
Wildwuchs. Gaby K. nutzt ihren Rasentrimmer, um einen Weg durch die Blumenwiese frei zu schneiden.
Systemvergleich. Rasentrimmer mit Akku treten in diesem Test gegen Geräte mit Kabel an. © Stiftung Warentest / Michael Koswig
Wer seine Nachbarn gern hat, wählt am besten ein leises Akkugerät. Das schont auch die eigenen Nerven. 6 von 14 Trimmern im Test schneiden gut ab – darunter nur einer mit Kabel.
Gaby K. genießt ihren Garten. Einen Teil nutzt ihre Familie als grüne Spiel- und Liegefläche, einen anderen überlässt sie als Blumenwiese weitgehend der Natur. Ein Rasentrimmer kommt in beiden Bereichen zum Einsatz: Am Rand des Zierrasens stutzt er vorwitzige Halme. Und auf der Wiese schneidet er einen kurvenreichen Laufweg frei. Gaby K.: „Um Salbei, Prachtkerze und Schafgarbe mache ich einen Bogen.“
Aber was sagt die Nachbarschaft dazu? Rasentrimmer sind berüchtigt dafür, dass ihre hochtourig jaulenden Motoren oft nervig laut sind. Gaby K. beruhigt: „Im Interesse der Familie und der Nachbarn haben wir extra ein leises Akku-Modell gekauft.“
Unser Rat
Fünf Akkugeräte erzielen ein gutes Qualitätsurteil: Am günstigsten sind die Trimmer von Alko für 105 Euro und Makita für 138 Euro. Die beste Trimmleistung unter den Kabellosen erzielen Gardena (295 Euro), Husqvarna (279 Euro) sowie Stihl (249 Euro, laut Anbieter ein Auslaufmodell). Von den Geräten mit Kabel schneidet nur der Stihl (89 Euro) gut ab – auch weil er vergleichsweise leise ist.
Lauter als Elektro-Rasenmäher
Eine gute Entscheidung, wie der Test zeigt: Neun Akku-Trimmer treten gegen fünf mit Kabel an. Am Ende schneiden fünf Geräte mit Akku gut ab, aber nur eins mit Kabel. Ihre Trimmleistungen – also die Rasenfläche, die sie in einer bestimmten Zeit schaffen – sind oft eindrucksvoll. Auch Wildwuchs ist für sie kein Problem. Andere Geräte im Test aber lassen Blumen ums Überleben zittern, eines provoziert sogar Rückenschmerzen. Der größte Kontrast zeigt sich in der Lautstärke.
Einige Kabel-Trimmer sind lauter als Elektro-Rasenmäher. Hinzu kommt, dass unsere Akustikexperten und Nutzer die Geräusche oft als besonders unangenehm beurteilen. Die Akku-Trimmer arbeiten meist deutlich leiser und nerven weniger. Praktisch sind sie obendrein: kein störendes Kabel, schnell einsatzbereit und die Energiespeicher der Geräte, die wir gekauft haben, lassen sich jeweils auch in andere Garten- und Heimwerkergeräte desselben Herstellers einsetzen.
Gute Akkus schaffen 20 Minuten
Voll geladen sensen die Trimmer mit gutem Akku rund 20 Minuten, der sehr gute Gardena-Batteriepack trimmt die größte Fläche. Am unteren Ende der Skala stehen Bosch und Black+Decker mit rund 10 Minuten, Letzterer muss danach mindestens ver Stunden ans Ladegerät.
Tipp: Preise für einen Zusatzakku finden Sie in der Tabelle. Sparen können Sie, wenn Sie weitere Gartengeräte des gleichen Systems kaufen und die austauschbaren Akkus im Wechsel nutzen.
6 000 Meter – ohne Ausfall
Rasentrimmer bestehen aus einem langen Griff, an dessen Ende ein Elektromotor sitzt. Der lässt Kunststofffäden so schnell rotieren, dass sie Grasstängel kappen. Im Haltbarkeitstest erwiesen sich alle Geräte als unverwüstlich: Sie überlebten Strapazen, wie sie beim Schneiden von 6 000 Meter langen Grasstreifen auftreten. Das entspricht Belastungen, die Hobbygärtner erst im Laufe vieler Jahre zuwege bringen.
Tipp: Achten Sie auf gute Testergebnisse, damit Sie sich nicht jahrelang über einen Fehlkauf ärgern müssen.
Blumentod und krummer Rücken

Links: Zu kurz. Greenworks lässt sich nicht verstellen – es drohen Rückenschmerzen.
Rechts: Schutzlos. Der Drahtbügel vom Bosch ART 27 ist zurückgerutscht, so dass der Faden hervorragt und Blumen kappen kann. © Stiftung Warentest
Auf den ersten Blick sehen alle Trimmer recht ähnlich aus. Doch unsere Tester ermittelten große Unterschiede, die das Arbeiten in der Praxis erleichtern oder erschweren. Hohes Ärgerpotenzial offenbarte der Trimmer von Greenworks: Er verfügt über keine Möglichkeit, ihn individuell einzustellen. Kritik eines großgewachsenen Prüfers: „Da kam ich mir etwas primatenhaft vor.“ Auf Dauer tut das dem Rücken nicht gut.
