Der Windkraftkonzern Prokon wirbt für seine Genussrechte als sicheres Investment. Tatsächlich ist die Geldanlage jedoch hochriskant.
Werbung
Per Postwurfsendung preist Prokon seine Genussrechte als „Alternative zur Bank oder Lebensversicherung“ an: „Nur eine Investition in Sachwerte bietet Ihnen einen wirksamen Vermögensschutz!“. In dieser Werbung, die laut Anbieter deutschlandweit an die Haushalte verteilt wird, ist von Risiken nicht die Rede.
Beteiligung
Anleger werden durch den Kauf der Genussrechte keineswegs Miteigentümer an Windkraftanlagen oder anderen Sachwerten. Sie erwerben lediglich eine „stille Beteiligung“ ohne Mitspracherecht an unternehmerischen Entscheidungen.
Risiken
Käufer der Genussrechte gehen erhebliche Risiken ein. Sollte das Unternehmen Pleite gehen, verlieren sie im schlimmsten Fall ihre gesamte Geldanlage. Prokon unterliegt keiner speziellen staatlichen Aufsicht. Laut Zeichnungsschein werden die Genussrechte „nachrangig“ behandelt. Die Anleger wären im Falle einer Insolvenz erst dran, nachdem die Ansprüche aller anderen Gläubiger bedient sind.
Rendite
Die auf dem Prospekt prangende 8-Prozent-Verzinsung bezieht sich auf die Vergangenheit. Die Grundverzinsung laut Zeichnungsschein beträgt nur 6 Prozent. Eine zusätzliche Überschussbeteiligung ist möglich.
Flexibilität
Prokon betont die „maximale Flexibilität“ der Genussrechte. Doch der Anleger muss sich für mindestens drei Jahre festlegen und kommt vorher nicht an sein Geld.
Information
Anders als die Werbung listet der ausführliche Verkaufsprospekt eine Fülle von Risiken auf, die Anleger lesen sollten, ehe sie sich für ein Investment entscheiden. Entgegen Prokons Behauptung sind die Genussrechte auf keinen Fall eine Alternative zu sicheren Spareinlagen.
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Kommentar vom Administrator gelöscht. Grund: Grund: Mehrfachpostings mit gleichem Wortlaut (in diesem Fall zu sämtlichen Prokonveröffentlichungen) werden gelöscht (dda)
In früheren Zeiten habe ich mit Aktien gehandelt, das brachte machmal tolle Gewinne, insgesamt aber eher Enttäuschungen und herber Verluste; außerdem ein permanent schlechtes Gewissen, weil ich nie sicher war, ob mein Geld nicht für kriegerische oder umweltzerstörende Geräte verwendet wurde. Deshalb beteiligte ich mich seit 20 Jahren an Windenergieanlagen - außer einer Anlage, die völlig daneben ging, d.h. nicht realisiert wurde, habe ich dabei erstaunliche Gewinne gesehen; ursprünglich hatte ich nur an den ökologoschen Vorteil gedacht. Daneben habe ich seit 2005 begonnen Genussrechte bei Prokon zu kaufen, erst nur geringe Beträge zum Probieren, dann größere Beträge. Seit 2006 erhalte ich jährlich 8% Zinsen, die natürlich wie alles andere Einkommen versteuert werden. Dass das nun seit 7 Jahren so geht, heißt für mich nicht, dass es automatisch so weiter gehen muss, zumal wenn politisch Bremsen für umweltfreundliche Energiegewinnung aufgebaut werden.
Ein Bekannter von mir hat seit 6 Jahren Genussrechte bei Prokon. Nie gab es auch nur ein Problem oder eine Verzögerung bei der Zinszahlung (8%).
Mein Geschäftspartner hat sein 1,5 Jahren Geld investiert. Nie gab es Verzögerungen bei der Zinszahlung.
Wie naiv kann man denn sein und den Banken und deren Handlangern noch vertrauen? Sie sind ja so ein Schlaule, gehen Sie weiter zu Ihren Banken und lassen sich mit 1Komma% abspeisen und ermöglichen dem Bänkervolk seine horrenden Umsätze und Gehälter. Schließlich muss das Geld im fluss bleiben, am Besten immer schön nach oben!
Das Zahlenwerk von PROKON ist natürlich transparent; nur wird das Wort "Risiko" gescheut, wie der Teufel das Weihwasser. Siehe www.prokon.net mit "Antworten" auf kritische Fragen von WISO/ZDF und "Wochenpost"! Alles transparaent! Nur sind manche Bilanzwerte, wie "stille Reserven", Anlagevermögen u. ä. nur an Marktwerte angelehnte, angepasste Werte. Nur ob sie der Markt bei einer Veräußerung oder Insolvenz tatsächlich in Bilanzhöhe realisiert, bleibt offen. Die Zinszahlungen der Vergangenheit - und eben auch erfolgte Auszahlungen - sind in keiner Weise eine Garantie für die Zukunft. Die durchgeführten "Umstrukturierungen" der Unternehmensgruppe zeigen ja auch, wie schnell sich Bedingungen ändern können. Also hast du Geld für eine riskante Anlage übrig, dann leg dein Geld da an.
So erklärt die UmweltBank Genussrechte: "Klares Risikoprofil: Da die Ertragserwartungen bei Genussrechten in der Regel deutlich höher sind als bei Sparanlagen, ist auch das Risiko entsprechend höher.Die UmweltBank hat die angebotenen Genussrechte in die Risikoklasse 3 bzw. 4 auf einer Skala von 0 bis 5 eingestuft. Risikoklasse 3 bedeutet: Ein Totalverlust ist weniger wahrscheinlich, bei einem deutlich unter Plan liegenden Geschäftsverlauf jedoch nicht völlig auszuschließen. Bei einer Veräußerung vor Ende der Laufzeit kann es zu einem Kursverlust kommen. Risikoklasse 4 bedeutet: Hohen Ertragserwartungen stehen hohe Risiken gegenüber; dynamische Wertentwicklung, Totalverlust möglich.Ausführlichere Angaben zu den Risiken des Genussrechtes finden Sie im jeweiligen Emissionsprospekt." Alles klar? Ansonsten lasst euch von einem Banker sagen, dass man in eine Bilanz "rechtmäßig Werte schreiben" kann. Realisiert in tatsächlicher Höhe werden Bilanzen aber nur bei einer Veräußerung o. Insolvenz!