
© Stiftung Warentest
Schlägt ein Rauchmelder Alarm, empfinden die meisten das als schrecklich laut. Viele hörgeschädigte Menschen können den Signalton aber kaum wahrnehmen. Gehörlose bekommen gar nichts mit. Helfen kann ein spezielles Funkrauchmelder-System, das Schlafende mit Blitzen und Vibrationen weckt und so vorm Erstickungstod schützt. test.de präsentiert die Testergebnisse.
Der Alarm kommt über Funk
Exemplarisch für den Schnelltest ausgewählt hat test.de das System der Firma Ei Electronics: Es funktioniert mit dem Rauchmelder Ei650W (bauähnlich mit dem „guten“ Ei650 aus dem Test Rauchmelder von 2013). Dessen Funkmodul überträgt den Alarm an ein Stroboskop, das einen Schlafenden mit Lichtblitzen sowie mithilfe eines kleinen „Vibrationskissens“ weckt. Aktuelle Testergebnisse Rauchmelder.
Wachrütteln mit Vibration
Wir haben ein solches System installiert und erfolgreich ausprobiert. Das Funkmodul meldete den Testalarm über eine Distanz von 15 Metern und durch zwei Trennwände hindurch. Innerhalb weniger Sekunden zuckten die Lichtblitze. Die Bewegungen des Vibrationskissens (kleines diskusförmiges Kunststoffteil) waren auch durch ein Kopfkissen hindurch deutlich spürbar.
Inbetriebnahme nicht ganz einfach
Bevor das System funktioniert, sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich. Als erstes setzten die Tester das Funkmodul in den dafür vorgesehenen Schacht auf der Rückseite des Melders. Dies klappte problemlos. Die anschließende Funkvernetzung der einzelnen Module erwies sich allerdings als nicht ganz einfach: Die Anleitung ist etwas unübersichtlich. Die Tester benötigten mehrere Anläufe, um alle Module zu vernetzen.
Tipp: Nehmen Sie das System am besten zu zweit in Betrieb. Das hilft beim Vernetzen sowie bei den Funktionstests und erleichtert die Montage. Ein gewisses technisches Know-how sollte freilich vorhanden sein: Suchen Sie sich gegebenenfalls einen Helfer, der mit Arbeiten wie dem Programmieren von Zeitschaltuhren kein Problem hat.
260 Euro sind mindestens fällig
Zum Mindestumfang des Systems gehören ein Rauchmelder Ei650W (ca. 30 Euro), das darin eingesteckte Funkmodul Ei650M (ca. 50 Euro) sowie das Alarmierungsmodul für Hörgeschädigte Ei170RF (ca. 180 Euro). In der Summe sind also rund 260 Euro fällig. Sinnvoll und technisch möglich ist die Vernetzung mit weiteren Funk-Rauchmeldern, die dann jeweils mit weiteren 80 Euro zu Buche schlagen.
Testsieger mit hohem Maß an Sicherheit
Der Rauchmelder Ei650 ist einer der Testsieger im Test Rauchmelder von 2013. Er punktet dort mit meist guten, zum Teil sogar sehr guten Noten. Seine Lithiumbatterie versorgt ihn mindestens 10 Jahre lang mit Strom. Das Stroboskopmodul mit dem angeschlossenen Vibrationskissen verfügt über ein Netzgerät zum Anschluss an die Steckdose. Für den Fall eines Stromausfalls ist vorgesorgt: Ein integrierter Akku sorgt für zusätzliche Sicherheit.
Weitere Möglichkeiten für Anschlüsse
Das System bietet weiteren Komfort: So gibt es einen Anschluss für ein zweites Stroboskop. Außerdem lässt sich ein Wecker anschließen, der ebenfalls das Vibrationskissen nutzt. Zum „ganz normalen“ Wachrütteln verwendet er aber einen anderen Vibrationsmodus als im Brandfall.
Fazit: Sinnvolles Sicherheitsprodukt zu einem stolzen Preis
Der Funkrauchmelder von Ei Electronics schützt Gehörlose und Hörbeeinträchtigte davor, von einem Brand überrascht zu werden und im Schlaf zu ersticken. Der Rauchmelder bietet neben der Funkvernetzung einigen Komfort. Leider nicht billig. Inklusive Funkmelder kostet das System rund 260 Euro. Wer die Alarmierung mit Blitz und Rüttelkissen über Funk nicht benötigt, kann gute Rauchmelder mit 10-Jahres-Batterie bereits für weniger als ein Zehntel dieses Betrages kaufen: Test Rauchmelder.
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Bitte beachten Sie ein Urteil zu diesem Thema:
http://juris.bundessozialgericht.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bsg&Art=tm&Datum=2014&nr=13510&linked=urt
ich bin nicht sicher, ob man Trolle füttern sollte, aber manchmal kann auch ich nicht anders.
@item169: Das Duzen in Internet-Foren entspricht durchaus der Netiquette. Lässt sich unter anderem bei der deutschen Wikipedia nachlesen. test-Leser007 hat also durchaus freundlich geantwortet - und ist auch sachlich auf die Kritik eingegangen, wenn auch nicht auf alle.
Ja, ich bin auch schwerhörig und nein, den Alarmton des Rauchmelders höre ich oft nicht (je nachdem, wo ich mich aufhalte und wie ich den Kopf halte). Lichtblitze nehme ich aber durchaus wahr, auch durch die geschlossenen Augenlider - die Augen werden ja nicht ausgeschaltet, nur weil ich schlafe. Man kann von solchen Blitzen auch wach werden. Und zum "Rüttelkissen": Aktuell benutze ich ein Smartphone als Wecker - im Flugmodus per Vibration unter dem Kopfkissen, also durchaus analog zum hier beschriebenen Produkt. Das Telefon warnt mich aber nicht vor Rauch in der Wohnung. Danke daher, liebe "Tester" für diesen Bericht!
Kommentar vom Autor gelöscht.
@item169: Wie auf dem Foto zu sehen ist, hat das Vibrationskissen keinen Überzug. Jeder hörbehinderte Mensch, der ein solches Gerät schon jetzt als Wecker benutzt, weiß das auch. Man legt es unter das Kopfkissen und wird natürlich auch dann wach, wenn man nicht direkt mit dem Kopf darüber schläft, weil die Vibrationen über die Matratze weitergeleitet werden. (SPL)
Ich finde es sehr gut, dass die Stiftung Warentest ein solches Produkt untersucht hat, obwohl es nur für eine relativ kleine Zielgruppe behinderter Menschen gedacht ist. Die Blitze sind übrigens sehr hilfreich.
@item169: Ich glaube nicht, dass wir uns von Dir bevormunden lassen müssen. Du musst das Gerät ja nicht kaufen. Was soll also die Nörgelei? Und wenigstens bitte vorher richtig lesen: In der Testbeschreibung kann natürlich nix vom Batterie-Pack des Rüttelkissens stehen, weil es das gar nicht gibt. Wie Du auf dem Foto erkennen kannst, ist es über ein Kabel angeschlossen!!!!! Folglich ist auch kein Batteriewechsel erforderlich. Außerdem kann ein gehörloser Mensch die Funktionsfähigkeit selbst überprüfen und braucht dafür nicht „Tochter, Sohn oder Enkel“!!!