
Räucherlachs ist ein gern gesehener Gast auf Festtagsbüfetts. Pünktlich zum Jahreswechsel hat die Stiftung Warentest 20 geräucherte Zucht- und Wildlachsprodukte untersucht, darunter preiswerte vom Discounter und teure von der Bedientheke. So unterschiedlich wie die Preise war auch die Qualität der Produkte: Die Testergebnisse reichen von sehr gut bis mangelhaft. Erstaunlich: Testsieger ist ein Zuchtlachs vom Discounter, der nur nur ein Zehntel so viel kostet wie Luxus-Lachs.
Weitere Tests zu Lachs-Produkten
Ungeräucherter Zucht- und Wildlachs. Bewertungen für 30 Lachs-Produkte, darunter frischer und tiefgekühlter Zuchtlachs sowie tiefgekühlter Wildlachs zeigt unser Test Lachsfilets (test 3/2018).
CSR-Test Lachs. Wer guten Gewissens Lachs kaufen will, muss einiges beachten. Die Stiftung Warentest hat ergründet, welche Produkte vertrauenswürdig sind und welche Firmen sich für Tier- und Umweltschutz und soziale Verantwortung engagieren. Untersucht haben die Tester Produktionsbedingungen von Alaska bis Norwegen, von den Färöer-Inseln bis nach Chile (Test Produktionsbedingungen Lachs, test 12/2012).
Discounter- und Luxus-Räucherlachs überzeugen
Sowohl im Test als auch auf dem Büfett gilt: Wie Räucherlachs ankommt, ist vor allem eine Frage von Aussehen, Geruch und Geschmack – alles Kriterien, die die Tester bei der sensorischen Prüfung bewerten. Acht Produkte schneiden sensorisch gut ab, drei sogar sehr gut. Darunter auch der teuerste – ein Wildlachsfilet für 16,80 Euro je 100 Gramm. Testsieger ist aber ein Zuchtlachs vom Discounter für 1,65 Euro je 100 Gramm. Welche Räucherlachsprodukte die Nase vorn haben, zeigt die Tabelle, wenn Sie den Test freischalten.
Bakterien verderben den Genuss
Alle Produkte im Test tragen ein Verbrauchsdatum, bis zu dem der Lachs spätestens verzehrt sein sollte. Eigentlich müssten die Produkte bis zu diesem Tag mikrobiologisch unauffällig sein. In unserem Test war das zweimal nicht der Fall. In allen Packungen des Räucherlachses von Aldi Süd/Norfisk fanden die Tester am Verbrauchstag eine erhöhte Zahl Enterobakterien. Krankmachende Keime waren nicht darunter. Enterobakterien können aber ein Hinweis auf Hygienemängel sein. Ein anderes Bakterienproblem hatte der Räucherlachs von Norfisk Delikatessen: In einer Packung konnten die Tester Listerien nachweisen. Das Produkt hätte so nicht verkauft werden dürfen. Listerien sind für gesunde Erwachsene in der Regel unproblematisch. Für Schwangere, Neugeborene oder Immungeschwächte können sie aber gefährlich werden. Mehr lesen Sie in unseren Tipps.
2 von 4 Wildlachsprodukten enthielten Fadenwürmer
Anders als Zuchtlachs ist Wildlachs oft mit Parasiten aus dem Meer befallen, so auch zwei der vier Wildlachsprodukte im Test. Im Fleisch waren tote Fadenwürmer enthalten, Nematoden genannt. Diese Wurmleichen sind nicht gesundheitsgefährdend, aber unappetitlich. Bei einem der zwei betroffenen Wildlachsprodukte stuften die Tester die Anzahl der Nematoden als ekelerregend ein. Die Folge: mangelhaft im Qualitätsurteil.