Anerkannt 1: Analytische Psychotherapie
Das Konzept: Es orientiert sich an der klassischen Psychoanalyse von Sigmund Freud und Weiterentwicklungen. Dabei gelten psychische Beschwerden als Folge zwischenmenschlicher Konflikte, oft aus der Kindheit, die unbewusst weiterwirken. Die Therapie versucht, sie im Gespräch bewusst zu machen und zu bearbeiten. Wichtig sind aber auch aktuelle Erfahrungen.
Der Ablauf: Die Couch ist heute nicht mehr so üblich. Oft sitzt der Klient dem Therapeuten gegenüber und wählt die Themen. Der Therapeut hört vor allem zu und verhält sich meist wohlwollend neutral, ohne etwa zu loben oder zu tadeln. Seine Deutungen, etwa von Träumen, regen zum Nachdenken an.
Die Dauer: Durchschnittlich zwei Jahre mit ein bis zwei Einzelsitzungen pro Woche, individuell aber auch länger oder kürzer.
Kassenleistung: Auf Antrag erstatten die gesetzlichen Krankenkassen Erwachsenen 160 Einzelsitzungen. Die Höchstgrenze: 300 Einzelsitzungen. Für Kinder, Jugendliche, Gruppen gelten andere Erstattungssätze.
Kosten für Selbstzahler: Sie richten sich nach Gebührenordnungen, etwa für Ärzte, und dürfen pro Einzelsitzung bis 92,50 Euro betragen.
test-Kommentar: Besonders geeignet bei Patienten, die die biografischen Hintergründe ihrer Probleme ausführlich, oft über ziemlich lange Zeit erforschen wollen. Erwiesen ist die Wirksamkeit besonders bei Depressionen und schweren Persönlichkeitsstörungen. Für manche Erkrankungen fehlen aber noch verlässliche Studiendaten. Und die Behandlung kann Patienten schwerfallen, etwa wegen ihrer Langwierigkeit, der starken Ausrichtung auf frühere Konflikte und der Zurückhaltung des Therapeuten.