehr gut abgeschnitten hatten und sowohl für das Gerät als auch die Batterie zehn Jahre Garantie haben sollten (Kaufgrund).
Jetzt kam das böse Erwachen: bei einigen Geräten ist die Batterie vorzeitig ausgefallen. Um von der Garantie Gebrauch machen zu können, hätte ich ein Wartungsnachweis von einer Fachfirma vorlegen müssen. Da frage ich mich, 1. wie ein Wartungsvertrag die Laufzeit der Batterie positiv hätte beeinflussen können und 2. wie viel Prozent der verkauften Geräte überhaupt in den Genuss einer Garantie kommen.
Retrospektiv betrachtet wären Geräte mit wechselbarer Batterie nachhaltiger gewesen, die Entwicklung läuft meines Erachtens in eine falsche Richtung oder gibt es irgendwo Rauchwarnmelder, die unabhängig von dem Wartungsvertrag zehn Jahre Garantie auch auf die Batterie bekommen?
@Till_Wollheim: Unter Inhalt 7. finden Sie den Download der Heftartikel als PDF. Eine PDF-Datei der Heftfassung eines Artikels oder eines Testberichts bieten wir bei zahlreichen Veröffentlichungen an. Diese können Sie auf Ihrem Rechner abspeichern und auch in Zukunft immer wieder öffnen, um sie zu lesen oder auszudrucken.
Warum ist dieser Text nicht als Link zum "Freischalten" ausgelegt. Wo bzw. wie kann ich nun den Test "freischalten"?
Vielen Dank!
Ich habe mit von einem zuverlässigen Elektriker 5 vernetzte Hekatron Rauchmelder Genius Plus X installieren lassen und dachte, diese Produkte seien zuverlässig und für 10 Jahre funktionstüchtig. Nach 5 Jahren sind bereits 2 Geräte ausgefallen. Eine Anfrage bei Hekatron, ob ich mit einer Garantieleistung rechnen kann, blieb unbeantwortet. Mein Elektriker ist auch nicht bereit, für eine Nachbesserung zu sorgen.
Beim Lesen der Kommentare habe ich erkannt, dass noch viele andere Hausbesitzer das gleiche Problem haben. Hekatron ist für mich keine seriöse Marke mehr. Ich neige dazu, das nächste Billigangebot im Baumarkt zu nehmen, das mir über den Weg läuft. Die Laufzeit ist ohnehin mit 10 Jahren lächerlich hoch gegriffen und nicht umsetzbar.
Es wäre schön, wenn die Hersteller gesetzlich verpflichtet wären, auf jeder Packung ihr Herstellungsdatum anzugeben. Vermutlich lagern viele Rauchmelder bei Handwerkern oder Zwischenhändlern lange, was die Funktionszeit bei Inbetriebnahme verkürzt.