
So sehen die Typenschilder der betroffenen Waschmaschinen aus. © BSH Hausgeräte GmbH
Die Bosch-Siemens-Hausgeräte-Gruppe (BSH) warnt vor einer Charge von Waschmaschinen der Marken Bosch, Siemens und Constructa. Bei den betroffenen Modellen aus dem Februar 2019 ist die Innentrommel nicht richtig befestigt. Bei hohen Schleuderzahlen könnten sich Teile lösen und den Gerätedeckel durchschlagen. Die Firma tauscht die Geräte um.
Betroffen: Chargen-Nummer FD-9902
Es handelt sich laut BSH um eine Charge Waschmaschinen aus der Produktion des Monats Februar 2019. Betroffen sind Modelle der Marken Bosch, Siemens und Constructa mit der FD-Nummer 9902. Kunden finden die FD-Bezeichnung am Typenschild. Dieses befindet sich entweder an der Innenseite der Tür oder auf der Rückseite der Maschine, so die BSH. Es seien insgesamt rund 3 500 Geräte in mehreren europäischen Ländern betroffen, so das Unternehmen, davon etwa 1 200 Geräte in Deutschland.
Verletzungsgefahr bei hoher Drehzahl
Es besteht laut BSH eine Verletzungsgefahr, weil sich beim Schleudern mit hohen Drehzahlen die Verbindung der inneren Trommel lösen und auf Grund der mechanischen Kraft Maschinenteile so beschleunigt werden könnten, dass sie aus der Deckplatte des Gerätes geschleudert werden und mit hoher Geschwindigkeit Personen treffen können, die sich neben dem Gerät aufhalten.
Nur noch mit 800 Umdrehungen
Alle betroffenen Geräte werden laut dem Hersteller kostenlos ersetzt. Bis dahin sollen betroffene Kunden die Maschinen mit maximal 800 Umdrehungen beim Schleudern betreiben. Die BSH bittet alle Besitzer dieser Waschmaschinen auf der eigens dafür eingerichteten Website www.washingmachinesafety.de zu prüfen, ob ihr Gerät betroffen ist. Wer sich damit schwer tut, kann die Rufnummer 089–358805137 kontaktieren. Auf der Website ist auch genauer beschrieben, wo das Typenschild mit den erforderlichen Daten für die Eingabemaske zu finden ist.
Waschmaschinen-Tests der Stiftung Warentest
Bei den Waschmaschinentests der Stiftung Warentest sind die nun von BSH beschriebenen Probleme nicht aufgetreten. Die Maschinen aus unserem jüngsten Test vom November 2019 wurden vor Februar 2019 eingekauft, da sie auch einem Dauertest unterzogen wurden. Unsere Testdatenbank zeigt aktuell Testergebnisse für 60 Waschmaschinen.
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Nach meiner Erfahrung sind bei den Geräten das Heizrelais und die Lager (Aufhängung der Waschtrommel) am störanfälligsten. Diese Teile sind bei fast allen Geräten gleich.
Das Heizungsrelais kostet 2,50 Euro und ist in einer halben Stunde eingebaut. Das macht aber kein Kundenservice. Es wird nur die komplette Schalttafel (Platine) ersetzt. Kostenpunkt 250 Euro für die Platine.
Eine Reparatur des Lagers ist heutzutage nicht mehr möglich (nur bei allergrößtem Aufwand von mindestens fünf Stunden Arbeitszeit), da der Laugenbehälter bei fast allen Modellen aus zwei Teilen Kunststoff besteht und zusammengeschweißt ist. Deshalb kann nur noch der komplette Laugenbehälter mit Trommel als Ersatzteil erworben werden. Kostenaufwand mindestens 500 Euro! Übrigens: Das defekte Lager kostet nur ca. 30 Euro!
...ein gebrochenes Trommelkreuz, die Maschine bremst sich dann am Heizkörper und Frontblech ein und wenn sie die Solldrehzahl nicht erreicht bricht die Elektronik den Schleudervorgang mit Störungsmeldung ab.
So wie bei den Candy-Hoover vor 10 Jahren, fliegen da nicht die Fetzen, bei denen hat sich ja die Stoßnaht am Trommelumfang gelöst und die Trommel riß auf.
Die Stückzahlen sind recht klein, es gibt zwei Schadensbilder: aufgelöste Trommelkreuze (seltener) und gebrochene (häufiger). Meinen Beobachtungen nach lösen sich die Sterne bei Flüssigwaschmittel auf und bei Unterdosierung mit Pulver, drückt die wachsende Kalkschicht zwischen Trommelboden und Alustern diesen weg. Ich habe an unserer dann aus einem Vorgängermodell einen Stahlschmiedestern eingebaut. Der hebt wie früher auch, ewig. Bilder kann ich zu Verfügung stellen. Trifft aber auch Geräte von BSH und allen anderen Herstellern !! Miele gibt bis 8 Jahre Kulanzleistung zum Neukauf auf Anfrage.
@gates: Verbraucher melden sich nur selten mit aktuellen Schäden ihrer Geräte an die Stiftung Warentest. Deshalb können wir zur Häufigkeit von Defekten nur wenig sagen. In unserer jüngsten Erhebung zur Reparatur von elektrischen Geräten, die in der Aprilausgabe von test erscheint, nannten die Leser Defekte bei der Elektronik von Waschmaschinen häufiger als solche bei der Trommel oder der Pumpe.
Es gibt Berichte im Internet über gebrochene Trommelkreuze bei Waschmaschinen. Angesichts der ca. 40 Millionen Waschmaschinen in Deutschland lässt sich aus einzelnen Berichten für uns aber keine Aussage zur Häufigkeit ableiten. Wenn Sie neben den erwähnten Reparaturbetrieben weitere Hinweise haben, können Sie uns diese gerne zukommen lassen. (RM/Se)
Ist Ihnen vllt bereits bekannt, dass bei etlichen großen Waschmaschinenserien, inkl. Markenwaschmaschinen, ein erhebliches Problem mit sich durch Korrosion auflösende, brüchig werdende Trommelkreuze zu haben scheinen, zumindest welche aus korrosionsanfälligen Alulegierungen, die aus Edelstahl teilweise bereits ersetzt haben?
Die StiWa sollte sich hier vllt mal mit (echten, freien, markenunabhängigen) Reparaturbetrieben kurzschließen, da hier neben Totalschäden (Trommel inkl. Bottich) auch ein erhebliches Verletzungspotenzial in sehr vielen Haushalt bestehen dürfte, ohne das es hier bereits öffentlich zu Rückrufen gekommen sein dürfte. Eine sich bei bis zu 1600 U/min voll beladene Trommel, welche sich plötzlich von Trommelkreuz löst, dürfte so ziemlich alles durchschlagen, die kinetischen Kräfte, die hierbei auftreten können, sind schlicht lebensgefährlich, ohne das es hier bereits zu fläschendeckenden Rückrufen, gar einer breiten, kritischen Öffentlichkeit gekommen wäre.