Kummer bereiten auch versehentlich abgesäbelte Blumen. Viele Trimmer haben einen klappbaren Pflanzenschutzbügel als Abstandhalter. Fehlt er, wie bei Greenworks oder Ryobi, müssen Blumenfreunde bangen. Beim Bosch ART 27 schützt der Bügel unzuverlässig: Er sitzt zu locker und kann verrutschen, sodass die Mähfäden darüber hinausragen und Blumen kappen.
Unnötig verstreuter Plastikmüll
Mit der Zeit spleißen Mähfäden oder brechen ab. Nachschub liefert eine Spule. Die meisten Trimmer führen den Faden nur bei Bedarf nach: automatisch, auf Knopfdruck oder indem das Gerät auf den Untergrund getippt wird (siehe Foto So haben wir getestet). Drei Modelle liefern Faden bei jedem Start nach, auch nach kürzesten Pausen und wenn der alte Faden noch intakt ist.* Der so unnötig verstreute Plastikmüll ist zwar kein großes Umweltproblem, aber unschön. Obendrein kosten Ersatzspulen oft um die 10 Euro.
Tipp: Trimmen Sie möglichst selten an Ecken und Kanten von Steinen, um die Mähfäden nicht zu sehr zu strapazieren.
Vorsicht Querschläger
Die Fäden schleudern nicht nur gekappte Pflanzenteile über den Rasen, sondern oft auch Sand und Steinchen – etwa bei Unebenheiten oder senkrechten Schnitten. Wichtig daher: keine Zuschauer in der Nähe, feste Schuhe, lange Hose und eine Schutzbrille, die Augen auch seitlich schützt. Beim Fotoshooting mit Gaby K. entstanden einige Aufnahmen mit normaler Brille. Prompt landete Sand im Auge – zum Glück ohne bleibende Schäden.
*Korrigiert am 18. Mai 2020
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Im Test ist der Schutz von Pflanzen des Makita DUR181RF mit "+" bewertet (für uns ein wichtiges Kriterium), der Bügel scheint aber fest zu sein und sich nicht ausziehen zu lassen und würde so nur dem Schutz des Schneidkopfes zu dienen und wäre für den Schutz von Pflanzen nutzlos.
In der Bedienungsanleitung steht auch nichts dazu.
@undnocheinnutzername: Bitte fragen Sie direkt beim Anbieter, ob man den Plastikfaden austauschen darf.
@Stiftung_Warentest:
Zu den in der Natur zurückgelassenen Fadenresten schreiben Sie:
"Der […] verstreute Plastikmüll ist zwar kein großes Umweltproblem"
Könnten Sie das erläutern?
Wir versuchen naturnah zu Gärtnern und Plastik im Garten zu vermeiden.
Insbesondere, da das Mikroplastikproblem in den Böden mindestens genauso groß ist wie in den Meeren, auch wenn das noch nicht so ins öffentliche Bewusstsein gerückt ist.
Trotzdem brauchen wir eine Motorsense und möchten ein Gerät mit Akku und die gibt es nicht mit Metallmesser.
Kann man statt eines wie auch immer nachrückenden Plastikfadens auch einen alternativen Kopf mit einem fest installierten Metalldraht oder dünnen Stahlseil nehmen?
Mit freundlichen Grüßen & herzlichem Dank im voraus
@feinast: Das Griffmaterial analysierten wir auf Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, Phthalate und kurzkettige Chlorparaffine. Wenn die Grenzwerte von uns als befriedigend eingeordnet sind und es bei Sparte „Umwelt und Gesundheit“ nicht zu einer signifikanten Abwertung gekommen ist, ist kein Grenzwert in unzulässiger Weise überschritten worden. Weitere Informationen stehen immer unter "So haben wir getestet". (RN)
Leider konnte ich nirgends finden, welche Schadstoffe nun konkret bei einem Urteil Befriedigend gefunden wurden.
Ich habe das Gefühl die Qualität der Tests hat nachgelassen, da konkrete Ergebnisse, die zu einer bestimmten Abwertung führen, fehlen.
Da wird dann u.a. von Prüfung durch Experten gesprochen.
Das sind dann leider keine seriösen Tests mehr, da sie nicht nachvollziehbar sind und die konkreten Eigenschaften fehlen.
Auch bei z.B. den Versicherungsvergleichen fehlen Angaben zu den konkreten Leistungen der Versicherer. Das zieht sich leider über alle Tests von Stiftung Warentest. Die Ergebnisse sind nicht validierbar.
Damit reiht sich Stiftung Warentest leider in die weit verbreiteten nicht nachvollziehbaren unseriösen Werbetests ein.