Anerkannt 5: Systemische Therapie
Das Konzept: Es sieht Menschen nicht für sich, sondern als Teil eines sozialen Systems. Demnach kann es zu Wechselwirkungen von psychischen Problemen und zwischenmenschlichen Beziehungen kommen. Daher bezieht die Therapie oft Bezugspersonen ein, etwa Lebenspartner oder Eltern. Es geht nicht nur um Probleme, sondern auch um Stärken der Beteiligten und ihrer Beziehungen. Oft nutzen Paar- und Familientherapeuten den Ansatz.
Der Ablauf: Die Arbeit erfolgt je nach Problem und Wunsch als Einzel- oder Gruppentherapie. Manchmal kommen Bezugspersonen nur zu einzelnen Sitzungen mit. Die Therapie umfasst Gespräche, aber auch aktive Methoden, etwa das Aufstellen von Figuren, um Familienstrukturen zu verdeutlichen. Der Therapeut bemüht sich um guten Kontakt und Verständnis mit allen Beteiligten, auch Abwesenden.
Die Dauer: Die Therapie verfolgt klar begrenzte Ziele und ist daher häufig kürzer als sonst – bis zu 25 Sitzungen, oft nur alle paar Wochen.
Keine Kassenleistung: Trotz wissenschaftlicher Anerkennung nicht als Kassenleistung anerkannt.
Kosten für Selbstzahler: In Privatpraxen sind sie frei verhandelbar, pro Sitzung etwa 60 bis 200 Euro. In Beratungsstellen oft kostenlos, in Kliniken Teil der erstattbaren Gesamtbehandlung.
test-Kommentar: Sehr verbreitet in Beratungsstellen sowie stationär. Nachweislich wirksam etwa bei Depressionen, Essstörungen, Süchten. Es gibt bei der Systemischen Therapie aber auch Schwierigkeiten. Manche Klienten möchten keine Bezugspersonen einbeziehen, oder diese verweigern die Mitarbeit. Übrigens: Der Ansatz will niemanden kritisieren, sondern lediglich alle Sichtweisen berücksichtigen.