
Entfernen Profis Zahnbeläge perfekt? test schickte zehn Testpersonen in zehn verschiedene Praxen in Berlin und Nordrhein-Westfalen zur professionellen Zahnreinigung. Experten beurteilten davor und danach den Zustand der Zähne und der Mundhygiene. In den meisten Praxen im Test hätte das Reinigungsergebnis besser ausfallen können.
Teure Reinigung zahlt sich nicht immer aus
Die Reinigungskur für gesunde Beißer ist eine geräuschvolle Prozedur. Da ist zunächst das Pfeifen, wenn es Zahnsteinrändern an den Kragen geht. Dann das Kratzen, wenn weiche Beläge dran glauben müssen. Schließlich das gleichmäßige Summen einer rotierenden Bürste, die Zahnoberflächen poliert. Der Kunde muss die individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) selbst zahlen – manchmal bis zu einem dreistelligen Betrag. Im Idealfall verlässt der Kunde die Zahnarztpraxis mit sauberen, glatten Zähnen, Fluoridgeschmack im Mund und der Motivation, künftig zuhause noch gründlicher zu putzen. Doch in der Realität zahlt sich die teure Reinigung durch den Profi nicht immer aus. Das zeigt eine Untersuchung von test.
Tipp: Welche Kassen für solche Leistungen zahlen, steht im großen Vergleich Krankenkassen auf test.de.
Experten beurteilen Zustand der Zähne
Die Prüfer schickten zehn Probanden in Berlin und Nordrhein-Westfalen in die Spur. Die Testpersonen ließen ihre Zähne in sieben Zahnarztpraxen und in drei auf Prophylaxe-Leistungen spezialisierten Zentren reinigen. Experten beurteilten davor und danach den Zustand ihrer Zähne und ihrer Mundhygiene: Wie gründlich wurden Zahnstein und weiche Beläge (Plaque) auf und zwischen den Zähnen entfernt? Bekamen die Testpersonen wertvolle Tipps für die Mundpflege zuhause? Daneben erläutert der Test, weshalb mancher Kunde 50 Euro für die Zahnreinigung zahlt und ein anderer 150 Euro – und eine Tabelle zeigt, welche Krankenkassen sich an den Kosten beteiligen.
Profis arbeiten nicht gründlich genug
Fazit der Tester: Es mangelt vor allem an der Gründlichkeit. An welchen Stellen die Profis genau schwächelten, erfahren Sie, wenn Sie den Testbericht freischalten. Eine umfassende Zahnreinigung braucht Zeit. Die kürzesten Sitzungen im Test dauerten je eine halbe Stunde, Beläge wurden dabei am schlechtesten entfernt. Wie lange die Zahnreinigung beim Profi in der Regel dauert, das zeigen auch die Ergebnisse einer Umfrage zum Thema Mundhygiene auf test.de im April 2015, an der über 2 000 Personen teilnahmen.
Mit Plaque-Lösung Ergebnis prüfen
Kunden verlassen die Zahnarztpraxis oft zufrieden. Freundliche Assistentinnen, moderne Instrumente, Wohlfühlelemente wie das Eincremen der Mundwinkel – all das gibt ihnen ein gutes Gefühl. Wie sauber ihre Zähne wirklich sind, können sie nur beurteilen, wenn sie zeitnah nach der Reinigung die Probe aufs Exempel machen: mit Färbetabletten oder Plaque-Spülungen. Diese machen Zahnbelag sichtbar. Auch hilfreich: Wer die wichtigsten Elemente einer Zahnreinigung kennt, kann während der Sitzung nachhaken, ob an alle Mundbereiche gedacht wurde.
Plaque und Zahnstein müssen weg
Vor allem Plaque und Zahnstein sollten die Prophylaxe-Assistenten während der Sitzung möglichst vollständig entfernen. Plaque bildet sich täglich neu. In der Mundhöhle treffen abertausende Bakterien auf Essensreste und zersetzen sie. Wird der Teppich auf den Zähnen nicht entfernt, kann er schließlich den Zahn angreifen. Zahnstein entsteht, wenn Plaque durch Mineralien aus dem Speichel verhärtet. Er ist sozusagen verkalkte Plaque, kann gelblich bis schwarz aussehen und bildet sich vor allem an der Innenseite der unteren Frontzähne.