Psycho­therapie

Anerkannt 5: Systemische Therapie

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Das Konzept: Es sieht Menschen nicht für sich, sondern als Teil eines sozialen Systems. Demnach kann es zu Wechsel­wirkungen von psychischen Problemen und zwischen­menschlichen Beziehungen kommen. Daher bezieht die Therapie oft Bezugs­personen ein, etwa Lebens­partner oder Eltern. Es geht nicht nur um Probleme, sondern auch um Stärken der Beteiligten und ihrer Beziehungen. Oft nutzen Paar- und Familien­therapeuten den Ansatz.

Der Ablauf: Die Arbeit erfolgt je nach Problem und Wunsch als Einzel- oder Gruppen­therapie. Manchmal kommen Bezugs­personen nur zu einzelnen Sitzungen mit. Die Therapie umfasst Gespräche, aber auch aktive Methoden, etwa das Aufstellen von Figuren, um Familien­strukturen zu verdeutlichen. Der Therapeut bemüht sich um guten Kontakt und Verständnis mit allen Beteiligten, auch Abwesenden.

Die Dauer: Die Therapie verfolgt klar begrenzte Ziele und ist daher häufig kürzer als sonst – bis zu 25 Sitzungen, oft nur alle paar Wochen.

Keine Kassen­leistung: Trotz wissenschaftlicher Anerkennung nicht als Kassen­leistung anerkannt.

Kosten für Selbst­zahler: In Privatpraxen sind sie frei verhandel­bar, pro Sitzung etwa 60 bis 200 Euro. In Beratungs­stellen oft kostenlos, in Kliniken Teil der erstatt­baren Gesamt­behand­lung.

test-Kommentar: Sehr verbreitet in Beratungs­stellen sowie stationär. Nach­weislich wirk­sam etwa bei Depressionen, Essstörungen, Süchten. Es gibt bei der Systemischen Therapie aber auch Schwierig­keiten. Manche Klienten möchten keine Bezugs­personen einbeziehen, oder diese verweigern die Mitarbeit. Übrigens: Der Ansatz will niemanden kritisieren, sondern lediglich alle Sicht­weisen berück­sichtigen.

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lenoxvan am 22.03.2016 um 07:10 Uhr
Psychotherapy: What therapy helps

Ich liest Ihre ganze folgende Gesundheitsartikel "Psychotherapie: welche Therapie hilft" und ich habe viele Dinge über die "Psychotherapie" wieviel sicher ist und effektiv um eine bessere Behandlung für den Menschen, dank der Freigabe dieser wichtigen Artikels für weitere Informationen zu erhalten gehen, auf meine Gesundheit Blog

lenoxvan am 22.03.2016 um 07:03 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.

Kirsten.Peters am 22.02.2012 um 18:05 Uhr
Integration versus Purismus 2

(So nun mit der richtigen Zeichenzahl :-)
Ein großer Vorteil der Heilpraktiker für Psychotherapie ist die in anderen Kommentaren bereits erwähnte Methodenfreiheit. Heilpraktiker für PT arbeiten sehr häufig integrativ beispielsweise nach dem Konzept integrativer Methodik von H.-E. Schumann oder anderen integrativen Verfahren. Für die Patienten ergibt sich hierbei der große Vorteil, dass sie nicht in Schubladen sortiert werden, sondern eine Behandlung individuell auf ihre Problematik abgestimmt werden kann und dies häufig gekoppelt an eine hohe Transparenz für den Patienten.

Kirsten.Peters am 22.02.2012 um 18:01 Uhr
Integration versus Purismus 1

In psychiatrischen Kliniken werden zunehmend integrative Therapieformen zur Behandlung einzelner Krankheitsbilder eingesetzt. Beispielsweise die interpersonelle Therapie bei Depressionen, die IPT bei schizophrenen Patienten und die DBT- Programme zur Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung. In diese Programme fließen nicht nur Elemente der fünf wissenschaftlich anerkannten Verfahren ein, sondern auch weitere Therapierichtungen und Entspannungsverfahren. So setzt sich das dialektisch-behaviorale Programm aus Elementen der Verhaltens-, Gestalt- und Hypnotherapie sowie Meditationen aus dem Zen-Buddismus zusammen. Im stationären Bereich werden diese Programme aufgrund der großen Erfolgsaussichten von den Krankenkassen bezahlt.
Dies steht dem in der ambulanten Therapie geforderten Verfahrens-Purismus entgegen. Jedes Krankheitsbild und jedes Individuum ist anders. Weshalb sollten in der psychotherapeutischen Ambulanz integrative Modelle weniger erfolgreich sein?

Kirsten.Peters am 22.02.2012 um 17:58 Uhr

Kommentar vom Autor gelöscht.